Die Internorm International GmbH hat im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 304 Mio. Euro erwirtschaftet und verzeichnet damit einen Rückgang von ca. 5 % gegenüber 2013 (320,4 Mio). Erstmals seit 18 Jahren konnte damit der Umsatz nicht gesteigert werden. Auch in Deutschland musste man ein Rückgang von 0,9 % hinnehmen.
Die optimistischen Erwartungen zu Jahresbeginn 2014 hätten sich nicht erfüllt. „Nach vielen Jahren mit Rückenwind herrscht nun doch schon seit mehreren Monaten starker Gegenwind am Markt. Die Bauwirtschaft ist rückläufig, die Sanierungen sind deutlich zurückgegangen und der Neubau kommt nur langsam in Schwung. Staatliche Konjunkturpakete und Förderungsmaßnahmen wirken nicht wie gewünscht, und selbst die niedrigen Zinsen fördern die Bautätigkeit nicht maßgeblich, so die Analyse des Fensterherstellers aus Österreich.
"Das wirkt sich auf die gesamte Fensterindustrie negativ aus – und das trifft auch Internorm als führende europäische Fenstermarke und österreichischen Marktführer“, sagt Internorm-Miteigentümer Christian Klinger.
Abgesehen von den Märkten UK/Irland (+ 36,7 %) und CEE (+ 5,1 %) und Frankreich (+3,4 %) hat sich der Umsatz 2014 in allen großen Märkten rückläufig entwickelt. Am stärksten betroffen waren Italien und der Heimmarkt Österreich, gefolgt von der Schweiz. Auch in Deutschland musste der Produzent einen Rückgang von 0,9 % hinnehmen. Gegen den Trend zeigte sich aber gerade das 2. Halbjahr 2014 mit +9,8 % sehr positiv, berichtete Hermann Haller, Geschäftsführer Internorm Deutschland auf der BAU gegenüber der GLASWELT.
Die wirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Jahr hatte auch Auswirkungen auf die Personalsituation. „Wir mussten Kapazitäten anpassen, indem wir einerseits Abgänge aufgrund natürlicher Fluktuation nicht nachbesetzt und andererseits befristete Verträge nicht verlängert haben“, berichtet Klinger. Betroffen waren davon alle drei Produktionsstandorte. Die Zahl der Mitarbeiter ist gegenüber 2013 von insgesamt 1.840 auf 1.797 (= Vollzeitäquivalent) zurückgegangen.
„Für uns gilt 2015 dennoch ganz klar: Antizyklische Investitionen! Unabhängig von Markttendenzen und -Prognosen gehen wir unseren Weg konsequent weiter und setzen auf Innovation und Qualität. Mit hochwertigen Fenster- und Türsystemen und richtungsweisenden Innovationen sind und bleiben wir Kompetenz- und Technologieführer der Branche“, sagt Klinger.
Für 2015 hat Internorm ein Investitionspaket in Höhe von 13,1 Mio. Euro geschnürt. Mit knapp 8 Mio. geht der größte Teil dabei in die Produktion. Mehr als 4 Mio. Euro sind für den Ausbau des Vertriebs vorgesehen – so eröffnet Internorm beispielsweise im Herbst 2015 in Wien-Liesing einen neuen Flagship-Store mit mehr als 950 m² Nutzfläche.
Mit der Inbetriebnahme eines Ofens zur Erzeugung von Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) Mitte Februar 2015 baut Internorm die eigene Fertigungskompetenz und zugleich die Unabhängigkeit von Lieferanten weiter aus. „Neben der Profilextrusion und der Isolierglasfertigung liegt nun auch die Erzeugung von Einscheiben-Sicherheitsglas zur Gänze in unserer Hand. Verzögerungen und Lieferverzug bei Glasbruch gehören damit der Vergangenheit an. Mit unserer eigenen ESG-Anlage sind wir dafür aufgestellt ESG zum Standard für unsere Produkte zu machen und damit bereits in der Grundausstattung für noch höhere Sicherheit zu sorgen“, so Klinger.
Bislang hat Internorm jährlich rund 100.000 Isoliergläser jährlich zugekauft. Die neue Anlage wird im 3-Schicht-Betrieb laufen. In Summe investiert Internorm 5 Mio. Euro in die ESG-Fertigung – mehr als die Hälfte davon im Jahr 2015.
Und auch produktseitig starte man mit Neuheiten in das Geschäftsjahr 2015. So bietet beispielsweise das Ganzglasfenster „Panorama HX 300“ aus eigener Entwicklung ab 2015 eine neue Lösung für großflächige, rahmenlose Glasarchitektur mit maximalen Glasanteilen. Das System wird eingeputzt und der Rahmen verschwindet fast zur Gänze in der Fassade.
Die „I-tec SmartWindow Gebäudesteuerungs-App“, mit der sich die Fensterfunktionen I-tec Lüftung, I-tec Beschattung, Sonnenschutz und Oberlichtöffner komfortabel und übersichtlich per Tablet oder Smartphone bedienen lassen, werde ab März 2015 auch mobil nutzbar. Zudem lasse sich mittels Öffnungsüberwachung auch der Status der Fenster jederzeit ortsunabhängig kontrollieren. Das System gibt Auskunft, ob der Fensterflügel offen, gekippt oder geschlossen ist.