Heinrich Schiller, Seniorchef des Unternehmens mit Sitz in Regen, erinnert sich noch genau. „Ein Kunde aus UK wollte 2011 drei Container Holz verleimt haben – wenige Tage vor Heiligabend. Ich habe klar und deutlich nein gesagt – was ihn nicht abgehalten hat, die Container zu schicken, und zwar an unseren Standort nach Klatovy.“ Wenige Tage später erhielt Schiller den zweiten Anruf in dieser Angelegenheit „Diesmal“, sagt er – sein Gesicht verrät, wie präzise die Erinnerung ist – „diesmal war der Betriebsleiter Herr Paukner aus Klatovy am anderen Ende der Leitung und sagte, ich müsse sofort kommen. Er habe so ein Holz noch nie gesehen.“
An der Stelle lohnt sich der Blick auf das Corpus Delikti, von dem Dömer-Beckmann ohne Umschweife sagt, Red Grandis sei für ihn „persönlich das Fensterholz der Zukunft“. Aber, was ist so besonders daran?
Red Grandis ≠ Eucalyptus Grandis
Entscheidend ist, dass Red Grandis die Resistenzklasse 2v aufweist, wenn das Holz nach 25-26 Jahren die optimale Verkernung erreicht hat. Entsprechende Prüfzeugnisse des renommierten Thünen-Instituts in Hamburg liegen ebenso vor und können bei Holz Schiller eingesehen werden wie z. B. die entsprechenden ift- oder KOMO-Zertifizierungen bzw. MPA-Nachweise für Pfosten-Riegel-Fassaden und die kompletten FSC-Zertifizierungen.
Damit spielt Red Grandis in der Resistenzklasse in einer Liga mit der deutschen Eiche. Wichtig - und da sind wir schon bei den Unterscheidungsmerkmalen – sind auch die über Asien oder andere Märkte nach Deutschland importierten Eukalyptusarten, die ebenfalls mit dem Zusatz „Red Grandis“ auf dem Markt angeboten werden. „Es gibt 500 Eukalyptusarten“, sagt Klemens Dömer-Beckmann, seit zwölf Jahren bei Holz Schiller und Außendienstmitarbeiter für Norddeutschland sowie Skandinavien und Benelux. „Aber das Red Grandis, das wir exklusiv von Urufor in Uruguay beziehen, ist zu 100 Prozent eine einheitliche Sorte, die auch in Bezug auf Resistenzklasse und Homogenität dem Eukalyptus Grandis, der von Marktbegleitern über Drittländer, insbesondere China und Indonesien, zu uns importiert wird, deutlich überlegen ist.“
Das Merkblatt HO.06-1: 2018-08 des Verbands Fenster + Fassade unterstreicht dies eindrucksvoll. Ist dort bei Red Grandis, mithin eingetragenes Warenzeichen von Urufor, die Resistenzklasse mit 2v angegeben, so steht bei Eukalyptus Grandis eine Resistenzklasse von 3-4, im juvenilen Bereich von 4-5 (juveniles Holz besitzt eine geringere Dichte und befindet sich im Stammzentrum direkt um die Markröhre herum.).
„Wir beziehen Red Grandis geschnitten und getrocknet“, sagt Klemens Dömer-Beckmann. Beides ist nicht ganz trivial, denn
Schiller und Urufor teilen gleiche Werte
Heinrich Schiller, der das überschwängliche Urteil seines Standortverantwortlichen in Klatovy sofort teilte, hatte sich also vor zwölf Jahren mit seiner Tochter Victoria Schiller (heute ebenfalls Geschäftsführerin im Familienunternehmen) vom Bayerischen Wald aus auf den Weg nach Uruguay gemacht, um sich vor Ort selbst ein Bild von der Firma Urufor und der Plantagenwirtschaft zu machen. Mit der Familie Otegui ist man sich sofort einig geworden: „Uns verbinden gemeinsame Werte“, sagt der Unternehmer, „bei Urufor werden immer höchstens Teilabschnitte geerntet. Ebenso, wie wir das bei unserem Wald auch schon seit Generationen handhaben.“
Aus erster Hand geliefert
Wichtig zu wissen: Nur die Firma Holz Schiller hat die exklusive Berechtigung, das Fensterholz Red Grandis direkt aus Uruguay nach Deutschland zu importieren. Wenn Holz dieser Spezies auf anderen Wegen in den Markt kommt, dann als Handelsware aus Polen, wo die Importeure in erster Linie die dortigen Hersteller versorgen und, mit den entsprechenden Margen, dann auch Kleinanteile in Exportmärkte weiterverbreiten.
„Wir sehen uns als Partner der heimischen Hersteller und können gewährleisten, dass nur wir Red Grandis, das mit seinem Lambda-Wert von 0,118 von der Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie GmbH (EPH) in Dresden getestet wurde, direkt aus erster Hand in Deutschland in den Markt bringen“, sagt Klemens Dömer-Beckmann.
Gerade erst hat er an der Seite von Heinrich Schiller und einer Delegation sehr namhafter Fensterhersteller das Unternehmen Urufor besucht, um die nachhaltige Plantagenwirtschaft zu inspizieren. „Im Laufe der letzten zwölf Jahre haben sich ca. 40 Fensterhersteller vor Ort einen Eindruck verschafft“, sagt er. Und weiter: „Diese Unternehmen verkaufen Ihren Kunden und Architekten heute mit Red Grandis eine Geschichte. Denn weltweit werden jedes Jahr 13 Mio. Hektar Wald ersatzlos gerodet – wir zeigen, wie nachhaltiges Wirtschaften mit unserem Rohstoff funktioniert und der Bedarf nach Holz auf der ganzen Welt in ökologisch vernünftige Bahnen gelenkt werden kann.“