Die beste Kostensenkung ist die, die durch Prozessoptimierung entsteht und nicht nur durch das Kosten kürzen, denn sie ist am nachhaltigsten und führt gleichzeitig zur Verbesserung der Qualität. Sie verbessert die Leistungsfähigkeit der Unternehmen und somit die Resilienz.
Die Prozessoptimierung ist ein komplexes Instrument im Kosten- und Prozessmanagement. Es gibt vielfältige Methoden der Prozessoptimierung. Eine, die nach meiner Erfahrung mit akzeptablem Aufwand und ohne Prozesskostenrechnung gut funktioniert, möchte ich kurz vorstellen: die Wertstromanalyse. Im Zuge der Durchführung der Analyse und der Festlegung der Optimierungsziele werden dabei folgende Aspekte betrachtet:
Tipps zur Führung und Kostenoptimierung
Abschließend noch einige Tipps für die Umsetzung eines guten Kostenmanagements im Hinblick auf die Kostenoptimierung. Folgende Punkte bestimmen wesentlich den Erfolg der Kostenoptimierungsaktivitäten:
So läuft eine Wertstromanalyse ab
Im Folgenden wird der Ablauf der Wertstromanalyse und des -designs in Verbindung mit Elementen des Lean-Managements vereinfacht beschrieben:
In diesem ersten Schritt werden auf Basis der Übersicht aus der Prozesslandkarte oder durch Entscheidung auf Basis der Kostenanalyse die Prozesse festgelegt, die verbessert werden sollen.
Jetzt erfolgt die Analyse der einzelnen Prozesse, indem die einzelnen Prozessschritte grafisch und ggf. auch schriftlich dokumentiert werden. Dabei werden für jeden Prozessschritt mithilfe der Kriterienmatrix, bestehend aus den 5M-Faktoren unter Berücksichtigung der sieben Arten der Verschwendung, die Messgrößen festgelegt und bewertet. Dabei entsteht die Messgrößenmatrix. Beispielsweise können diese Messgrößen Arbeitsproduktivität, Materialverbrauch, Ausschuss, Stillstandzeiten oder Rüstzeiten sein.
In diesem Teilschritt werden die Sollprozessschritte und deren Inhalte definiert und die Zielwerte für die Messgrößen der Messgrößenmatrix festgelegt. Die neuen Prozesse und ihre Schritte mit den Zielen werden dokumentiert. (Ablaufdiagramme, Verfahren- Arbeits- und Prüfanweisungen, Zielcharts etc.)
Bei der Umsetzungsplanung spielt das Mitnehmen und die Schulung aller relevanten Mitarbeitenden eine erfolgsentscheidende Rolle. Weiterhin müssen noch Festlegungen zur Art und Weise der Messung und Auswertung der Entwicklung der Messgrößen getroffen werden. Wenn alle Prozessbeteiligten eingewiesen sind, werden die neuen Prozesse in Betrieb genommen.
Zur Sicherstellung der Wirksamkeit und Hebung weiterer Verbesserungspotenziale, sollten die Prozesse regelmäßig im Sinne des PDCA-Zyklus (Planen, Ausführen, Überprüfen, Handeln) geprüft werden.
Der Autor
Matthias König ist Diplomökonom und seit mehr als 25 Jahren als Geschäftsführer in der Bauzulieferindustrie tätig. In dieser Zeit hat er mehrere Unternehmen in der Restrukturierung sowie in Wachstumsphasen geführt. Er ist Inhaber von prodatio consulting, einer Beratungsboutique, die auf die Bauzulieferbranche spezialisiert ist. Neben seiner Beratungstätigkeit unterstützt er Unternehmen als Beirat.
König: „In dieser dreiteiligen Serie habe ich einen breiten Querschnitt der Ziele, Mittel und Methoden der Kostenoptimierung behandelt. Im persönlichen Gespräch können wir gern vertiefen, welche Mischung in Ihrem Unternehmen zum Erfolg führen wird. Sprechen Sie mich dazu einfach an. Sie erreichen mich unter matthias.koenig@prodatio.com.“