Bestätigt wird dies durch eine Urkunde der Fokus-Zukunft, die das Unternehmen auf Klimaneutralität geprüft hat. Mit dem Kauf von entsprechenden Zertifikaten aus den Umweltprojekten „UN CER Biomasse Vietnam“ und „VCS Waldschutz China“ gleicht Oknoplast seinen aktuellen CO2-Fußabdruck pro Jahr aus. Jedes Zertifikat steht für eine Tonne CO2, die durch das jeweilige Projekt wieder ausgeglichen wird. Dauerhafte Emissionsreduzierungen sind bereits umgesetzt und geplant.
„Wir haben erkannt, dass freiwillige Emissionsreduzierungen und der Ausgleich von unvermeidbaren Emissionen unerlässlich sind, um dem Klimawandel wirkungsvoll entgegenwirken zu können. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, dass unser unternehmerisches Handeln nicht mehr klimaschädliche Gase verursacht als an anderer Stelle durch uns wieder ausgeglichen werden. Wir wollen so einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten,“ beschreibt Jens Eberhard, Geschäftsführer von Oknoplast Deutschland, die Bemühungen des Unternehmens.
Neben dem Beitrag zu den Zielen der Bundesregierung, der Europäischen Union sowie der Nachhaltigkeitsziele (SDG) der Vereinten Nationen konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf die Bewusstseinsbildung von Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden hinsichtlich des Umgangs mit endlichen Ressourcen. „Unser Status ändert positiv den Umgang mit Energie und sonstigen Ressourcen im Unternehmen und im Alltag der Menschen“, ergänzt Eberhard.
Darüber hinaus zeigt sich Oknoplast durch die Klimaneutralität als fortschrittliches, innovatives und zukunftsweisendes Unternehmen. Ebenfalls wird damit den Handelspartnern und Endverwendern ein weiteres Argument geliefert, sich für Oknoplast-Produkte zu entscheiden.
Um die Klimaneutralität zu erreichen, hat Oknoplast die entsprechenden CO2-Zertifikate erworben und stillgelegt. Die international anerkannte Methode der Stilllegung bewirkt, dass diese Zertifikate kein zweites Mal erworben werden können, um andere CO2-Ausstöße auszugleichen. „Wir wollen die Probleme nicht nur analysieren, sondern auch anpacken und lösen, daher haben wir auch unmittelbar nach dem Audit entschieden, unsere meisten Flyer und Broschüren ausschließlich digital zur Verfügung zu stellen“, unterstreicht Eberhard abschließend.
Fragen zur Klimaneutralität der Oknoplast Deutschland GmbH
GW: Mit welcher Methode haben Sie Ihren eigenen Fußabdruck bewertet, was zählt zu den Emissionen, die Sie verursachen?
Jens Eberhard: Bei Oknoplast Deutschland betrachten wir unser eigenes Umweltengagement ernsthaft und haben unseren Fußabdruck von Fokus Zukunft, einem unabhängigen Institut für Nachhaltigkeitsberatung, erfassen lassen. Ihre Expertise ermöglicht es uns, eine objektive Bewertung unserer Emissionen in den verschiedenen Kategorien zu erhalten.
Wir berücksichtigen dabei mithilfe unterschiedlicher Emissionskategorien verschiedene Faktoren wie Wärme, Strom und Kraftstoff. Zusätzlich erfassen wir unter anderem Daten über Arbeitswege, das Abfallaufkommen und auch die Emissionen durch Geschäftsreisen. Diese Kategorien ermöglichen es uns, ein umfassendes Bild unserer Umweltauswirkungen zu erhalten.
Durch die genaue Erfassung und Auswertung dieser Verbräuche können wir potenzielle Bereiche zur Verbesserung identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Reduzierung unserer Emissionen ergreifen. Unser Ziel ist es, nachhaltigere Praktiken zu entwickeln und unser Engagement für den Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern.
GW: Wie belastbar sind die von Ihnen erworbenen Zertifikate, was steckt hinter den Umweltprojekten, die durch Ihren Zertifikatsankauf unterstützt werden?
Die höchste Priorität hat die gänzliche Vermeidung von CO2-Emissionen.
Oknoplast
Eberhard: Vorab muss gesagt werden, dass wir klar nach Prioritäten vorgehen. Die höchste Priorität hat die gänzliche Vermeidung von CO2-Emissionen. Sofern dies nicht möglich ist, geht es um die Reduzierung von CO2-Emissionen. Erst ganz am Ende blicken wir auf die zu diesem Zeitpunkt unvermeidbaren Emissionen. Damit exakt diese Emissionen über CO2-bindende Umweltprojekte wieder ausgeglichen, also für das globale Klima neutralisiert werden, in dem an einem anderen Ort dieser Welt, dieselbe Menge CO2-gebunden wird, gibt es die Möglichkeit entsprechende Zertifikate dieser Projekte zu erwerben, um diese unmittelbar zu unterstützen. Die Projekte werden von renommierten Organisationen wie dem World Resources Institute (WIR), dem World Wide Fund for Nature (WWF) und dem United Nations Global Compact (UNGC) umfassend überwacht und bewertet. Diese fortlaufende Überwachung garantiert, dass die Projekte zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Golas – SDG) der Vereinten Nationen beitragen und damit den höchsten Standards in Bezug auf Umweltschutz, soziale Auswirkungen und nachhaltiger Entwicklung entsprechen.
Wir haben bis dato die Projekte „UN CER Biomasse Vietnam“ und „VCS Waldschutz China“ unterstützt. Das Biomasse-Projekt im Vietnam umfasst den Bau und Betrieb einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. Vor der Durchführung der Projektaktivität wurden dort zwei Kessel zur Verbrennung von Bagasse betrieben, einem Biomassereststoff, der in der bestehenden Zuckerfabrik mit einer Kapazität von 4.000 Tonnen Zuckerrohr pro Tag (TCD) anfällt. Die Kapazität wurde auf 7.500 TCD erhöht, wodurch die Anlage in der Lage ist, eine Menge an überschüssigen Bagasseresten von etwa 175.000 Tonnen pro Jahr zu erzeugen. Durch die Projektaktivität wird Strom erzeugt, um den zusätzlichen Strombedarf für die Erweiterung der Zuckerfabrik zu decken und gleichzeitig den Export ins Netz zu ermöglichen. Ohne die Unterstützung durch Zertifikatsverkäufe wäre das Projekt finanziell nicht attraktiv gewesen und die zusätzliche Bagasse, die bei der Erweiterung der Zuckerfabrik anfällt, wäre nur verbrannt und der Überschuss entsorgt worden. Über 31.000 Tonnen CO2-äquivalente Emissionen werden hier pro Jahr eingespart. Das Projekt wird vom TÜV Nord validiert.
Das „VCS Waldschutz-Projekt“ in China umfasst die Umstellung der bisherigen Forstwirtschaft in eine nachhaltigere Waldbewirtschaftung und Umwandlung der Bäume in geschützte Wälder, um die Treibhausgas-Emissionen nachweisbar zu reduzieren. Über 86.000 Tonnen CO2-äquivalente Emissionen werden hier pro Jahr eingespart.
Für die Jahre 2024 und 2025 unterstützen wir die Projekte „Vishnuprayag Hydro-electric Project (VHEP)“ in Indien, ein Laufwasserkraftwerksprojekt, und das „DakRTih Hydropower Projekt“, einem Wasserkraftwerksprojekt, im Vietnam. Beide Projekte werden nach denselben Mechanismen durchgeführt und sparen zusätzliche CO2-Emissionen.
Die Zertifikate unterstützen somit Projekte, die nicht nur die Umweltbelastung reduziert, sondern auch zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen, eine nachhaltige Energiequelle für die jeweilige Region darstellen und zudem Arbeitsplätze schaffen.
GW: In wie weit werden Sie versuchen, auch die eigenen Emissionen noch weiter zu reduzieren, was sind da Ihre Ziele?
Eberhard: Wie eingangs erwähnt setzen wir auf eine professionelle Herangehensweise an das Thema und gehen nach Priorität vor – erst vermeiden, dann reduzieren und erst am Ende ausgleichen. Wir haben bereits größtenteils auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge umgestellt, digitalisieren Broschüren und fördern Homeoffice und Online-Tagungen. Beispielsweise haben wir unseren Papierverbrauch innerhalb eines Jahres drastisch von 14 auf 3,2 Tonnen gesenkt. Durch Reduzierung von Geschäftsreisen und die Nutzung klimaneutraler Hotels minimieren wir zusätzlich unsere Umweltauswirkungen. Es ist ein Prozess, bei dem der erste Schritt gegangen werden muss, um anschließend weitere Schritte zu gehen. Zahlreiche Ideen konnten wir mithilfe eines internen Ideenwettbewerbes bereits 2021 sammeln und gehen diese Vorschläge sukzessive an.
Zur Überwachung unseres Fortschritts messen wir nun regelmäßig unseren CO2-Ausstoß und evaluieren unsere Maßnahmen alle zwei Jahre, um weitere Schritte einzuleiten. Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen zu integrieren und unsere Bemühungen als messbaren Schritt in Richtung einer verbesserten Zukunft zu sehen.
GW: Lassen Sich die von Ihnen vertriebenen Produkte, die ja bekanntermaßen in Polen hergestellt werden, auch als klimaneutral bezeichnen?
Eberhard: Aktuell noch nicht. Die Frage nach Klimaneutralität und Nachhaltigkeit in Bezug auf unsere Produkte ist allerdings enorm wichtig für uns. Während das Thema in Deutschland gesellschaftlich gesehen bereits eine große Bedeutung hat, gewinnt es auch in Polen zunehmend an Relevanz. Wir sehen das als Chance, als internationale Marke mit Produktionsstandorten in Polen und Spanien, auch dort Vorreiter zu sein, wo das Thema eine aktuell noch geringere Relevanz hat als in Deutschland oder anderen Ländern. Wir arbeiten aktiv daran, unsere Produktion in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln. Grundsätzlich tragen unsere Produkte natürlich dazu bei, dass Energieeinsparungen in Haushalten bewirkt werden. Darüber hinaus sind wir gemäß Umweltmanagementsystem ISO 14001 zertifiziert, betreiben PV-Anlagen, LED-Beleuchtung, nutzen Wasserrückgewinnung und Recycling von Produktionsabfällen. Unser Fokus liegt auf mehreren Bereichen: Wir optimieren unsere Produktionsprozesse, legen Wert auf das Recycling von Materialien und investieren in nachhaltige Technologien. Wir sind überzeugt, dass diese Bemühungen nicht nur zur Reduzierung unseres Umwelteinflusses beitragen, sondern auch den Weg zu einer klimaneutraleren Produktion ebnen werden.
Die Fragen an den Oknoplast Deutschland Geschäftsführer stellte Chefredakteur Daniel Mund