_ Seit gut acht Jahren entwickelt sich der Trend zu ZIP-Systemen bei den Architekten immer weiter und findet mit den äußerst windbeständigen, seitensaumgeführten Systemen mittlerweile bei allen Arten von Gebäuden seine Einsatzgebiete.
Auch im Outdoorbereich finden die ZIP-Systeme als Abschluss im Front- oder Seitenbereich der Glasdächer immer mehr Verwendung.
Was können die Stoffe?
Aufgrund der Anbringung vor dem Fenster können die textilen Behänge die Sonneneinstrahlung in einem hohen Maß reflektieren. Dabei werden bis zu 75 Prozent der auftreffenden Sonnenenergie durch Reflexion und Absorption reduziert und so die Aufheizung von Gebäuden oder Terrassenflächen maßgeblich vermindert. Gerade an heißen und sonnenintensiven Tagen ein wichtiges Kriterium, um ohne den zusätzlichen Einsatz einer Klimaanlage ein angenehmes bzw. bei Bürogebäuden vorgeschriebenes Raumklima zu ermöglichen.
Zusätzlich kann der Stoffbehang die Aufgaben eines Sichtschutzes übernehmen und so egal ob bei Tag oder Nacht neugierigen Blicken von außen entgegenwirken. Je nach Anforderung der Hausbewohner oder Gebäudenutzer stehen dem Architekten und Planer bei den verschiedenen Herstellern Stoffe und Gewebe in den unterschiedlichsten Farben, Ausführungen und Qualitäten zur Verfügung – von der leichten transparenten Tageslichtware (ca. 160 g/m²) bis hin zu den schweren Verdunklungsqualitäten (ca. 320 g/m²). Auch für Brandschutzanforderungen im Objektbereich stehen entsprechende, nach DIN 4102 B1 gefertigte, schwer entflammbare Stoffe zur Verfügung.
Zusätzlich wird das Angebot an Stoffen und Geweben für andere Anwendungen um schmutzabweisende, schallabsorbierende oder lichtreflektierende Textilien ergänzt, damit für jeden Einsatzzweck die richtige Lösung gefunden werden kann. Neben der Transparenz spielen natürlich auch die farblichen Aspekte bei der Gestaltung eine äußerst wichtige Rolle. Auch hier lassen sich durch das vielfältige Angebot der Hersteller entsprechende, zur Gebäudefassade passende Lösungen finden.
Ecklösungen sind gefragt
Der architektonische Wunsch nach filigranen und transparenten Fenstern hat bei Planern, wie zum Beispiel Le Corbusier, schon im letzten Jahrhundert zu rahmenlosen Konstruktionen geführt, bei denen die Ganzglasecke als Maximum einer fast völligen Transparenz gilt. Heute findet die Ganzglasecke immer mehr Einsatz bei der architektonichen Gestaltung von Gebäuden.
Der Sonnenschutz konnte diesem Wunsch nach Transparenz und der gleichzeitigen Möglichkeit komplett zu beschatten bisher nur bedingt folgen, weil die bisherigen Lösungen aufgrund ihrer Konstruktion immer für Lichtspalte an der Gebäudeecke gesorgt haben. Mit einem speziellen ZIP-System können diese Lichtspalte heute durch einen neuen Übereck-Reißverschluss, der die zwei Tücher der Senkrechtmarkisen miteinander koppelt, wirksam vermieden werden.
So kommen Außenecken ohne störende Führungsschienen oder Seilführungen aus. Beide Tuchseiten werden über die Endschienen miteinander verbunden, fahren gleichzeitig über einen Antrieb und ein Winkelgetriebe im Oberkasten hoch und lassen sich, wenn gewünscht, quasi unsichtbar in die Architektur des Gebäudes integrieren. Diese Lösung, die immer mit einem Windsensor kombiniert werden muss, eignet sich für Neubauten und Sanierungen von Wohngebäuden bzw. für den Objektbau.
Gebäudeautomation ist Trumpf
Bei aller architektonischer Gestaltung sollten natürlich auch über eine Gebäudesteuerung die Betriebssicherheit bei Wind und Frost und die Energieffizienz im Auge behalten werden.—