Die Regie der Veranstaltung hatten die österreichischen Climalit-Partner Eckelt Glas, Ertl Glas, Steindl Glas und Glas Ziegler übernommen. Einen Vorgeschmack auf die inhaltliche Vielfalt bekamen die Besucher bereits im Foyer des Design Centers, in dem die vier Partner sowie Saint-Gobain Vetrotech und Ertex Solar Glasneuentwicklungen und Glasanwendungen vorstellten. Durch den Tag führte Moderatorin Daniela Mamet von SGG Deutschland.
Den Vortragsreigen eröffnete Dieter Moor von Ertex Solar mit dem Thema Photovoltaik Fassadensysteme. Er schilderte das Dilemma zwischen den den Markt beherrschenden Photovoltaik-Paneel-Standardformaten und dem Wunsch der Architekten nach individuellen Paneelgrößen, um auch mit Photovoltaik-Elementen architektonisch anspruchsvolle Lösungen umsetzen zu können. Allerdings, so Moor, gebe es schon jetzt ein großes Potenzial, um den Anteil von Photovoltaik in der Fassade oder auf dem Dach zu erhöhen.
Für geklebte Glasfassaden plädierte der von Steindl Glas beauftragte Sachverständige Karl Heinz Rückeshäuser. Die Vorteile von Systemen wie z.B. die von Steindl Glas entwickelten punktgehaltenen Fassadensysteme, so Rückeshäuser, lägen für alle Beteiligten auf der Hand: Architekten ermögliche es, alle Funktionsgläser in Kombination mit anderen Baustoffen einzusetzen, Bauherren würden von reduzierten Unterhaltungskosten, hoher Dichtigkeit und weniger Glasbruch profitieren, Fassadenbauer von der Modultechnik und dem hohen Vorfertigungsgrad unter Werkstattbedingungen.
Eckelt Glas hatte den Ingenieur Wolfgang Gollner eingeladen. Sein Thema: Fassaden im Klimawandel. „Kühlen kostet viermal so viel wie heizen“, so der Referent und allein dies zeige die Notwendigkeit von sommerlichem Wärmeschutz. Im Mittelpunkt seines Vortrags stand ein Isolierglas mit Jalousie im Scheibenzwischenraum, das im Sichtbereich einen effizienten Sonnenschutz, bestehend aus konkaven Lamellen, mit einer darüber liegenden, aktiven Lichtlenkung aus konvexen Lamellen kombiniert. Beide Lamellensysteme werden getrennt voneinander betrieben und sind im Scheibenzwischenraum dauerhaft vor Witterungseinflüssen und Verschmutzung geschützt.
Thomas Hopfinger von Saint-Gobain Vetrotech widmete sich dem Thema Brandschutzglas. Er ging der Frage nach: „Wie passen die physikalischen Eigenschaften von Glas mit den gesetzlichen Anforderungen an den Brandschutz zusammen?“ Via Film und praktischem Versuch auf der Bühne demonstrierte er die Eigenschaften von monolithischen Brandschutzgläsern und solchen mit Interlayern.
Themenwechsel: Regelkonforme Glasanwendungen in Österreich – der Innsbrucker Sachverständige Dr. Michael Fiedler zeigte den Zuhörern, dass auch ein eher trockenes Thema mit Engagement und Witz vermittelt werden kann.
In der abschließenden Podiumsdiskussion widmeten sich die Diskussionsteilnehmer noch kurz der Faszination für Glas auf Seiten der Architekten und den, durch Planungsfehler verursachte, „Leiden“ auf Seiten der Nutzer von Glasbauten.|