_ In seiner Auftaktrede brachte es Hans-Joachim Arnold, der Vorstandsvorsitzende der Isolar-Gruppe, auf den Punkt.: „Wir verscherbeln unser Glas, obwohl es ein nachhaltiges Produkt ist. Die Eigenschaften, die ein Glas heute besitzt, bringen einem Fenster seine guten technischen Werte. Und wir? Wir führen einen Preiskampf, der für alle unbefriedigend ist.“
Die hiesige Isolierglasbranche spüre jetzt den Sog der Fensterimporte aus Polen, die den Fensterherstellern in Deutschland aktuell das Leben schwer machen. Dies sei jetzt der Punkt umzudenken: „Die Fensterbauer, die jetzt erkennen, dass sie weg von der Preisdiskussion hin zu einer Nutzenddiskussion müssen, werden letztendlich das Rennen machen.“
Auch für die Isolierglashersteller gelte es umzudenken, so Arnold.: „Auch wenn wir unser Glas verschenken, wird sich der Kostendruck aus Osteuropa nicht ändern.“ Glasverarbeiter und Fensterbauer müssten die aktuellen Herausforderungen gemeinsam angehen. Die Kombination aus Glas und Fenster biete große Potenziale, z. B. mit Sicherheitsfunktionen und Komfort.
Um solche Potenziale zu heben, wolle die Gruppe die Kommunikaton mit den Fensterherstellern ausbauen.
Arnold: „Wir sind gefragt, mit unseren Kunden Allianzen einzugehen. Und den Endverbraucher nicht zu vergessen. Dieser muss erfahren, was Glas heute leistet, dass es nachhaltig ist und dass es Komfort bringt.“
Mit Partnern aus dem Premium-Fensterbau führe man bereits intensive Diskussionen in Bezug auf neue Serviceleistungen und Produkte, die die Glasveredler anbieten sollten.
Eine solche Vorgehensweise habe sich bei der Entwicklung der Solarlux Sonnenschutzgläser bewährt, einer neuen Glasgeneration, mit der die Gruppe aktuell sehr erfolgreich ist. Arnold: „Wir haben zu Anfang der Entwicklung ein Profil erstellt, das die unterschiedlichsten Kriterien von der Verarbeitbarkeit bis hin zum Endprodukt, inklusive Lagerung und Transport, beinhaltet hat. Heute sind diese Gläser als Float, ESG und VSG erhältlich. Zudem bieten wir sie auch vorkonfektioniert an. Damit kann der Weiterverabreiter selbst entscheiden, welche Wertschöpfung er für sich abbilden will. Die 4 A-Typen haben lichttechnisch unterschiedliche Leistungsmerkmale, sind jedoch farblich aufeinander abgestimmt.“ So lasse sich mit unterschiedlichen Gläsern in der Fassade ein optisches einheitliches Erscheinungsbild erzielen. Bereits bei der Vorstellung zu Jahresbeginn auf der Bau wäre das Feedback im Markt und bei den Planern sehr positiv gewesen.
Dr. Klaus Huntebrinker fasste die Eckpunkte für das künftige Vorangehen der Gruppe so zusammen: Man wolle sich verstärkt als Berater für Planer, Architekten und Weiterverarbeiter positionieren. Gleichzeitig strebe die Gruppe die Entwicklung vielfältiger und Innovativer Produkte an, um sich mit Alleinstellungsmerkmalen zu positionieren. Fortschrittliche Produktionstechniken sollen hier helfen, die Wertschöpfungskette insgesamt zu erweitern.
Jetzt kommt der Laser
Hans-Joachim Arnold führte dazu aus: „Wir werden in unseren Betrieben verstärkt Lasertechnik und -bearbeitungsanlagen von unserem Partner Boraident einsetzen. Die Möglichkeiten mittels Laser unter der Glasoberfläche den Werkstoff zu bearbeiten sind sehr faszinierend. Die Lasertechnik wird uns Produkte und Produktfamilien bringen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Darauf freue ich mich schon.“
Mit solchen individuellen Produkten könne seinen Partnern geholfen werden, sich stärker bei den Kunden zu positionieren und damit eine bessere Wertschöpfung zu erzielen. Arnold ging aber noch weiter: „Zukünftig müssen wir uns darauf einstellen, dass der Markt Produkte von uns verlangt, die sich international einsetzen lassen. Solche Anwendungen müssen es unseren Kunden zudem erlauben, internationale Projekte leichter und schneller abzuwickeln.“ Abschließend unterstrich Arnold: „Egal, wie die Marktmitbewerber agieren, wir dürfen nicht jammern. Wir selbst sind dafür verantwortlich unsere Produkte voranzubringen und in den Vordergrund zu stellen – in Deutschland, in Europa, in der Welt.—
Mein Tipp: Die Gewinnerprojekte des diesjährigen Isolar-Wettbewerbs finden Sie unter bit.ly/1Ku650U