Neben den zahlreichen Mitgliedern der Gruppe waren auch die Geschäftsführungen aus Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen und Tschechien anwesend. Neu war diesmal, dass sich die Rahmenvorträge über zwei Tage erstreckten, um den Teilnehmern ein Maximum an Fachinformationen zu bieten. Der Geschäftsführer der Glas Trösch AG, Erich Trösch, eröffnete als Vertreter des Lizenzgebers die Veranstaltung mit einem Grußwort. Im Mittelpunkt seiner Rede stand die Sicherstellung der Lieferfähigkeit für die Sanco Gruppe, die gezielte Erweiterung um leistungsfähige Unternehmen im gesamten Verbreitungsgebiet und somit die Stärkung der Marke. Mit einem optimistischen Ausblick auf die nächsten Jahre lud Trösch die Teilnehmer zur Besichtigung der Floatglasfabrik Osterweddingen am Folgetag ein.
Der Leiter der Sanco Beratung, Jürgen Halbmeyer, präsentierte die vorgeschriebenen Regularien der Kooperation, zu denen u.a. Statusberichte der Gremien und Ausschüsse, Kassenprüfung, Materialauswahl und Budget zählten. „Erfreulich für Sanco ist die Entwicklung der Isolierglas-Produktion in allen Teilmärkten. Die Zuwächse aus dem Jahr 2006 lassen bei anhaltend guter Konjunktur auch für 2007 eine weitere Produktionssteigerung erwarten”, so Halbmeyer. In seinem Bericht ging er auf die erfolgreiche CE-Kennzeichnung von Sanco Isolierglas in allen Mitgliedsunternehmen ein. Die fremdüberwachenden Institute ift Rosenheim und MPA Darmstadt berichten an die Sanco Beratung, die somit die Erfahrungen auswerten kann. Im Isolierglasmarkt in Deutschland konnte die Gruppe seine starke Stellung behaupten. Und im Bundesverband Flachglas sei man ebenfalls gut repräsentiert, betonte der Leiter der Sanco Beratung.
Der Renovierungsmarkt habe sich schon 2006 positiv entwickelt. Die Zuwachsrate von plus 10 Prozent im Wohnbau stelle dabei eine herausragende Zahl. „Wenn jetzt noch ein Blick in die Zukunft des Fenstermarktes aus Sicht des Bundesbauministeriums gerichtet wird, ergeben sich auch hinsichtlich der Dämmqualitäten interessante Entwicklungen.” Vor dem Hintergrund der energetischen Sanierung sind auch die aktuellen Sanco Kommunikationsaktivitäten im Marketing entsprechend ausgerichtet. Schwerpunkt bilden die Beratungs- und Informationsunterlagen zu Heizkostenersparnis und Klimaschutz mittels hochwärmedämmenden SancoIsoliergläsern. Hierbei wird den Mitgliedern neben einer umfangreichen Beratungsmappe auch Werbematerial bereitgestellt. Weitere Produktpflegen werden durch Sanco Control und im weiten Feld der Sicherheitsausstattung mit Glas durchgeführt. Ein neu bearbeiteter Multifunktionsprospekt stellt die gesamte Isolierglaspalette übersichtlich dar, weiter stehen Informationen für die Bereiche Verschattung im Isolierglas (durch Sanco Control) und Sicherheitsausstattung bereit.
Mehr Service für die Kunden soll ein neuer e-Letter bieten, ein elektronisches Web-basiertes Informationsmedium, das Sanco Unternehmen ihren Kunden anbieten können. In bewährter Form ist die technische Literatur im Internet oder gedruckt mit den aktuellen technischen Daten verfügbar. Mit jedem technischen Fortschritt, jeder Verschärfung der Gesetzgebung oder Vorschriften werden auch die Isolierglasprodukte komplizierter. Deshalb wird in den nächsten Jahren bei Sanco größten Wert auf Beratungsinstrumente für Kunden gelegt. Für den Herbst ist z.B. die Neuauflage des bewährten Glasbuches geplant.
Am zweiten Veranstaltungstag standen Fachvorträge auf dem Programm. Einen ersten Einblick gab Dipl.-Ing. Jörn Lass, Leiter der notifizierten Prüfstelle für Fenster und Fassaden, des ift Rosenheims. Aus „Fenstersicht“ ergäben sich laut Lass eine Reihe von Änderungen, wie integrierte Antriebskonzepte, Bedienkulissen oder biometrische Bedienhilfen. Im Glasbereich gewinnt das Thema „geklebte Verglasungen“ Bedeutung. Aber auch phototrope Gläser und nanofunktionalisierte Gläser mit Selbstreinigungseffekt werden künftig zu breitem Einsatz gelangen, so Lass. Im Wohnbau werden europaweit von Jahr zu Jahr Steigerungen in der Renovation erfolgen. Dabei werden neben der Senkung der Energiekosten weitere Faktoren eine Rolle spielen: Steigerung des Wohnkomforts mit Kombination von Schallschutz, Sicherheit und Bedienbarkeit, Verbesserung des Erscheinungsbildes, verbunden mit einer Wertsteigerung des Objektes. Dazu kommen laut Lass einfachere Reinigungsmaßnahmen verbunden mit einer Schonung der Bausubstanz.
Zum Thema „Energiesparen“ referierte Ingrid Quel, Produktmanagerin Thermix der Ensinger GmbH und Sprecherin des Arbeitskreises „Warme Kante’“ des BF. „Die Sanierungsrate ist in Deutschland viel zu niedrig, das Bewusstsein der Bauherren muss dringend geschärft werden. Fenster und Fassaden sind dabei entscheidende Komponenten für energieeffiziente Gebäudehüllen. Ein Baustein für diese Fenster sind warme Kanten. Sie sind im System eine sinnvolle und wirtschaftliche Maßnahme,” lautete ihr Fazit.
Diesen Vortragsteil rundete Jürgen Halbmeyer mit einer Betrachtung über die Isolierglasqualität der Gruppe ab, mit Blick auf eine lange Tradition bei Eigen- und Fremdüberwachung. Heute ist die Eigenüberwachung ein Baustein im System Sanco/EN 1279. Die Fremdüberwachung ist Bestandteil der Sanco Lizenz, also der Übertragung des Systems auf alle Lizenznehmer. Der ift Produktpass für Sanco Isolierglas ist der sichtbare Ausdruck der produzierten Qualität.
„Die Attraktivität für Isolierglashersteller, Teil der europäischen Sanco Gruppe zu sein, war selten so hoch wie heute”, so Halbmeyer. Mit einer ganzen Reihe von europäischen Interessenten sei man zurzeit im Gespräch. Wobei eine Stärkung der Gruppe auch jedem Mitglied Vorteile in Produktentwicklung, Marktentwicklung und Marketing bringe.
Im Anschluss an die Vorträge stand der Besuch der Euroglas III Floatglasfabrik auf dem Programm. Die bestehenden Fabriken sicherten und stärkten zusammen mit dem neuen Werk die unabhängige Position von Euroglas in Mitteleuropa, unterstrich Erich Trösch. Mit der 3-stufigen Abgasreinigungsablage und einer Abwärme-Verstromung ist Euroglas III die sauberste Floatglasanlage (Bruttoschmelzleistung ca. 700 t/Tag) Europas.|
