Angefangen hat alles 1980 mit der Produktion von Kunststoff-Fenstern im Kreis Höxter. Schnell erweiterte Firmengründer Hans-Dieter Sander das Unternehmen nach Büren im Kreis Paderborn. Hier entwickelte er mit seinem Kompagnon die ersten Sprossenelemente, damals am Markt noch belächelt. Tatsächlich hatten sie jedoch den Zahn der Zeit getroffen. Architekten, Häuslebauer und Denkmalschützer wollten die dekorativen Vorsatzsprossen von m&s haben. Das Geschäft entfaltete sich und die ersten hochwertigen Fliegengitter wurden entwickelt und produziert. Heute ist die m&s Sprossenelemente GmbH mit 40 Mitarbeitern einer der führenden Hersteller für Fliegengitter und Vorsatzsprossen aus Aluminium.
Ebenso rasant entwickelte sich das Fenster- und Türengeschäft, bis eine neue Zeitrechnung für die Familie begann. 1995 verunglückte Hans-Dieter Sander gemeinsam mit seinem Sohn Holger und zwei weiteren leitenden Mitarbeitern tödlich mit einem Flugzeug. Edeltraud Sander musste, zuvor noch in der Buchhaltung des Unternehmens tätig, unverzüglich die Leitung übernehmen und gleichzeitig die Fürsorge für die drei verbliebenen Söhne gewährleisten. Diese Zeiten schweißten die Familie zusammen zu der innovativen, geschäftstüchtigen und erfolgreichen Unternehmerfamilie, die sie heute sind. „Bei FTF planen, produzieren und montieren wir mit über 40 Mitarbeitern Fenster, Türen und Fassaden aus den Profil-Systemen Heroal und Schüco“, erklärt Edeltraud Sander. Zudem ist das Unternehmen zertifizierter Hersteller für Brand-, Rauch- und Fluchttüren.
Fliegengitter und Sprossenelemente, was in der Regel am Markt nur Zusatzgeschäft ist, ist für das Unternehmen von Rüdiger Sander pure Kernkompetenz. Über das sechsköpfige Vertriebsteam spricht m&s ausschließlich den Fachhandel, Fensterbauer und Handwerksunternehmen an. „Unsere Kunden messen mit lediglich zwei Maßen das Fenster oder die Tür aus und wir produzieren jedes Element individuell auf Maß.“ sagt Rüdiger Sander. Die Aluminiumprofile sowie die Beschlagkomponenten, entwickelt das Team selbst. Beispiel dafür ist der patentierte Insektenschutz-Beschlag Easy², welcher das Einsetzen eines Fliegengitters auf einfachste Weise ohne weitere Montage ermöglicht.
Alle bekannten Fenster- und Tür-Systeme können über die vergleichsweise kleine m&s-Profilpalette und den individuellen Beschlagvarianten, mit Insektenschutz ausgestattet werden. Aus der m&s Ideenschmiede stammt auch die 1996 entwickelte Basis jedweder am Markt bekannten Griffkämpfer-Versionen. Außerdem setzt man von Beginn an oben gelagerte Schiebetür-Systeme ein, bei denen die Laufrollen optimal vor Schmutz und Wetter geschützt sind. Darauf basiert auch die barrierefreie Zero-Slide Schiebetür mit 0-Schwelle.
An insgesamt 13 Montagetischen werden wöchentlich über 2.500 Fliegengitter produziert und in Versandabteilung gegeben. Von dort werden die Elemente durch die eigene Logistikflotte in ganz Deutschland ausgeliefert. Selbst im Ausland werden m&s-Partner mit Produkten versorgt. Die typische Durchlaufzeit von der Bestellung bis zur Lieferung seien 14 Tage, versichert Rüdiger Sander.
Das Wachstum der Fliegengittersparte hat verschiedenste Gründe: Durch Hygienevorschriften müssen beispielsweise Großküchen mit Insektenschutzgittern ausgestattet sein. In Privathäusern sollen Insekten ohne Einsatz chemischer Keulen draußen gehalten werden. Zudem sind die Fliegengittertüren keine „Störenfriede“ mehr, da sie gut integriert und optisch schön sind. Störende Stolperkanten, selbst bei großflächigen Fensterfronten, gibt es nicht. Und das neue transparente Gewebe T+ ist kaum noch wahrnehmbar.
Die Vorsatzsprossen von m&s sorgen für den historischen Look entsprechend der alten Sprossenfenster. Das hat z. B. für historische, denkmalgeschützte Gebäude große Bedeutung. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Bürener sind komplizierte Sprossenfenster mit Rundbögen. Solche Sonderanfertigungen werden vom m&s-Team in Einzelfertigung erstellt.
Ein weiterer Geschäftsbereich entwickelte sich aus einem nervigem Pflegeaufwand für die eigenen Betriebsmöbel aus Holz, die für die Mitarbeiter draußen aufgestellt waren - Rüdiger Sander war auf der Suche nach einer guten Alternative. Er tüftelte und baute eine eigene Sitztischgarnitur aus den eigenen Profilen. Das kam gut an, Kunden wollten ebenfalls diese außergewöhnlichen Möbel haben. So entstand vor ca. 3 Jahren das „jüngste Kind“ der Sander-Gruppe. Im Programm sind jetzt Aludesign-Möbel gelistet, die ganzjährig wetterbeständig und wahre Leichtgewichte sind. „Ein Eyecatcher für Grünanlagen, Gärten und Parks“, freut sich Rüdiger Sander über seine Idee, die es sogar möglich macht, Firmenlogos oder Initialen in die Möbelstücke einlasern zu lassen. Ein echtes Highlight ist die Mini-Isetta für kleine Kinder und die in 1:1-Größe gestaltete Variante für Erwachsene. (dm)