Der Gesamt-Indikator sank auf 47,4 Punkte, von zuvor 52,9. „Die Preise dürften zwar weiter steigen, allerdings wird sich das Tempo verlangsamen. Damit hat die Inflation ihren Hochpunkt voraussichtlich erreicht und wird im Verlauf der zweiten Jahreshälfte allmählich zurückgehen“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
„Die Preiserwartungen der Unternehmen schlagen sich in der Regel mit ein paar Monaten Verzögerung in den Verbraucherpreisen nieder“, ergänzt Wollmershäuser. Spürbar gesunken sind die Preiserwartungen vor allem in den Wirtschaftszweigen, deren Produktion dem Konsum vorgelagert ist. Dazu zählen unter anderem das Baugewerbe (40,7 Punkte, von zuvor 51,6) und die Industrie (54,6 Punkte, von zuvor 59,5). Aber auch bei den konsumnahen Dienstleistungen (Gastgewerbe, Freizeit, Kultur, Unterhaltung) dürften die Preise langsamer steigen. Dort sank der Indikator auf 46,3 Punkte, von zuvor 63,1. Lediglich im Lebensmitteleinzelhandel ist noch kein Ende der spürbaren Verteuerung in Sicht. Wie bereits in den Monaten zuvor gaben alle vom ifo Institut befragten Händler an, ihre Preise anheben zu wollen.
Die Punkte bei den Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100. Der Saldo wurde saisonbereinigt. Das ifo Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.