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Beschlagspezialist Winkhaus berichtet über seine Vertriebskommunikation

“Wir wollen unsere Kunden noch stärker machen.“

_ „Wir wollen unsere Kunden unterstützten im harten Wettbewerb noch erfolgreicher zu sein. Das hilft letztendlich auch uns“, nennt Timm Scheible, Gesamtvertriebsleiter der Winkhaus Gruppe, die Intension des Herstellers. Dieser hält dem dreistufigen Vertrieb die Treue, spricht aber dennoch mit seinen vielzähligen Werbe-, Image- und Marketingmaßnahmen auch Endverbraucher an. Dazu ist Winkhaus schon seit Jahren auf der digitalen Autobahn unterwegs und das mit reichlich PS. Weit über ein Dutzend verschiedener Kanäle werden da bespielt und beileibe nicht alle mit den gleichen Inhalten. Für jeden Kanal werden die Winkhaus-Themen zielgruppengerecht aufbereitet.

Ungewöhnliche Pfade

Dabei ist die Marketingabteilung, der Tobias Bartels vorsteht, nicht nur kreativ, sondern traut sich auch einmal auf eher ungewöhnliche Pfade. Als bestes Beispiel mag das in der Branche mittlerweile zum Begriff gewordene Wörtchen „Schlöffnen“ dienen, das die Parallelabstellung für Fenster beschreibt. In dieser Lüftungsstellung behält das Fenster die gleichen einbruchhemmenden Eigenschaften wie im geschlossenen Zustand.. „Am Anfang war auch ich skeptisch“, gesteht Bartels, der mittlerweile froh ist, auf die Ergebnisse der Marktforschung gehört zu haben.

Doch genügt es ja nicht, nur einen Begriff zu kreieren, er muss auch entsprechend Verbreitung finden. Und da sind die neuen Medien, insbesondere die Social Media-Kanäle prädestiniert dafür. Längst hat Bartels in seiner Marketingabteilung Spezialisten, die „sehr, sehr viel Film machen“. Schließlich gilt es nicht nur, eigene Kanäle auf You Tube zu bestücken. Alleine das siebenminütige Video zur Umrüstung auf den Beschlag activPilot Comfort PADK, der eben das „Schlöffnen“ ermöglicht, hat bereits über 156 000 Aufrufe. Aber auch in anderen Medien wie LinkedIn oder Facebook sind Videos ein probates Mittel, Winkhaus und seine Produkte ins Bewusstsein zu rufen.

Doch geht es ja nicht alleine darum, „Schlöffnen“ oder das smarte Schließsystem blueCompact bekannter zu machen, die digitalen Medien erfüllen auch noch andere Zwecke. „Über Twitter zum Beispiel senden wir Informationen, die eher Richtung Fachpublikum ausgerichtet sind“, sagt Senior Brand Managerin Irena Byrdy-Furmanczyk, „bei Facebook hingegen betreiben wir auch Personalakquise und endverbraucherorientierte Kampagnen, die die Interessenten direkt zu unseren Kunden führen.“

Da sich das Unternehmen aber nicht nur im deutschsprachigen Raum bewegt, gilt es für die Kommunikation auf internationaler Ebene einige zusätzliche Regeln zu beachten. So ist eine unterschiedliche Wertigkeit der Social Media zu berücksichtigen. Während in Deutschland sicherlich Facebook diesbezüglich vorne weg marschiert, laufe in den Niederlanden LinkedIn extrem gut. „Wenn wir auf LinkedIn etwas posten, ist der Effekt ähnlich wie hierzulande bei Facebook“, so Bartels. „Über diese Schiene erreichen wir dort auch viele potenzielle Mitarbeiter“, ergänzt Scheible. „Mit unserer Präsenz positionieren wir uns als attraktiver Arbeitgeber und steigern die Bekanntheit der Marke und Produkte.““

Nur ein Komponentenzulieferer

Das Dilemma in der Kommunikation liege ja letztlich darin, dass Winkhaus im Prinzip ein Komponentenzulieferer sei. „Wir liefern immer nur ein Teil aus dem großen Ganzen und können daher nie sagen, wir haben die besten Fenster und Türen“, bringt Scheible die Herausforderung bei der Vermarktung auf den Punkt. „Aber wir haben Lösungen für Fenster, für Türen. Wir machen sie besser, komfortabler und sicherer. Unsere Kunden versuchen wir zu stärken, indem wir Bedarf für solche Lösungen beim Endkunden schaffen.“

Wie zum Beispiel mit „Schlöffnen“: „Wie viele Menschen haben heute Angst vor Einbrüchen? Doch nicht immer ist ein Fensteraustausch nötig, also haben wir Produkte zum Nachrüsten entwickelt und über Kampagnen unter anderem in den Social Media-Kanälen bekannt gemacht. Selbst ,Schlöffnen` lässt sich nachrüsten. Morgens duschen und das Fenster zum Lüften offen lassen, während man zur Arbeit geht? Damit ist das möglich“, schildert Scheible, wie Bedarf über entsprechende Kommunikation in den Social Media geweckt wird.

Wichtig sei auch, die passenden Kommunikationskanäle zu dem entsprechenden Produkt zu finden. „Bei blueCompact findet man alle Infos in der App, dann muss auch die Kommunikation über einen digitalen Weg erfolgen“, sagt Byrdy-Furmanczyk. Gerade die smarten Themen beinhalten für die Verantwortlichen in Telgte noch einige Risiken. „Aber smarte Lösungen bieten enorm viel Komfort und Nutzen. Keiner wird behaupten, dass Smart Home heute absolut sicher vor Manipulation ist“, betont Scheible, „daher gehen wir mit unseren elektronischen Schließsystemen einen anderen Weg. Wir haben eigene Apps, eigene Lösungen und keine Clouds zur Datenspeicherung. Nur so können wir ein hohes Maß an Sicherheit bieten.“ Bewusst habe man sich entschieden, das elektronische Schließsystem eigenständig zu lassen, es nicht mit Smart Home Produkten anderer Hersteller kompatibel zu machen. Konsequenterweise erfolgt die Übertragung von Schließanlagendaten daher auch nicht über das Internet. „Nur so kann ich sicher sein, dass das System in sich geschlossen bleibt.“ Das Internet werde nur zum einmaligen Download der App benötigt, ergänzt Byrdy-Furmanczyk.

Schließanlagen mit bis zu 25 Zylindern und 99 Schlüsseln lassen sich mit blueCompact organisieren. Das Schlüsseldesign in fünf Trendfarben soll Lust machen, mit der Technik umzugehen. Zugleich helfen die Farben dabei, Schließberechtigungen einfach zuzuordnen und zu kontrollieren. Die Handhabung sei kinderleicht, genauso wie Konfiguration und Verwaltung. Alles Wissenswerte erkläre die App, mit der die Schließanlage via Smartphone installiert und verwaltet wird. Diese ist mit einem Tutorial ausgestattet, das jeden Schritt von Beginn an erklärt. Auch später kann sich der Anwender jede Funktion per Video erläutern lassen. Die individuelle Konfiguration und Verwaltung der Schließanlage erfolgt via Smartphone-App. Informationen werden zwischen der App und dem blueCompact Masterkey über Bluetooth Low Energy übertragen. Die elektronischen blueCompact Zylinder an den Türen werden mittels Masterkey programmiert und wissen dann, welcher Schlüssel zum Öffnen berechtigt ist. So beschreibt Winkhaus die Funktionalität des noch jungen Systems.

Winkhaus populär machen

Doch was im deutschsprachigen Raum prima funktioniert, muss es in anderen Kulturen nicht zwangsläufig auch. So gibt es für andere Länder auch andere Schwerpunkte. Im Gegensatz zu den Drehkippbeschlägen in Deutschland und Österreich sind zum Beispiel in Frankreich Dreh- und in Spanien Schiebebeschläge verbreitet. „Unsere Produkte sind individualisiert für den jeweiligen Bereich“, so Scheible, und so müsse auch kommuniziert werden. Die Produktentwicklungen entstünden an den Hauptstandorten, also mechanische und elektronische Schließsysteme in Münster, Fensterbeschläge in Telgte und Türverriegelungen in Meiningen. „Dort werden auch die Produkte für die einzelnen Länder konzipiert. Über unsere Tochtergesellschaften vor Ort erreichen uns Wünsche und Bedarf, dann wird entwickelt. Das Marketing wird dazu immer schon früh an Bord geholt“, sagt Bartels. Sehr zeitig werde somit die Kommunikationsstrategie für das Produkt abgestimmt. Die wird dann von Bartels und seinem Team in Angriff genommen und geplant. Am Ende folgt dann die Übersetzung in die jeweilige Sprache und die Ergänzung durch die landestypischen und notwendigen Feinheiten. Entsprechend werden dort auch die Social Media Kanäle bedient.

Denn auch in anderen Ländern gilt: Diverse Messen erreichen zwar das Fachpublikum, aber es gelte auch darüberhinaus potenzielle Kunden zu gewinnen. Dafür müsse man eben Winkhaus populär machen und auch Endkunden ansprechen.

Selbstverständlich können die Winkhaus Kunden auf Videos, Streams, Bilder, Downloads und sonstige Marketingmittel zurückgreifen, auch im Ausland in den jeweiligen Landessprachen. Denn zum einen sorgt sicher eine stete Präsenz für Aufmerksamkeit, auch in den digitalen Medien. Zudem meint Scheible: „Innovative Produkte benötigen moderne Kommunikationsmedien.“—

Camillo Kluge

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