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Umgang mit Kunden perfektionieren

So durchschauen Sie manipulierende Kunden

Dieser Kunde steht möglicherweise schon zur Begrüßung in der Eingangstüre mit „Schnaps für alle“ da. Er nötigt dem Monteur von Alkohol über selbst gebackenen Kuchen bis hin zu endlosen Gesprächen alles auf.

Kunden, die freundlich-aufdringlich sind

Bei diesem oben beschriebenen Kunden fährt der Monteur am besten mit einer Mischung aus Distanz und freundlich-klar gesetzten Grenzen. Eine gespielt übertriebene Freundlichkeit zeigt manchmal, dass ein Kunde unsicher ist oder eine nicht klare Haltung hat. Er möchte den Monteur aus der Reserve locken. Möglicherweise will er ihn ausfragen und betriebliche Geheimnisse erfahren. Dazu spricht er ihn auf seine Meinung zum gewählten Produkt an, zur Planung, zu möglicherweise gelaufenen Fehlern an. Wenn der Monteur dann mit seinen Aussagen nicht sehr vorsichtig ist und sich verplaudert, sitzt er zwischen allen Stühlen. Auch wenn der Kunde viel Trinkgeld gibt und die Arbeit des Monteurs lobt, kann es sein, dass er sich einen halben Tag später bei seinem Chef über ihn beschwert – und das ohne wirklichen Grund. Natürlich gibt es auch harmlose überfreundliche Kunden, aber es ist eine Gratwanderung. Auch wenn der Kunde etwas sehr Persönliches erzählt und den Monteur versucht, so ins Vertrauen zu ziehen, ist es wichtig, professionell und neutral in seinen Aussagen diesem Kunden gegenüber zu bleiben.

So gelingt ein entspannter Umgang mit dem freundlich-aufdringlichen Kunden:

  • Der Monteur bedankt dich für die Aufmerksamkeit, lehnt freundlich ab (z. B. Alkohol) oder nimmt an (z. B. Kaffee) je nach Situation.
  • Manche überfreundliche Menschen wollen oft einfach nur gesehen und gelobt werden. Eine herzliche Anerkennung und ein freundliches Wort des Dankes sorgen für gute Stimmung beidseitig. „Ihr Cappuccino war wunderbar, der hat richtig gutgetan! Danke schön.“
  • Der Monteur geht in Führung, verweist auf seine benötigte Arbeitszeit, den nächsten Termin, den er einhalten muss. Er klärt, dass er nun in Ruhe arbeiten möchte, um fertig zu werden. „Herr Schmid, ich brauche zwei Stunden, damit ich alles, was vereinbart war für heute, fertigbekomme. Das ist ja auch in Ihrem Sinn. Zur Abnahme sprechen wir uns dann wieder. Passt das?“
  • Beim „doppelzüngigen“ Kunden ist äußerste Vorsicht geboten!

    Foto: Umberta Andrea Simonis

    Beim „doppelzüngigen“ Kunden ist äußerste Vorsicht geboten!

    Kunden, die zwei Gesichter haben

    Dieser spezielle Kunde möchte sich durch seine Doppelzüngigkeit gezielt einen Vorteil verschaffen. Er sucht Fehler im Produkt oder beim Einbau. Er schürt Zwist zwischen dem Monteur, seinen Kollegen, dem Verkäufer und dem Chef. Er sucht alle gegeneinander auszuspielen, um hier eine Schwachstelle zu finden. All das nutzt er, um möglicherweise den Preis und die Rechnungssumme drücken zu können. Er spielt dem Monteur vor, ehrlich und vertrauenswürdig zu sein, ist aber berechnend. Das A und O bei diesem Kundentypen ist, in all dem Hin und Her immer wachsam und professionell distanziert zu bleiben. Wenn der Kunde beispielsweise sagt: „Im Beratungsgespräch hat mir Euer Verkäufer aber zugesichert, dass diese Zusatzleistung hier nicht extra berechnet wird“, steht der Monteur dann überrumpelt da und lässt sich vielleicht dazu hinreißen, ungeprüft Zusatzleistungen auszuführen. Später wird es für ihn dann richtig ungemütlich und Umsätze und Gewinne gehen verloren.

    Ebenso unbedachte Aussagen wie „Keine ­Ahnung, was die vom Verkauf alles zusagen, die haben eh keine Ahnung!“ schaden dem Image des eigenen Betriebs und bestärken den Kunden, hier seinen Vorteil zu suchen.

    Auch wenn der Kunde noch so nachbohrt, sollte der Monteur nie über Interna oder Schwächen aus seinem Betrieb sprechen. Das ist ein absolutes ­Tabu.

    So gelingt ein entspannter Umgang mit dem doppelzüngigen Kunden:

  • Bei Kunden-Angriffen aufs Produkt oder den Einbau bleibt der Monteur streng neutral und sachlich. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit diesem Produkt. Gerade letzte Woche habe ich es bei einem Kunden im Haus eingebaut, es ist wirklich eine sehr gute Wahl.“
  • Wenn der Kunde auf einmal angeblich vereinbarte Zusatzleistungen verlangt, vergewissert sich der Monteur sofort im Betrieb, was wirklich im Auftrag vereinbart wurde. „Ich weiß nichts von einer Zusatzleistung hier. In den Unterlagen sind keine verzeichnet. Aber ich kläre das sofort telefonisch.“
  • Der Monteur bleibt neutral und loyal gegenüber seinem Betrieb und lässt sich nicht zu Bewertungen, Meinungen und persönlichen Aussagen hinreißen. Denn als illoyaler „Nestbeschmutzer“ wird der Kunde den Monteur langfristig negativ verbuchen.
  • Die bekannte Spezialistin für Servicekultur im Handwerk und Bestseller-Autorin Umberta Andrea Simonis zeigt zusammen mit ihrem Trainerteam seit 1996 Handwerksunternehmen, wie Mitarbeiterbindung und Kundenbegeisterung erfolgreich Hand in Hand gehen.www.simonis-­servicekultur.de

    Foto: Sarah Göthel

    Die bekannte Spezialistin für Servicekultur im Handwerk und Bestseller-Autorin Umberta Andrea Simonis zeigt zusammen mit ihrem Trainerteam seit 1996 Handwerksunternehmen, wie Mitarbeiterbindung und Kundenbegeisterung erfolgreich Hand in Hand gehen.
    www.simonis-­servicekultur.de

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