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Kleiner MontageHelfer (Teil 2)

Qualitätssicherung bei der Fenstermontage

Die eigentliche Durchführung der Montagearbeiten ist bei guter Planung und regelkonform erstellten Mauerwerks­öffnungen im Neubau das kleinere Problem. Im Falle einer Altbausanierung ist insbesondere der Zustand und die Tragfähigkeit der Leibungen bzw. Fugenflanken im Hinblick auf das geplante Abdichtungssystem zu prüfen. Auch ist eine vertragliche Vereinbarung über notwendige Beiputzarbeiten, Glattstrich oder weitere Zusatz- und Stundenlohnarbeiten zu treffen, wie z.B. bei: loser Putzleibung, Beschädigungsrisiko bei gefliesten Leibungen oder bei vorhandenen keramischen Fensterbänken, zusätzliche Wärmedämmung in der Innenleibung bei ungünstigem Isothermenverlauf, thermische Trennung von Außen- und Innenfensterbank bzw. Außen- und Innenwandschale, Zusatzarbeiten beim Fenstertausch bei geschütteten oder eingeblasenen Wärmedämmungen in der Hohlwand.

Abnahme als Maßnahme der Qualitätssicherung

In einem VOB-Vertragsverhältnis ist die Abnahme grundsätzlich vorgesehen. Wird mit dem privaten Auftraggeber kein VOB-Vertrag geschlossen, sind im Angebot, im Auftrag oder in den AGBs entsprechende Klauseln vorzusehen. Eine schriftlich protokollierte Abnahme hat mehrere Vorteile:

  • Vollständigkeit der Leistung, Mangelfreiheit und Vertragserfüllung wird festgestellt
  • Der Zeitpunkt des Beginns der Gewährleistungsdauer ist mit der Abnahme fixiert
  • Zahlung wird fällig
  • Gefahr geht auf den Auftraggeber über; bis zur Abnahme muss der Auftragnehmer für Beschädigungen „geradestehen“, nach der Abnahme nicht mehr
  • Die Beweislast dreht sich um: Bis zum Zeitpunkt der Abnahme muss der Auftragnehmer beweisen, dass sein Fenster und die Montage mangelfrei ist; nach der Abnahme muss der Auftraggeber beweisen, dass es mangelhaft ist.

Die Abnahme stellt im Sinne der Qualitätssicherung die Endkontrolle auf der Baustelle dar und sollte idealerweise gemeinsam mit dem Auftraggeber oder mit einer von ihm bevollmächtigten Person durchgeführt werden. Ist so eine Person nicht zu erreichen, sollte der Monteur für interne Zwecke eine Prüfliste durchgehen und ein eigenes (Abnahme-)Protokoll schreiben. Eine Ergänzung des Abnahmeprotokolls durch (Digital-) Fotos und die Dokumentation von Holz-, Bau- und Luftfeuchtemessungen ist zu empfehlen.

Häufig geht es bei der Abnahme auch nur noch um „optische Mängel“ oder „visuelle Beeinträchtigungen“. Darum sollte der Monteur hier mit weiteren Richtlinien gewappnet sein:

  • Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualität von Glas für das Bauwesen
  • Richtlinie zur visuellen Beurteilung einer fertig behandelten Oberfläche bei Holzfenstern
  • VFF-Merkblatt KU.01: Visuelle Beurteilung von Oberflächen von Kunststofffenstern
  • VFF-Merkblatt AL.02 und AL.03: Visuelle Beurteilung von organisch beschichteten (lackierten) und von anodisch oxidierten (eloxierten) Oberflächen auf Aluminium

Die Verpflichtung zur abschließenden Übergabe einer Pflege-, Wartungs-, Bedienungs- und Lüftungsanleitung ergibt sich aus dem CE-Konformitätsbewertungsverfahren für Fenster und Außentüren sowie aus dem Produktsicherheitsgesetz; ggf. ist auch noch die Ausstellung einer Fachunternehmererklärung (EnEV, KfW) notwendig. Es sollte auch auf die Möglichkeit einer regelmäßigen Wartung durch das Fachunternehmen hingewiesen werden. Entsprechende Textvorlagen finden sich im kleinen Montagehelfer (­siehe Kastentext). —

Reiner Kemner

Kleiner Montagehelfer

Die iBAT GmbH, die Abdichtungsspezialisten von Hanno und SFS intec, der ­Zulieferer für Befestigungssysteme, haben den „kleinen Montagehelfer“ neu aufgelegt. Damit erhält der Monteur auf der Baustelle in aller Kürze einen Überblick und praktische Hinweise zur Montage, Befestigung und Abdichtung von Fenstern und Außentüren. Ziel der Broschüre: Sicherung eines handwerklich hohen Qualitätsniveaus bei der Baustellenmontage. Es werden der Planungsverlauf, die Voraussetzungen, die Befestigung und die Abdichtung mit Dichtstoffen, Folien sowie mit vorkomprimierten Dichtbändern erläutert. Vor allem der Abschnitt „Befestigung“ wurde in der jetzigen Neuauflage deutlich stärker berücksichtigt. Das neue Format in Postkartengröße ist für die „Hosentasche des Monteurs“ geeignet. Der „Kleine Montagehelfer“ wird zu Staffelpreisen angeboten, sodass er problemlos zur Grundausstattung eines jeden Mitarbeiters und Montagefahrzeugs gehören kann. https://www.ibat-hannover.de/startseite/

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