Fenster und Türen – künftig wieder mehr aus Holz?

Bis 2045 soll in Deutschland Klimaneutralität erreicht sein, so steht es im Klimagesetz der Bundesregierung. Auch die Bauwirtschaft kann und wird dazu maßgeblich beitragen – allein schon, um den künftigen CO₂-Preis bei der Errichtung von Gebäuden niedrig zu halten. Schließlich können Treibhausgas-Emissionen durch eine CO₂-arme Bauweise stark verringert werden. Unter den Bauzulieferprodukten sind es auch Fenster und Fassaden, die bei ihrer Herstellung die höchsten CO₂-Emissionen verursachen – „nicht jedoch, wenn sie aus Holz sind“, freut sich Heinz Blumenstein vom Bundesverband ProHolzfenster.

Laut der 2021 erschienenen Studie „Klimaneutralität 2045 oder politische Utopie?“ der Unternehmensberatung S&B Strategy lasse sich die Klimabilanz von Gebäuden durch den Einsatz von Holz deutlich verbessern. Unter allen untersuchten Baumaterialien haben allein Holzprodukte eine negative CO₂-Bilanz. Die CO₂-schonende Bauweise ließe sich heute schon umsetzen, passende Produkte und Technologien seien vorhanden, heißt es in der Studie. „Noch immer werden sie jedoch zu wenig genutzt,“ bedauert Blumenstein.

Der CO₂-Fußabruck bekommt mehr Bedeutung

Durch die Einführung des CO₂-Preises dürfte sich das in Zukunft ändern. „Der CO₂-Fußabruck von PVC-Fenstern und -türen etwa, die in einem Einfamilienhaus verbaut sind, ist um ein Vielfaches höher als der von Bauteilen aus Holz.“ Die Entscheidung für Holzfenster und -türen ist noch aus weiteren Gründen vorteilhaft, meint das geschäftsführende Vorstandsmitglied beim Verband ProHolzfenster: „Damit tut man nicht nur dem Klima etwas Gutes. Man holt sich die warme, wertige Anmutung und die temperaturausgleichenden Eigenschaften des nachwachsenden Rohstoffs direkt ins Haus.“

GLASWELT

Dazu passt der Beitrag von ift-Institutsleiter Prof. Jörn Lass: CO2-Fußabdruck als Maßstab für die Nachhaltigkeit

KfW-Förderungen für energetische Sanierung weiterhin möglich

In der Pressemitteilung gibt der Verband darüber hinaus auch den Hinweis, dass es im Zuge einer energetischen Sanierung nach wie vor Förderungen für Einzelmaßnahmen wie den Fenstertausch durch die KfW-Bank möglich seien. Zudem fördere beispielsweise die Stadt München den Einsatz von Holzbaustoffen.