_ „Alle Augen auf smarte Gläser“ lautete das Motto der 16. GPD, die einmal mehr als Podium für hochkarätige Vorträge dienten. Dazu Jorma Vitkala, der Chairman und Gründer der Glass Performance Days: „In diesem Jahr steht die Zukunft im Mittelpunkt. Intelligente Gebäude und intelligente Gläser sind unsere Zukunft. Veränderungen vollziehen sich schneller als je zuvor, was einen starken Wandel für die Glasbranche bedeutet. Deshalb müssen wir mit den GPD die Pulsgeber für Ideen und Innovationen sein und bleiben.“ Er freue sich über 280 Erstbesucher, die eine neue Bestmarke darstellen. Dies spreche für die Sogkraft der GPD und weise gleichzeitig auch den Weg in die Zukunft. Vitkala: „ Ich möchte mich persönlich dafür bedanken, dass so viele Teilnehmer aus aller Welt dem Ruf nach Tampere zur international größten Glaskonferenz gefolgt sind, gerade auch, weil es meine letzten GPD als Vorsitzender des Organisationsteams sind, denn ich stehe kurz vor meinem Ruhestand“, schloss er seine Rede.
Gegenüber 2017 konnte die diesjährige Veranstaltung nicht nur ein höheres Besucheraufkommen verbuchen, auch die Qualität konnte nochmals verbessert werden. Im Jahr 2017 fanden die GPD erstmals im Tähti Messezentrum von Tampere statt und hatten ein neues Konzept erhalten. Dies hatte damals für etwas Skepsis bei vielen Teilnehmern gesorgt. Das Konzept war jetzt überarbeitet und geschärft worden, sodass der Tenor der Besucher sowie der Aussteller unisono lautete: Die Glass Performance Days waren 2019 besser denn je.
Nicht nur die hochkarätigen Vorträge sorgten für Zuspruch, auch die Aussteller waren zufrieden, denn der Besucherstrom im Umfeld der Ausstellungsbereiche war hoch, besonders im Zentrum, wo die Start-Up Zone untergebracht war. Flankiert wurde die Ausstellung von Ruhe- und Besprechungsbereichen, die die Möglichkeit für Austausch und Rückzug boten und zwischen den Vortragsbereichen untergebracht waren, die diesmal schalltechnisch besser abgeschirmt waren.
Einmal mehr punktete die Veranstaltung – neben vielen Branchen-Spezialisten – wieder mit hochkarätigen Auftakt-Rednern. Diesmal sprachen Architekt Stefan Blach vom berühmten New Yorker Studio Libeskind sowie Mike Pilliod, Direktor bei Tesla und Dr. Sener Oktik von SISECAM.
Architekt Blach präsentierte einige internationale Architektur-Beispiele mit Glas: „Die Innovation und Kombination und die heutige Vielfalt der Glasarten und -technologien macht es möglich, Gebäude und Komfort zu schaffen, wovon man vor Jahren noch nicht einmal geträumt hat.“ Und er fügte hinzu, dass Glas einen wichtigen Anteil daran trägt, dass ein Gebäude die Umgebung mit einbeziehen kann, was für seine Qualität entscheidend ist.
Bei Tesla bestimmt das Design die Lieferkette
Spannend war der Vortrag von Mike Pilliod, Director of Manufacturing Innovation bei Tesla. Er zeigte auf, wie der Autobauer mit Innovationen umgeht und diese vorantreibt, etwa beim verwendeten Glas: „Wir wollten die größten Windschutzscheiben der Welt für unsere Fahrzeuge. Größere, als es sonst am Markt gibt. Das schien aber erst einmal nicht möglich, da die Lieferkette die Scheibengröße bestimmt und uns erst einmal limitierte. Diese Begrenzung wollten wir nicht hinnehmen, denn bei Tesla bestimmt die Designidee die Anforderungen. Und dann finden wir einen Weg, das umzusetzen. In diesem Fall musste ein neuer Biegeofen entwickelt werden.“
In seiner Rede unterstrich Mike Pilliod wie wichtig es ist, im Team zu arbeiten, immer wieder Neues zu versuchen und vor allem auch aus den Fehlern zu lernen, um so die Innovationskraft zu fördern und voranzutreiben. „Das können auch Sie in ihrem Betrieb machen“.
Spannende Produkte bei den Ausstellern
Im Fokus standen bei den GPD selbstverständlich auch wieder neueste Technologien und spannende Produkte. So spiegelte sich der weltweite Trend nach maximaler Transparenz und maximalem Lichteinfall gerade auch bei Abstandhaltern wider. Bis vor Kurzem ging das mit den bestehenden Spacern eigentlich kaum. Doch in Tampere stellten gleich drei Unternehmen transparente Spacer vor: Neben Dow, zeigten auch sedak und Glasslam ihre transparenten Systeme, die den heutigen Anforderungen an den U-Wert von Fenster- und Fassadengläsern gerecht werden.
Das macht die GPD stark
Sehr positiv bewerteten die Besucher die Möglichkeit des Networkings sowie die große Offenheit im Gespräch, sodass sich auch übergreifend neue Anforderungen der Branche sowie Probleme ansprechen und Lösungswege diskutieren ließen. Das wäre bei anderen Branchentreffs so nicht üblich.
Generell wurde die hohe Qualität der Fachvorträge bewertet sowie das durchdachte Präsentations- und Ausstellungskonzept und die gute Organisation. Die kompakte Ausstellungsfläche im Zentrum der Halle musste von den Besuchern auf dem Weg von und zu den Vorträgen immer gequert werden, was für einen stetigen Besucherstrom bei den ausstellenden Firmen und für eine hohe Besucherfrequenz sorgte.
Mehr als zuvor waren Besucher aus den Segmenten Planung, Projektierung sowie Architektur und Fassade anwesend, ebenso waren die Zulieferbranchen stark vertreten.
Alles in allem ein rundum gelungenes Event. Das erfolgreiche Konzept und der sehr positive Zuspruch von Seiten der Besucher und der Aussteller sind eine gute Basis für die GPD 2021 (www.gpd.fi) und lassen auch in Zukunft auf viele weitere, spannende Glass Performance Days in Tampere hoffen.—
Auch glasstec-Direktorin Birgit Horn war in Tampere, um sich von Innovationen inspirieren zu lassen, wie hier von einem transparenten Spacer (l.) am Stand von Dow.
Besser denn je: Kurze Wege und ein verbessertes Ausstellungskonzept zeichneten die zweite GPD-Veranstaltung im Tähti Messezentrum von Tampere aus.
Eine gegossene Sicherheitsschicht von Glasslam macht aus einer ISO-Einheit schnell ein Sicherheitsglas.