Die Schluss-Entwürfe von DIN EN 1627 „Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse – Einbruchhemmung – Anforderungen und Klassifizierung“ sowie einer Reihe zugehöriger Prüfnormen (DIN EN 1628, DIN EN 1629 und DIN EN 1630) wurden im Juni 2021 veröffentlicht. Nicht alle, aber ein Großteil der deutschen Kommentare wurden berücksichtigt. Nach wie vor erfolgt in einigen Fassungen der jeweiligen Länder – über den nationalen Anhang – eine zusätzliche, sehr ausgeprägte Einbindung nationaler Regelungen. Nach positivem Abschluss der formellen Abstimmungen werden die Normen gleichzeitig, also als Paket, veröffentlicht.
Mit Herausgabe der neuen europäischen Normenreihe für die Beurteilung einbruchhemmender Bauteile wurden auch zum ersten Mal Beurteilungsgrundlagen für den Einbezug mechatronischer Bauteilkomponenten in die von der Norm behandelten Systeme geschaffen.
Peter Mayer: „Die neue Normenreihe werden wir nach Herausgabe in unsere Prüfstelle durch die flexible Akkreditierung und auch in der Zertifizierungsstelle durch den gewährten Freiheitsgrad sofort einführen und für Prüfungen und Zertifizierungen zur Verfügung stellen.“
Wir haben den PfB-Institutsleiter nach seiner Bewertung der Normenreihe gefragt. Hier seine Antwort: „Es konnten nicht alle Vorschläge, welche der Entwurf aus 2019 beinhaltete, umgesetzt werden. Es findet zwar eine Einbindung von mechatronischen Beschlägen in die einbruchhemmenden Systeme statt, jedoch nicht hinreichend.“
Peter Mayer, der auch im Normengremium den Verbraucherrat vertritt, geht die neue Norm aber noch nicht weit genug: „Die Erhöhung von Wohn- und Lebensqualität in Verbindung mit Energieeffizienz und Sicherheit geht einher mit der Optimierung von Zutrittssystemen zu den Wohnräumen. Ausgehend von ersten Schritten mit elektromechanischen Schlössern, mechatronischen Schließzylindern und mechatronischen Beschlägen entstand schnell ein Wettlauf dieser Systeme ins Smarthome. Smarthome als Basis für die Vernetzung und Fernsteuerung sämtlicher Geräte, Installationen sowie Automatisierung der Prozesse stellt nun auch die Einbruchhemmung vor neue Herausforderungen.
Die aktuell überarbeitete Normungsreihe kann nun mit den ersten Schritten mithalten und bildet eine Grundlage zur Verwendung von elektromechanischen Schlössern, mechatronischen Schließzylindern und mechatronischen Beschlägen, ist aber noch weit entfernt mit den Anforderungen des Smarthome standzuhalten.
Um auch den Standard der verschiedenen Smarthome-Systemen standzuhalten wurde ein gesondertes Gremium geschaffen.“ Neben dieser Neuerung fand bereits das erste Treffen der neuen geschaffenen Gruppe innerhalb der CEN TC 33 / WG 7 am 28.09.2021 statt, schließlich soll eine europäische Norm für die Behandlung der Einbruchhemmung in Verbindung mit mechatronischen Bauteilkomponenten geschaffen werden. Der Anhang E des Entwurfs der E DIN EN 1627:2019-05 wird dabei eine Grundlage darstellen.
Foto: Axel Öland
