GW – Wie kam es zum Wechsel an der Führungsspitze?
Maria Reibenberger – Guido Felix und Maco waren 10 Jahre lang sehr erfolgreich miteinander verbunden. Wir haben strategische Ziele auf der Agenda, da hat sich in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass es darüber unterschiedliche Sichtweisen gibt. Deshalb kam es zur gemeinsamen Entscheidung, dass Herr Felix das Unternehmen verlassen wird.
GW – Herr Haberfellner, haben Sie vor Ihrem Engagement Maco bereits gekannt?
Klaus Haberfellner – Ich kenne Maco sehr gut, weil ich jeden Tag meine Fenster öffne, die mit Maco -Beschlägen ausgestattet sind. Als gebürtiger Obersteirer kenne ich Maco aber auch durch den imposanten Standort Trieben. Ich bin in der Nähe aufgewachsen.
GW – Sie haben aber noch nicht in der Bauelementebranche gearbeitet?
Haberfellner – Ich war die letzten sechs Jahre beruflich in der Baubranche tätig, insofern kenne ich die Themen und Märkte vom Keller bis zum Dach und auch die Probleme auf der Baustelle.
GW – Sie sind Interimsmanager – was heißt das?
Haberfellner – Das bedeutet, dass ich die Funktion des CEO ausübe – bis ein neuer, passender CEO gefunden ist. Meine Tätigkeit bei Maco ist also per se zeitlich begrenzt. In den letzten Jahren habe ich bei der Austrotherm sehr viel Erfahrung sammeln dürfen. Mit jedem Engagement werde ich ein Stück klüger und kann das dann bei meinen neuen Aufgaben wieder einbringen.
GW – Wird Maco sich jetzt anders strategisch formieren?
Haberfellner – Maco ist erfolgreich, hat eine klare Strategie und klar definierte Prozesse. Es gibt ein gut funktionierendes C-Level-Team (Anm. d. Red.: stellt die höchste Führungsebene dar). Es geht um zwei Themen: Man muss das operative Geschäft effizient führen. Und man muss bestehende Strukturen weiterentwickeln. Das werden wir gemeinsam tun, damit es für alle Stakeholder – insbesondere für unsere Kunden – positiv ist.
GW – Jetzt gibt es ein 5-köpfiges Gremium in der Geschäftsführungsebene – wer hat das letzte Wort bei Entscheidungen?
Haberfellner – Das letzte Wort hat immer der Eigentümer. Dann kommt der Chief Executive Officer, der bei Bedarf eingreifen und Entscheidungen herbeiführen kann. Wenn ich hier mit meiner Erfahrung etwas zur Weiterentwicklung beitragen kann, freut mich das. Letztlich gibt es aber klar definierte Verantwortungsbereiche für Vertrieb, Produktentwicklung, Produktion, Finanzen und Digitalisierung. Hier haben wir sehr erfahrene Managerinnen und Manager, die die richtigen Entscheidungen treffen.
GW – Frau Tiller, wie sieht die wirtschaftliche Situation aus, wie ist das Geschäftsjahr 2023 gelaufen und wie sieht die Planung für 2024 aus?
Daniela Tiller – Wir haben ein gutes Jahr hinter uns und blicken positiv in die Zukunft. Wir werden unseren Expansionskurs fortsetzen. Der Marktauftritt als Beschläge-Vollsortimenter durch die vollständige Übernahme von Hautau gibt uns genügend Rückenwind, um in bestehenden und neu zu erschließenden Märkten weiter zu wachsen.
GW – Sie halten sich mit konkreten Umsatzzahlen zurück, aber ich kann festhalten, dass Maco 2023 ein Umsatzwachstum erzielt hat und auch 2024 mit einem Umsatzwachstum rechnet?
Tiller – Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind durchaus volatiler geworden. Da ist man besonders gefordert, ein solides Fundament zu haben und geschickt durch die rauen Wellen zu surfen. Und das tun wir.
Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Mund
Maco und CEO Guido Felix gehen getrennte Wege
Die Eigentümerfamilie der Maco Gruppe und CEO Guido Felix haben sich nach fast zehn Jahren Unternehmensführung dazu entschieden, zukünftig getrennte Wege zu gehen.
Die aktuellen Chief Officers: