_ In der Karlsruher Innenstadt wurde jetzt ein denkmalgeschütztes Bürohochhaus saniert: Innerhalb von nur drei Monaten wurde dort die ursprüngliche Fassade erneuert und mit einer hochgedämmten Gebäudehülle mit Ucw-Werten bis zu 0,8 W/m²K versehen. „Die 1350 m2 große Holz-Aluminium-Konstruktion an der Ost- und der Westfassade musste komplett ersetzt werden“, so Stefan Gauss von der Freyler Metallbau GmbH. „Die besondere Herausforderung bestand darin, dies bei laufendem Betrieb abzuwickeln.“ Die Spezialisten für Fassadenbau waren verantwortlich für die Planung, Fertigung, termingenaue Logistik und Montage der Fassade. Um eine zeitgemäße Wärmedämmung zu gewährleisten und bestehende Wärmebrücken auszuschalten, wurde die gesamte Gebäudehülle nachhaltig energetisch saniert, d. h. sowohl die Fassade an den Stirnseiten wurde erneuert als auch die ursprünglichen Pfosten-Riegel-Fassaden an den Längsseiten.
Für die neue Konstruktion der Gebäudehülle entwickelten die Fassadenbauer von Freyler gemeinsam mit Systemgeber Raico hierfür ein Sonderprofil, um die ursprünglichen Fassadenprofile originalgetreu nachzubilden. Dabei wurden Frame+ 75 WI-Sonderprofile als 3-fach-verglaste Einsatzelemente in die Fassade integriert.
Rein optisch entspricht die neue Fassade damit dem Vorbild und erfüllt gleichzeitig die Vorgaben des Denkmalschutzes.
Aus energetischer Sicht sorgt die neue Fassade mit einem Ucw-Wert von 0,8 bis 1,1 W/m²K – je nach Bauteil – für eine optimierte Wärmedämmung. Die eingesetzten 3-fach-Gläser haben einen Ug-Wert von bis zu 0,5 W/m²K.
Montage von oben nach unten
In mehreren Etappen ersetzte Freyler Metallbau so innerhalb der dreimonatigen Bauzeit die jeweils etwa 4,5 m2 großen alten Holz-Alu-Fassadenelemente durch die neue Fassadenmodule aus Aluminium.
Für einen effizienten Bauablauf wurde in Abstimmung mit den anderen Gewerken ein Lastenaufzug an einer gut zugänglichen Stelle positioniert. Über diesen erfolgte die Demontage der alten Bestandsfenster und die Montage der neuen Fassadenelemente.
Um parallel zum Baufortschritt gleich auch das Gerüst abbauen zu können, fand die Montage der Fassadenelemente von oben nach unten statt. Ziel war es, so schnell wie möglich wieder einen ungestörten Büroalltag zu gewährleisten.
Stefan Gauss: „Wir haben nicht nur von oben nach unten gearbeitet, sondern sind auch immer von Vorder- zu Rückseite gesprungen, sodass die Nutzung aufrecht erhalten wurde und die Mitarbeiter nur jeweils für kurze Zeit von der einen zur anderen Seite der Etage umziehen mussten.“
Sämtliche Elemente, die im Laufe eines Tages ausgebaut wurden, mussten bis zum Abend durch neue ersetzt werden. Ein Vorteil für den schnellen Austausch lag in der durchlaufenden Dichtung für das Entwässerungssystem der Pfosten-Riegel-Konstruktion, die nahtlos über alle Etagen hinweg eingesetzt werden konnte.
Neben der Pfosten-Riegel-Konstruktion zeichnete Freyler auch für alle andere Verglasungsarbeiten am Gebäude verantwortlich. So wurden an den Stirnseiten neue Dreh-Kipp-Schwingfenster eingebaut und die Verbindungsbrücke zum Nachbargebäude mit neuen Fenstern, Dämmung und Fassadenverkleidung saniert. —