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Lackierroboter für Fenster

Farbwechsel in drei Minuten

Die Lackierer freut’s dem Vernehmen nach – ihre Arbeitsplätze wurden spürbar angenehmer: Keine kräftezehrenden Turnübungen mehr an großen Elementen, sondern eine einfache und übersichtliche Steuerung ihres nun verlängerten (Roboter-) Armes.

Denn die beiden Lackierroboter werden von denselben Personen bedient, die hier noch im Herbst die Spritzpistolen schwangen, berichtet Martin Weidinger, der Geschäftsführer des Actual-Werkes im steirischen Hirnsdorf. Man habe die 2008 errichteten Range + Heine Flutanlagen mit zwei Handspritzständen nun um zwei Roboter ergänzt, die Fördertechnik angepasst und zusätzlich noch eine Hochdruck-Befeuchtungsanlage montiert: „Mit diesem System fahren wir jetzt sehr gut.“

Gemeinsam setzten sie die Aufrüstung des Actual-Werkes in Hirnsdorf um: ­­Claudia Max-Heine …

Foto: Robert Kittel

Gemeinsam setzten sie die Aufrüstung des Actual-Werkes in Hirnsdorf um: ­­Claudia Max-Heine …
… und Martin Weidinger, Geschäftsführer/-in des Actual-Werkes in Hirnsdorf.

Foto: Robert Kittel

… und Martin Weidinger, Geschäftsführer/-in des Actual-Werkes in Hirnsdorf.

Das Ziel sei nicht der Personalabbau von qualifizierten Spritzlackierern, sondern eine höhere Produktivität des eingesetzten Personals gewesen, erzählt Weidinger: „Ihre Arbeitsplätze haben sich lediglich verändert. Statt mit der Spritzpistole, lackieren sie heute mit einer Computersteuerung. Sie mühen sich nicht mehr über Kopf mit der Pistole ab und stehen dabei im Lacknebel.
Ein Roboter lackiert den ganzen Tag und wird nicht müde, wodurch ein Lackierer mehr Durchsatz schaffen kann, als es ihm bisher möglich war.“ Vor allem könnten die Lackierer nun auch andere Arbeiten übernehmen, ergänzt Weidinger, „der Roboter spielt sie quasi für uns frei.“

Als qualitätsorientierter Produzent von Holz-Alu-Elementen setze das Actual-Werk Hirnsdorf ein Dreischichtsystem ein, umreißt Claudia Max-Heine, Geschäftsführerin von Range + Heine, die technischen Rahmenbedingungen. Nach Grundierung und Zwischenbeschichtung mit Flutanlagen würden die Teile geschliffen, um dann in die Decklackierung zu gehen. „Wesentlicher Bestandteil der Aufrüstung war die Integration der beiden CMA-Lackierroboter in die bestehende Anlage, die ohne große Umbauten erfolgen konnte.“ Die Roboter seien mit einer 2D-Elementerkennung ausgerüstet, „wodurch auch Schräglage und Teiletiefe erkannt werden können.“ Aufgrund der geplanten Kapazität wurden zwei Roboter installiert: „Dadurch können bis zu 120 Traversen (mit jeweils mehreren Elementen behängt) in acht Stunden lackiert werden“, so Max-Heine.

Man könne mit dem Roboter deutlich effizienter als bisher mit den manuellen Spritzständen lackieren, meint Weidinger: „Man bekommt mit dem Roboter eine schönere, gleichmäßigere Oberfläche als mit der Hand.“

Kleine Projektvolumina, individuelle Farbwünsche

Actual bediene vorwiegend Privatkunden, naturgemäß ähnle daher kein Auftrag dem anderen: „Wir fertigen auftragsbezogen, was natürlich unterschiedliche Elementabmessungen und Farbwünsche bedeutet.“ Max-Heine führt aus: „Die Flexibilität der Anlage, insbesondere was das Thema Farbwechsel angeht, war da natürlich sehr wichtig. Wir schaffen es, in ungefähr drei Minuten den Farbwechsel vollautomatisch am Roboter durchzuführen.“ Man sehe deutlich im Trockner, dass immer wieder drei, vier, fünf Traversen in einer Farbe lackiert würden: „Bis zu zehn Farbwechsel am Tag sind daher nicht unüblich.“

Rasche Aufrüstung

„Im Dezember 2020 haben wir mit der Aufrüstung der bestehenden Lackieranlage begonnen. Eine Komponente, die dabei von uns ebenfalls nachgerüstet wurde, ist die Hochdruckbefeuchtung mit drei Zonen,“ berichtet ­Weidinger. Dabei werde die Zone nach der Grundierungsflutanlage, dann die Abtropfzone nach der Zwischenbeschichtungs-Flutanlage sowie Spritzkabinen und Förderbereich der Roboterspritzanlage befeuchtet, „was den Vorteil eines konstanteren Farbverlaufs und damit besserer Oberflächengüte hat.“

Mit der Abwicklung des Umbaus zeigt sich Weidinger zufrieden: „Wir haben eine sehr kurze Umbauphase gehabt. Die Einschulung ist sehr gut und präzise erfolgt. Wir konnten schon drei Tage nach dem Einfahren ganz gut lackieren. Wir sind sehr überrascht, wie einfach die Bedienung der Roboter ist.“ Max-Heine dazu: „Es handelt sich um eine absolut beherrschbare Technik, unterstützt von einer übersichtlichen Bedienoberfläche.“

Die Zusammenarbeit mit Range + Heine und den Mitarbeitern des Lackieranlagenspezialisten sei jedenfalls sehr gut gelaufen, resümiert der Geschäftsführer des Actual-Werkes Hirnsdorf: „Wir sind sehr zufrieden, ja!“

Effizient und flexibel ermöglichen die Lackierroboter in der aufgerüsteten ­Range + Heine Anlage auch bei großen Elementen sehr gleichmäßige Schichtdicken.

Foto: Robert Kittel

Effizient und flexibel ermöglichen die Lackierroboter in der aufgerüsteten ­Range + Heine Anlage auch bei großen Elementen sehr gleichmäßige Schichtdicken.

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