Die 63. Ständige Konferenz der Schloss- und Beschlagbranche stand 2024 im Zeichen großer wirtschaftlicher Herausforderungen. Rund 80 Teilnehmer aus Fachhandel und Industrie kamen am 20. November in München zusammen, um aktuelle Entwicklungen und Lösungsansätze zu diskutieren. Trotz düsterer Prognosen wurden auch Chancen und Potenziale beleuchtet, die Zuversicht geben.
Düstere Zahlen und alarmierende Trends
Der Vorsitzende des Fachverbands Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB), Karl Kristian Woelm, eröffnete die Konferenz mit einem nüchternen Rückblick: Die wirtschaftlichen Herausforderungen der Branche hätten sich weiter verschärft. Handelsseitig schilderte Martin Meesenburg, dass die Zahl der Insolvenzen auf einem besorgniserregenden Niveau liegt. Laut einer Umfrage sehen 78 % der Händler die Lage negativ, während nur 4 % sie als gut bewerten.
Die Umsätze der Branche sind stark rückläufig:
Holger Koch, stellvertretender Geschäftsführer des FVSB, betonte, dass der jüngste Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex nicht als Trendwende zu verstehen sei. Besonders im Wohnungsbau bleibt die Lage angespannt. Dennoch bietet der Export der Industrie einen Vorteil, um die Defizite im Inland abzufedern.
Chancen durch Megatrends
Ein Hoffnungsschimmer sind strukturelle Veränderungen in der Baunachfrage. Laut Koch könnten der steigende Bedarf an altersgerechtem Wohnraum, Urbanisierung und Klimaschutz langfristig für positive Impulse sorgen.
Auch die BAU 2025 in München, bei der 2.200 Aussteller und rund 200.000 Besucher erwartet werden, könnte der Branche neue Perspektiven eröffnen.
Wertschöpfung im Fokus: Value Selling
Ein Highlight der Konferenz war der Vortrag von Michael Fechner zu „Value Selling“. Diese Verkaufsstrategie zielt darauf ab, den Mehrwert eines Produkts klar zu kommunizieren und Wettbewerbsvorteile zu nutzen. Besonders bei technischen Produkten sei eine klare Argumentation entscheidend, um Kunden zu überzeugen.
Sowohl Fachhandel als auch Industrie betonten die Bedeutung direkter Kommunikation und eines starken Netzwerks, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Die nächste Ständige Konferenz wird am 18./19. November 2025 in Köln stattfinden.