Nachdem ich in meinem letzten Beitrag über Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität im eignen Unternehmen als einem Gebot der Stunde geschrieben habe, nun der zweite Teil des Meinungsbeitrags. Jetzt widme ich mich dem Zusammenwirken mit Lieferanten, Kunden und Finanzierern. Aktuell dürfte die Liquiditätssituation bei den Kunden, wenn man sich im mehrstufigen Vertrieb bewegt, ausreichend gut sein, da die letzten sehr guten Jahre entsprechende Umsätze, Erträge und auch Liquiditätspolster mit sich gebracht haben.
Allerdings sehen wir seit Monaten große Probleme bei Projektentwicklern, die reihenweise insolvent werden, weil sie neben den sinkenden Immobilienpreisen, teureren Finanzierungen und gestiegenen Bauerstellungskosten auch unter einer deutlichen Verringerung des Transaktionsvolumens leiden. Das wird Auswirkungen auf die Liquiditätssituation ihrer Geschäftspartner aus dem Handwerk haben und somit auch auf deren Lieferkette in Baustoffhandel und Bauzulieferindustrie.
Die Kunden im Auge behalten
Neben den Mitarbeitenden sind die Kunden das höchste Gut unserer Unternehmungen. In der Krise und auch sonst sollten wir unserer Klientel auch in Fragen der Liquidität eine hohe Aufmerksamkeit widmen, „denn das Geschäft ist erst abgeschlossen, wenn das Geld in der Kasse klingelt“, habe ich vor weit mehr als 30 Jahren als junger Vertriebsleiter von einem Urgestein unserer Branche gelernt.
Welchen Beitrag können Kunden zur Verbesserung der Liquidität leisten?
Das sind hilfreiche Maßnahmen
Im Einkauf liegt der Gewinn
Mit unseren Lieferanten pflegen wir oft über viele Jahre eine partnerschaftliche Geschäftsbeziehung – auch wenn es oft nicht leicht fällt, sollte man die alte Kaufmannsweisheit „im Einkauf liegt der Gewinn“ nicht außer Acht lassen. Gerade in der aktuellen Situation liegt hier ein großes Potenzial, das gehoben werden muss. Es gilt die in der Regel gute Partnerschaft zu den Lieferanten und Dienstleistern zu nutzen, um gemeinsam gut durch die Krise zu kommen, dazu können folgende Maßnahmen einen Beitrag leisten:
Kreditinstitute sind interessiert an der Businessstory
Abschließend wollen wir uns nun kurz den Finanzierern, fokussiert auf die Kreditinstitute, widmen. Nach meiner Erfahrung tragen neben guten Unternehmenszahlen sowie validen Planungen hohe Verlässlichkeit und Transparenz dazu bei, dass die Zusammenarbeit mit Finanzierern gut verläuft. Auch die Finanzierungsstruktur ist ein wesentlicher Punkt, der gerade in Zeiten der Krise intensiv geprüft werden muss, dabei ist die rechtzeitige Ansprache der Finanzierer zur Sicherstellung ausreichender Spielräume für die Deckung kurzfristigen Liquiditätsbedarfs unerlässlich. Generell kann ich folgende Verhaltensweisen im Umgang mit Kreditinstituten empfehlen:
Eigentlich dürften alle hier beschriebenen Möglichkeiten und Maßnahmen den Unternehmern, Führungskräften und Mitarbeitenden durch Erfahrung oder Ausbildung hinlänglich bekannt sein. In der Unternehmenspraxis habe ich jedoch immer wieder festgestellt, dass die richtigen Maßnahmen zwar bekannt sind, aber am Ende nicht oder nicht richtig umgesetzt werden. Um hier nochmal den Fokus zu schärfen und die Aufmerksamkeit zu erhöhen, habe ich diesen Meinungsbeitrag verfasst und wünsche gutes Gelingen.