Zunächst lieferte auf dem Neo-Day Key-Speaker Martin Langen den perfekten wirtschaftlichen Hintergrund für die Produktoffensive von aluplast: Langen konstatierte, dass die Gebäudehülle „unter die Räder gekommen ist“ bei der bundesdeutschen Förderpolitik und rief dazu auf, alles dran zu setzen, dass das nicht so bleibt. „Schließlich braucht man auch ein Haus, das geeignet ist für eine Wärmepumpe“ – und dazu benötigt man oft genug auch neue Fenster und Türen.
neo-Familie wird größer
Im Anschluss ging es um die neo Produktfamilie – und was noch hier auch noch zu erwarten ist. Carsten Schäfer (Sales Operation Manager) und Daniel Gründler (Leitung Systemtechnik) und später auch weitere Experten an einzelnen Stationen präsentierten nicht nur die schon verfügbaren neo-Profilvarianten, sondern gaben auch einen Ausblick auf Systemergänzungen, Prototypen und Studien.
So ist beispielsweise eine powerdur-Flügel in der Pipeline, der mit einer schlanken Ansichtshöhe von 68 mm überzeugen werde. Auch plane man eine neo-Nebeneingangstür und verschiedene Glasleisten-Varianten. Als Konzept wurde eine neo-View-Konstruktion gezeigt – als System mit völlig verdecktem Flügel – bei dem man sich auch um die Armierung im Flügel etwas ganz Neues hat einfallen lassen.
Auch eine neo-Schiebelösung ist angedacht und wird auf den neo-Days mit den Verarbeitern und Kunden diskutiert. Insgesamt wird also erkennbar: aluplast setzt voll auf die Systemplattform. Am Ende wird es ein neo plus geben, mit der Zielsetzung der maximalen Synergie, Vereinheitlichung der Komponenten, der universellen Kombinierbarkeit und der Reduzierung der Komplexität. Herauskommen soll dabei die Möglichkeit einer optisch klar sichtbaren Differenzierung durch unterschiedliche Designlinien.
Spaltmaß-Problem im Griff
Rückblick: „energeto neo entstand mit dem Anspruch, dass das Fenstersystem vom Profi und vom Laien von anderen Systemen zu unterscheiden ist und es kommt mit einem modernen und zeitlosen Design daher.“ Dies hatte schon Carsten Schäfer bei der neo-Einführung 2021 verkündet. Inspiriert wurde es vom schlichten und gradlinigen Bauhaus-Stil – und biete somit „erstmals die Möglichkeit, ein Objekt- und ein Architektenfenster auf einer Plattform zu bauen“. Die Aluminiumoptik würde mit der flächenbündigen Variante perfekt erreicht werden und die Verklebung sorge dafür, dass das gleiche Spaltmaß zwischen Flügel und Blendrahmen auch immer gewährleistet sei, freut sich Schäfer auf der diesjährigen Veranstaltung.
Schäfers Lieblingsthema auf den neo-Days sind übrigens die Gestaltungsoptionen mit neo. So macht er auch noch einmal Werbung für die woodec- und aludec-Oberflächen, die jetzt standardmäßig angeboten werden.
Immer war auch eine mögliche Stahlsubstitution ein wichtiger Aspekt: Bei neo werden die Stahlverstärkungen durch andere technische Maßnahmen aufgefangen – das System könne so im Vergleich zu einem stahlverstärkten Fenster einen 15 Prozent geringeren CO₂-Fußabdruck ausweisen.
Am Ende rekapituliert aluplast-CEO Patrick Seitz die gewonnenen Erkenntnisse des Tages: Es gehe um „more design und less complexity“ – eine klare Chance also, sich im Vertrieb vom Wettbewerb zu differenzieren.
Seitz nutzte aber auch die Gelegenheit den Kunden von den Ausbauprojekten des Karlsruhers Standortes in Kenntnis zu setzen: Schließlich müsse man der gestiegenen Nachfrage Rechnung tragen. Dabei gehe es um die Ausweitung der Extrusionskapazitäten und den Ausbau der Lagerflächen durch ein Hochregallager.
Seitz Schluss-Statement: „Wer aktiv ist, wird gut durch 2023 kommen, bei aluplast stehen die Zeichen auf Wachstum, wir freuen uns auf die nächsten Jahre!