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Deceuninck schließt Standorte – jetzt spricht Vertriebsleiter Jörn Schütte

Diese Woche überraschte der Profilhersteller Deceuninck mit Plänen zur Konsolidierung der eigenen Produktionsstandorte. Betroffen sind die deutschen Standorte Bogen (Produktion) und Hunderdorf (5 km entfernt, Logistik). Diese werden nun durch andere Standorte ersetzt und aufgegeben.
Daraus ergeben sich insbesondere für die fensterproduzierenden Betriebe einige Folgefragen, die wir in einem Gespräch mit dem Vertriebsleiter Jörn Schütte klären konnten:

Was wird aus den Standorten Bogen und Hunderdorf?

Das Produktionswerk in Bogen und der Logistikstandort im nahe gelegenen Hunderdorf werden aufgegeben. In die Werke in Polen (Jasin) und Belgien (Hoogle-Gits) wurde in den letzten Jahren deutlich mehr investiert, dort werden auch die Profile produziert, die am meisten nachgefragt werden.
Der Standort Bogen war schon in der Vergangenheit aufgrund seiner räumlichen Enge nicht optimal. Die produzierten Profile mussten direkt ins Logistiklager nach Hunderdorf transportiert werden.

Wo werden künftig Vertrieb, Marketing und Technik angesiedelt sein?

Jörn Schütte versichert im Video-Call, dass die deutschen Kunden auch in Zukunft die gleichen Ansprechpartner haben werden. Wo genau die deutsche Deceuninck-Niederlassung künftig ihren Sitz haben wird, steht noch nicht fest. Derzeit werden die Möglichkeiten in der Region geprüft.

Derzeit wird die Zukunft von Deceuninck in Bogen und Hunderdorf verhandelt.

Deceuninck

Derzeit wird die Zukunft von Deceuninck in Bogen und Hunderdorf verhandelt.

Kommen die Profile nun direkt aus Belgien? Müssen die Kunden befürchten, dass die Lieferperformance leidet?

Schon heute werden einige Profile in Belgien und Polen produziert und dann von Deutschland aus an die Kunden geliefert. „Wir erwarten, dass die Logistikstruktur künftig noch effizienter und damit kundenfreundlicher abgewickelt werden kann", so Schütte im Gespräch.

Hat der deutsche Markt für Deceuninck an Bedeutung verloren?

Nein, natürlich nicht! Die Produktionsverlagerung hat nichts mit der Marktbetrachtung zu tun. Deutschland ist für Deceuninck einer der wichtigsten Einzelmärkte.
Klar ist aber, dass die Baubranche generell kränkelt - nicht nur in Deutschland. Angesichts des Nachfragerückgangs nutzt der Konzern die Chance, die eigene Produktionslogistik zu konsolidieren.

Gibt es bereits Reaktionen von Kunden? Wie gehen sie damit um?

Jörn Schütte hat von vielen Kundenreaktionen berichtet – die Meinungen gehen natürlich auseinander, aber „ich war überrascht, wie viel Verständnis uns die Kunden entgegengebracht haben“. Auch sagen die Fensterbauer, dass es zwar wichtig sei, ein Fenster in Deutschland zu produzieren. Weniger wichtig sei, aus welchen Ländern der Beschlag, das Profil oder das Glas komme. Der kundenseitige Tenor sei durchweg, dass es auf die Qualität und Lieferperformance ankomme. Hier wolle man sich noch verbessern. „Wir werden jetzt am Markt getestet, ob die Logistik funktioniert. Das ist eine Herausforderung, die wir gerne annehmen.“