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Im Gespräch mit Michael Muschiol

Diese Anlage ist für jede VSG-Folie geeignet

Glaswelt – Wie schätzen Sie den Markt für Verbund- und Verbundsicherheitsglas ein?

Michael Muschiol – Massenglasprodukte aus Osteuropa und Asien überschwemmen zunehmend die hiesigen Märkte, sodass selbst die Großen der Branche ihre Wertschöpfung und Kerngeschäfte in Nischen suchen.

Glaswelt – Welche Rolle spielen dabei Verbundglas und VSG für Glasverarbeiter?

Muschiol – Das Verbund(sicherheits)glas wird immer mehr an Bedeutung gewinnen, da die schärferen Sicherheitsvorschriften das reine ESG vom Markt verdrängen. Das gilt auch oder gerade in den USA.

Glaswelt – Wie können sich Verarbeiter für die künftigen Anforderungen, auch bezüglich komplexerer Gläser, fit machen?

Muschiol – Da für Mittelständler oftmals nicht die finanzielle Möglichkeit besteht, einen Autoklaven anzuschaffen und zu unterhalten, stellt die mittlerweile industrietaugliche LamiPress eine Lösung für alle Verarbeiter dar. Insbesondere bezüglich komplexerer Aufbauten ist die Anlage eine produktionssichere Weiterentwicklung in der Laminiertechnologie.

Glaswelt – Auf welche Qualitäten wird es künftig bei Glasprodukten ankommen?

Muschiol – Durch die Neuregelung der europäischen Prüfnormen sind nun auch andere Verbundfolien neben PVB als VSG-tauglich zugelassen. Das bedeutet, dass zu den bekannten Qualitätsstandards weitere Qualitätsmerkmale gerade im Bereich der Funktionalität folgen werden.

Glaswelt – Sie haben vor Kurzem Ihre überarbeitete Laminieranlage erstmals ausgeliefert, wie war das Feedback des Glasverarbeiters?

Muschiol – Das war sehr positiv. Der Verarbeiter Flachglas Nord-Ost kann heute sehr flexibel Verbund- und VSG-Scheiben herstellen und so Lösungen für alle Arten von Verbundprodukten anbieten.

Glaswelt –  Kann Flachglas Nord-Ost jetzt Verbundgläser herstellen, die vorher nicht im Portfolio waren?

Muschiol – Ja. Ein kürzlich erteilter Großauftrag aus der Fassadenindustrie mit Nachfrage nach Sentryglas-Folien inklusive integrierten Sefargeweben, belegt die umfassende Portfolio-Erweiterung über reine PVB-Anwendungen hinaus.

Glaswelt – Welche Formate lassen sich mit der neuen Anlage dort umsetzen, maximal und minimal?

Muschiol – Flachglas NordOst gibt bei dem kleinsten Maß 170 × 300 mm und bei dem Größten 5200 × 3200 mm an. Die LamiPress ist jedoch spezifisch auf eine beliebige Länge mal Bandmaßbreite konfektionierbar.

Glaswelt – Wie lange dauerte der Aufbau der Maschine und wie lange die Einarbeitung der Bediener?

Muschiol – Den Aufbau geben wir ab Bestellung mit 3–4 Monaten an. Darauf folgt eine einwöchige Einarbeitung der Anlagenführer (inklusive).

Glaswelt – Welche Kapazitäten lassen sich mit der neuen Laminieranlage im Jahr fertigen?

Muschiol – Bei einem beispielhaften Glasaufbau von 2 × 4 mm ist eine Taktzeit von 40 min möglich. Ausgehend von einer 70 %igen Belegung der Anlage bedeutet das am Beispiel Flachglas NordOst, die über 20 m² brutto Nutzfläche verfügen, dass pro 8 Stunden Schicht 150 m² realistisch sind. Ausgehend von einem 3-Schichtbetrieb und 250 Arbeitstagen im Jahr entspricht das einer theoretischen Kapazität von rund 125 000 m².

Glaswelt – Was kann Ihre Anlage, was sich mit dem Autoklaven nicht umsetzen lässt?

Muschiol – In erster Linie liegt die Stärke der LamiPress darin, alle auf dem Markt angebotenen Folien mit dem wirtschaftlich wie technisch gleichen Aufwand verbinden zu können.

Glaswelt – Sehen Sie damit die Anlage als Wegbereiter in Bezug auf neue Glasprodukte?

Muschiol – Sagen wir so, die hohe Flexibilität der LamiPress und die Möglichkeit, mit den Parametern spielen zu können, in Kombination mit den schnellen Durchlaufzeiten und den geringen Kosten, haben sowohl Forschungsinstitute als auch F&E-Abteilungen auf uns aufmerksam gemacht. Aus dieser Zusammenarbeit sind bereits einige neue Glasprodukte entstanden. Die technischen Vorteile gegenüber dem Autoklaven fördern dieses Interesse an der Anlage bzw. unserem Unternehmen (www.fvg-marl.de).

Glaswelt – Welche Rolle wird künftig die Nische für Verarbeiter spielen?

Muschiol – Die Nischen von heute werden die wertschöpfenden Kernkonzepte der Zukunft sein.—

Die Fragen stellte Matthias Rehberger.

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