„Die Erfahrungen in unserem Prüfzentrum zeigen: Ein qualitativ hochwertig gearbeitetes Holzfenster weist beim Versuch des Aufhebelns eine höhere Stabilität auf als ein baugleiches mit anderem Rahmenmaterial“, berichtet Alexander Dupp. Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige und Sicherheitsexperte führt in seinem technischen Entwicklungs- und Leistungszentrum für Fenster, Türen, Tore und Rollläden (TELZ) regelmäßig Prüfungen zur Sicherheit von Bauelementen durch.
Dupp sagt auch in einem Interview gegenüber der GLASWELT: „Selbstverständlich gilt aber auch ein Prüfnachweis bei Fenstern mit anderen Werkstoffen. Jedes Rahmenmaterial hat Stärken und Schwächen sowie seine Marktberechtigung.“
Ob man einem Fenster-Werkstoff einen material-immanenten Vorteil für sichere Elemente ausweisen kann, das wollten wir auch von einem anderen Sicherheitsexperten wissen. Rüdiger Müller ist Institutsleiter des PfB Rosenheim, das bereits jahrzehntelang Fenster, Türen und Tore auf ihren Einbruchschutz und andere sicherheitsrelevante Eigenschaften hin überprüft. Müller gibt der GLASWELT in dieser Frage zu Protokoll, dass der Werkstoff Kunststoff „aufgrund seiner Zähigkeit und Elastizität schwieriger durch Hebelwerkzeuge zu überwinden“ sei. Und weiter: „Der Werkstoff Holz hat die Problematik des Splitterns und Aufreißens, was bei Angriffen in den höheren Klassen durch Kombinationen mit Laminatwerkstoffen oder dem Delignit Panzerholz oder Mehrschicht-Werkstoffe verbessert wird.“
Schließlich zieht er ein anderes Resumé als Sicherheitsexperte Alexander Dupp: „Bei gleicher Verriegelung, Beschlagseinsatz, Verschraubung und allen weiteren Komponenten ist die Aussage – die Holzleute mögen mir das verzeihen – berechtigt, dass hier der Werkstoff Kunststoff vorteilhafter ist.“