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GLASWELT unterwegs: Waldland Fenster & Türen

Bestens gerüstet

Richtig ist: Seit Anfang der 1980er-Jahre werden ausschließlich Fenster und Türen gefertigt, richtig ist aber auch: 2007 hat man den Einstieg in die Kunststofffenster-Produktion vollzogen. Diese Sparte hat sich im Laufe der Jahre bestens entwickelt, so dass man 2019 sogar eine neue Halle für die Produktion der Kunststofffenster gebaut hat.

Der aktuelle Status Quo stellt sich so dar: Ausgehend vom Gesamtumsatz macht der Holz- und Holz-Aluminium-Fensteranteil rund 60 Prozent aus (davon mehrheitlich Holz-Aluminiumfenster). 40 Prozent Umsatzanteil werden durch den Verkauf von Kunststofffenstern generiert. Stückzahlenmäßig ist das Verhältnis umgekehrt: Von den über 20 000 Fenstern, die hier jährlich ausgeliefert werden, liegt der größere Anteil (ca. 60 %) beim Kunststofffenster.

Die Frage nach den Kunden ist schnell beantwortet: Die Firma Waldland vertreibt ihre Elemente ausschließlich über den Fachhändler, also Wiederverkäufer. Auch der Wirkungskreis ist relativ klar gesteckt: Ausgeliefert werden die Elemente in ganz Bayern, in Teilen Baden-Württembergs und auch nach Österreich.

Vielfalt: Bei Waldland steht Wiederverkäufern eine großes Fenster-Repertoire aus Holz und PVC zur ­Verfügung.

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Vielfalt: Bei Waldland steht Wiederverkäufern eine großes Fenster-Repertoire aus Holz und PVC zur ­Verfügung.
Mit dem ProfilCut Q Premium Werkzeug von Leitz lassen sich Schnittgeschwindig­keiten bis zu 120 m/s realisieren.

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Mit dem ProfilCut Q Premium Werkzeug von Leitz lassen sich Schnittgeschwindig­keiten bis zu 120 m/s realisieren.

Stillstand bislang vermieden

Im Gespräch mit Bernhard Seeanner, der sich mit seinem Bruder die Geschäftsleitung aufgeteilt hat, kommen wir auf die brisante Versorgungs­unsicherheit durch die Zulieferer zu sprechen. Dazu gibt es überraschende Aussagen – denn Seeanner spricht von höchst zuverlässigen Lieferanten, die „uns bislang noch nicht hängen gelassen haben“. Ob PVC-Stangen (Gealan), Vorsatzschalen (Stemeseder), Beschlag (Maco), Farben (Remmers), Holz (Holz Schiller oder andere Lieferanten) oder Glas – „manchmal wird’s halt knapp, aber bislang war immer genügend da, sodass wir keinen Stillstand gehabt haben.“ Eine andere Sache wären die Preissteigerungen. Damit habe man schon zu kämpfen und diese müssten auch direkt weitergereicht werden, denn „dafür ist unsere Preisstruktur nicht ausgelegt, dass wir das auffangen könnten.“

Produktionsanlagen auf höchstem Niveau

Seeanner zeigt sich zudem durchaus zufrieden mit dem gegenwärtigen Fenstermarkt: Ohne konkrete Zahlen zu nennen, gibt er eine Umsatzsteigerung gegenüber den Vor-Corona-Jahren von über 20 Prozent an. Mittlerweile habe man die Produktionsmengen von rund 20.000 Fenstern jährlich überschritten. Ein Grund mehr, immer wieder die Produktionsanlagen und Werkzeuge auf ihre Kapazität und Qualität hin zu überprüfen – sowohl im Kunststofffensterbereich wie auch für die Produktion der Fenster aus Holz.

Die Produktionsmittel jedenfalls brauchen hier den nationalen Vergleich nicht zu scheuen: Den letzten Investitionszuschlag gab man zum wiederholten Mal dem italienischen Anlagenbauer Working Process aus dem oberitalienischen Piacenza. Die „Logos Life Evo“-Anlage mit 5 Spindeln wurde 2020 angeliefert. „Warum diese Anlage“, wollte ich von Seeanner wissen: „Wir waren schon mit dem Vorgängermodell sehr zufrieden. Beispielsweise hat uns das Konzept der Glasleistenaustrennung überzeugt.“ Andere Anlagen brauchen dafür mehr Platz und sind auch teurer bei vergleichbaren Funktionalitäten, so Seeanner. Ein weiterer Vorteil dieser Anlage: Die Puffermöglichkeiten sind durch das „intelligente Lager“ besonders umfangreich. Dort können bis zu 800 Teile platziert werden, die dann mannlos verarbeitet werden können. „Das half uns bei der Umstellung von Zwei- auf Einschichtbetrieb.“

Besonders spannend aus der Sicht der “Waldländer” war die Phase der Anlageninstallation: Diese fand nämlich Anfang 2020 kurz vor dem ersten Pandemie-Lockdown statt. „Die Maschine wurde gerade eingefahren und war betriebsbereit, zwei Wochen später durften keine Techniker aus Italien mehr einreisen.“

Die Working Process-Anlage „Logos Life Evo“ mit 5 Spindeln wurde 2020 angeliefert und ist bereits die zweite CNC-Anlage im Waldland-Betrieb.

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Die Working Process-Anlage „Logos Life Evo“ mit 5 Spindeln wurde 2020 angeliefert und ist bereits die zweite CNC-Anlage im Waldland-Betrieb.

Neue Anlage = neues Werkzeug

Mit der Anlagenentscheidung ist immer auch die Werkzeugfrage verknüpft. Und die wurde für Seeanner von Leitz am besten beantwortet. Zum Zuge gekommen ist ein Profilwerkzeugsystem, das ein besonders breites Einsatzspektrum abdeckt und gleichzeitig herausragende Schnittqualität bei langen Standwegen möglich macht. Mit dem Messerkopfsystem ProfilCut Q lassen sich selbst ausgefallene Profile leicht umsetzen. Dabei sorge die Leitz MC Hochleistungsbeschichtung für besonders hohe Standzeiten. Genauso interessant ist für den Fensterbauer aber auch die Betriebsdatenerfassung an der Maschine: Der anstehende Messerwechsel wird dann angezeigt, wenn die Laufmeter für das betreffende Werkzeug erreicht wurden. Werkzeugexperte Engelbert Tiefenthaler: „Dadurch ist der Fensterbaubetrieb in der Lage, für jedes Werkzeug unterschiedliche Laufmeter zu fahren. Beispielsweise beim Rahmen Außenprofil, wo die schlussendliche Oberflächenqualität nicht so entscheidend ist, können die Messer wesentlich länger eingesetzt werden, als bei Sichtprofilen, wie zum Beispiel beim Flügel-Innenprofil eines Holz/Alu-Fensters.“ Das führe auch zu einem deutlich wirtschaftlicheren bedarfsbezogenen Standwegeinsatz der einzelnen Werkzeugmesser, erläutert der bei Leitz verantwortliche Branchenmanager für die Fenster und Türenbearbeitung.

Große Puffermöglichkeiten durch das „intelligente Lager“: Dort können bis zu 800 Teile platziert werden, die dann mannlos verarbeitet werden können.

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Große Puffermöglichkeiten durch das „intelligente Lager“: Dort können bis zu 800 Teile platziert werden, die dann mannlos verarbeitet werden können.

Auf die Effizienz des eigenen Werkzeugsystems geht Tiefenthaler beim Betriebsrundgang besonders ein: „In den Betrieben wie hier bei Waldland wird höchste Performance verlangt – dafür haben wir das ProfilCut Q Premium entwickelt, mit dem man Schnittgeschwindigkeiten von bis zu 120 m/s realisieren kann.“ Ein möglichst schneller Messerwechsel ist gewährleistet, damit die Werkzeuge im Nu wieder einsatzbereit sind. „Wir haben hier bei Seeanner unterschiedliche Technologien im Einsatz – wie beispielsweise die Hybrid-Technologie, wo man Hartmetall- und Diamant-Schneiden kombinieren kann. Auch die Integraltechnologie kommt zum Tragen: Dabei werden Riffel- und Glattschneiden kombiniert. Diese Technologien steigern die Effizienz resp. die Wirtschaftlichkeit in der gesamten Bearbeitung massiv. “

Auch die Vorteile der RipTec-Technologie hätten Seeanner überzeugt. Dadurch würden stirnseitige Ausrisse beim Fräsen nachhaltig vermieden, dadurch die Prozesssicherheit gesteigert und als Nebeneffekt die Stabilität der Eckverbindung ­erhöht.

Mit „ClimaTrend Style“ auf Neukundenfang

Ein Grund für die Investition in Leitz-Werkzeuge war die Aussicht auf ein System, das sich bislang noch in der Testphase bei Waldland befindet und neue Absatzmärkte bereiten soll. Seeanner: „Mit dem ClimaTrend Style wollen wir unser Holzfenster-Portfolio erweitern. Wir meinen, das ist das Designfenster mit Zukunft.“ Ein Waldland-eigener Prüfstandstest bei Stemeseder bescheinige dem ClimaTrend Style beste Noten in puncto Windwiderstand, Schlagregendichtheit und Luftdurchlässigkeit. Dazu wird das Denkmalschutz Fenster als Variante angeboten. Auch diese Nische wird damit abgedeckt.

Auf die Frage, welche Investition denn als nächstes anstehe, gibt Seeanner an, dass man überlegt, den Versandbereich zu optimieren. Hier soll die Lagerkapazität erhöht werden. Man sieht: Hier denkt man immer schon ein oder mehrere Schritte voraus.

Daniel Mund

Diese elegante Lösung beim Wechsel von Flügelprofil zur Festverglasung ist mit der Leitz-Werkzeugkonfiguration möglich.

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Diese elegante Lösung beim Wechsel von Flügelprofil zur Festverglasung ist mit der Leitz-Werkzeugkonfiguration möglich.

Was steckt hinter dem ClimaTrend Style

Bei diesem speziellen Fenstersystem handelt es sich um eine Holz- oder Holz/Aluminium-Konstruktion. Zur Scheibenanbindung kann ein Klebeband von Lohmann und/oder ein 2K-Klebstoff von Otto-Chemie zum Einsatz kommen. Die Klebung kann direkt auf der mit einem System von Remmers beschichteten Holzoberfläche erfolgen. Das modulare Konstruktionsprinzip ist einer der Lösungsansätze, der hinter diesem neuartigen Fenster- und Türensystem steckt. Durch eine minimierte Gesamtansichtsbreite von deutlich unter 100 mm stellen alleine Material- und Zeiteinsparungen einen deutlichen wirtschaftlichen Vorteil dar. Darüber hinaus lassen die schlankeren Profile das Verhältnis von Glas zu Rahmen weitaus vorteilhafter erscheinen. Fensterelemente wirken zierlicher und eleganter. Glaspakete mit bis zu 70 mm, die eine Funktionalität in Richtung Schallschutz, Wärmeisolierung und Sonnenschutz sicherstellen, seien im System abgedeckt.
www.leitz.org

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