_ Die neue Velocity-Isolierglaslinie des Maschinen- und Softwareanbieters kombiniert Qualität mit hohem Output, wie der Hersteller unterstreicht. Die ISO-Linie schafft dabei in der Version Velocity Plus eine Taktzeit von nur 16 Sekunden für die Produktion von 2-fach-ISO-Elementen in der Dimension 900 × 600 mm mit Hotmelt-Versiegelung. Für eine 3-fach-Einheit braucht sie dann 26 Sekunden. Dazu Lisec-Geschäftsführer Othmar Sailer: „Unsere Velocity haben wir kürzlich in den USA präsentiert. Das hat sich herumgesprochen und so wollten viele Besucher gezielt auf der Hausmesse die Velocityline sehen.“
Auf die Frage, ob sich die Taktzeiten noch signifikant steigern ließen, meinte Sailer, diese könnten weiter verbessert werden, Voraussetzung dafür sei dann jedoch die entsprechende Anpassung der Logisitik, sprich das Be-/Entladen.
Weiter wurde der neue SprintCut präsentiert, ein preislich attraktiver Schneidtisch mit Linearantrieb, der sehr schnell und leise arbeitet (mehr zum Zuschnitt auf der nachfolgenden Seite).
Vorspannen in größeren Formaten
Weiter gab es einen neuen Vorspannofen zu sehen, mit dem sich LowE-Gläser bis zu 50 Prozent schneller verarbeiten lassen als mit einem Rollenofen. Dazu GF Sailer: „Unsere neuen Aeroflat Vorspannöfen können nun auch 4 bis 10 mm Glasdicke und Glasgrößen von 1,7 x 5 m Länge, in einer sehr guten Qualität, vorspannen. Wir werden dieses Konzept weiterverfolgen, auch in Hinsicht auf noch größere Formate. Damit richtet sich unsere Stoßrichtung zunehmend auch auf das Segment der Fassadengläser.“
Der Ofen lasse sich in Linien einbetten und automatisch be- und entladen. Unterschiedliche Scheibenformate könnten dabei in beliebiger Reihenfolge die Anlage durchlaufen, deren Transport im Ofen auf Luftkissentechnik basiert. Zudem sei eine Umstellung der Glasdicke innerhalb von nur 3 Sekunden möglich.
Sobald die entsprechenden Produktionsdaten in der Steuerung sind, erübrige sich eine manuelle Anpassung. Damit brauche es nach Auskunft des Lisec-GF kein ausgefuchstes Bedienerwissen, wenn der Ofen eingestellt ist.
Zur Herstellung von VSG-Anlagen verfügt der Anbieter jetzt über eine eigene Produktion in Österreich, die voll in die Gesamtproduktion eingebunden ist. Mit einem Angebot von neun Standard-Linienkonzepten lasse sich der Großteil der Nachfrage hinsichtlich Maße und Qualität abdecken. Zudem würden Sonderlösungen angeboten.
Angesprochen auf die Glasbearbeitung sagte Sailer: „In diesem Segment wollen wir wachsen. Mit der Übernahme der Firma Schraml haben wir uns hierfür Know-how und Expertise ins Haus geholt.“
Und zur Kantenbearbeitung ergänzt er: „Unsere KSR-Kantenbearbeitungsanlage ist nach wie vor eine der schnellsten im Markt. Und auch dieses Arbeitsfeld wollen wir ausbauen.“
Software für die Vernetzung
Da Lisec auch eine eigene Software-Unit besitzt, sieht sich der Anbieter in Sachen vernetzte Produktion (Industrie 4.0) gut positioniert. Sailer: „Wir haben hier Vorteile, da wir über unsere Software eine integrierte Sicht auf Produktionsabläufe haben, und so ganz anders unsere Kunden ansprechen und beraten können. Kunden können bei uns Gesamtlösungen aus Maschinenpark und Produktionssteuerung aus einer Hand erhalten und zwar ohne Schnittstellenproblematik.“ Zudem seien die Lisec-Anlagen für die Einbettung in eine 4.0-Vernetzung sehr weit vorne, gerade beim Erfassen und Bereitstellen von Daten.
Auf die Frage, ob es künftig ohne „Industrie 4.0 und Internet der Dinge“ gehe, gab der Lisec-GF zu bedenken: „Welcher Verarbeiter ist eigentlich gegen die Optimierung seiner Produktion? So betrachtet müsste man das Thema mit offenen Armen empfangen. Dennoch sollte man als Verarbeiter aufpassen, den richtigen Zeitpunkt für dieses Invest nicht zu verpassen.“
Abschließend meinte Othmar Sailer: „Ich bin sehr zufrieden mit unserem Open House. Das Konzept, die Anlagen bei laufendem Betrieb vorzuführen, hat sich bewährt. Die Besucher begrüßen es, die einzelnen Maschinen sowie die kompletten Linien im Real-Betrieb zu sehen, und schätzen es, sich hier mit Kollegen und unseren Fachberatern auszutauschen. Was mich besonders freut, die Verarbeiter kommen gerne her und es hat sich eine Lisec Community gebildet, die wir weiter pflegen werden.“—