“Liefertreue ist für uns ein Muss“

_ „Wir wollen zufriedene Kunden, die ihre Waren termingenau von uns erhalten. Deshalb ist Liefertreue für uns ein Muss und wir arbeiten permanent daran, unsere Abläufe zu verbessern“, so TMP-Geschäftsführer Bernhard Helbing gegenüber der GLASWELT.

Damit die pünktliche und vollständige Auslieferung bzw. Montage der Bauelemente auch optimal umgesetzt werden kann wie mit dem Kunden vereinbart, setzt man bei TMP in der Produktion sowie bei der Auslieferung auf einen integrierten Prozess.

„Heute verfügen wir über eine schlanke, flexible Produktion und diese wollten wir noch besser auf den vorgeplanten Liefer- bzw. Montagetermin ausrichten“, so Helbing, und hat dabei die Just-in-time Lieferung für seine Kunden vor Augen.

Nachdem die Produktions-Prozesse weitgehend optimiert sind, sei es ein konsequenter Schritt, in eine umfassende Logistiklösung zu investieren. Bei der Umsetzung seines neuen Logistikkonzepts setzt TMP auf das Know-how der aio IT for Logistics GmbH. Der IT-Dienstleister bietet hierfür seine Lewin Transport-Software an, die mit individuellen Spezifizierungen genau für den Fensterbauer oder Glasverarbeiter angepasst wird.

Was hat die Logistiklösung mit der Produktion zu tun?

Um die Lieferzuverlässigkeit und den Auslieferzeitpunkt zu optimieren, richtet sich bei TMP die Produktion bzw. die Produktionsplanung nach der Auslieferung. Also entgegen der bisherigen Vorgehensweise.

Zum Vorteil des Empfängers – sprich Fensterhandel und Montageunternehmen – greift die Logistik in die Produktion mit ein und steuert diese. Dabei werden die einzelnen Bauelemente bereits in der Fertigung des Fensterbauers erfasst. Geht man noch einen Schritt weiter, kann auch der ISO-Hersteller als Zulieferer mit eingebunden werden. Alle Scheiben sowie Fenster- und Türelemente werden bereits auf den internen Transportwagen im Betrieb registriert. Dadurch haben Produktions- und Versandleiter in Echtzeit jederzeit den Überblick über jedes Bauelement bis hin zur Auslieferung beim Kunden.

Helbing: „Durch unseren ganzheitlichen Planungsansatz ist unsere Transportsoftware im interaktiven Austausch mit der Montageplanung sowie der Herstellung. Im optimalen Fall fertigen wir quasi dann (natürlich mit einem gewissen Vorlauf), wenn die Bauelemente auf der Baustelle benötigt werden.“

Entsprechend wird bei TMP produziert, kommissioniert, verpackt, verladen, versendet, zeitgenau zum Lieferort navigiert und pünktlich mit hoher Lieferzuverlässigkeit beim Kunden oder direkt an der Baustelle abgeliefert.

Immer wissen, wann die Fenster kommen

Damit die Kunden wissen, wann ihre Lieferung ankommt, hat Bernhard Helbing neben der Investition in eine neue Logistiksoftware konsequenterweise auch seine Lieferfahrzeuge mit GPS-Ortung versehen lassen. Der Fahrer erhält so seine Lieferdaten auf ein mobiles Empfangsgerät im Fahrzeug und wird damit von Bestimmungsort zu Bestimmungsort navigiert.

Nach dem Abladen scannt der TMP-Mitarbeiter dann alle Liefergestelle bzw. Bauelemente mit dem mobilen Gerät, das über einen Handscanner verfügt, und macht mit der Kamera ein Foto (GEO-Koordinaten).

Der Empfänger der Fenster unterschreibt dann auf dem Handheld-Gerät (ähnlich wie bei einem Paketdienst). Anschließend wird ein elektronischer Lieferschein erzeugt. Dadurch kann der Fahrer die Auslieferung und die Leergutrücknahme rechtssicher abwickeln.

Gleichzeitig werden alle Daten ins TMP-Werk geschickt, um die Echtlieferscheine, Rechnungen etc. ausstellen zu können.

Gleichzeitig werden dabei sowohl die bereits geleisteten Fahr- als auch die Abladezeiten berücksichtigt: Damit liefert das System in Kombination mit der GPRS/GPS-Anbindung der Lkw dem Versandleiter genaue Informationen über deren aktuellen Aufenthaltsort sowie den erfolgten Fahrverlauf eines jeden Fahrzeugs. Mit diesen Informationen lassen sich gleichzeitig dynamische Anpassungen vornehmen. So kann im Bedarfsfall jederzeit reagiert werden, etwa um eine Nachlieferung zeitnah zu organisieren. Dabei kann das System auf alle Fahrzeuge zugreifen, um so die neue Auslieferung optimal zu organisieren.

Die Vorteile im Überblick

• Weniger Aufwand bei Planung und Arbeitsvorbereitung
• Weniger administrative Kosten (digitale Lieferpapiere)
• Kaum interne Suchaufwendungen, gesenkteKommissionier- und Verpackungskosten
• Optimierung der Transportkapazität (weniger Fahrzeuge möglich)
• Senkung der zu fahrenden Kilometer, damit geringere Kraftstoffkosten, weniger Verschleiß
• Verkürzte Warte-, Such-, und Entladezeiten
• Gesenkte Nachlieferungskosten
• Weniger Leergutverlust
• Weniger Reklamationen sowie reduzierte Kompensationskosten

Vereinfachte Buchhaltung

Die online ermittelten Fahrzeug- und Fahrerdaten kann das Unternehmen mittels diversen Reports auswerten. Das wiederum macht auch den Liefer- und Abladeprozess transparent. So lässt sich abschließend darstellen, ob sich eine Tour überhaupt rechnet. „Neben den beladenen Gestellen und Transportboxen ist auch das ‚Leergut’ im System erfasst“, so Bernhard Helbing. „Das bedeutet, auch die Leergestelle werden bei der Tourenplanung mit berücksichtigt, um die Ladeflächen auf den Transportern optimal nutzen zu können.“

Was den Unternehmer neben der hohen Liefertreue noch freut: Mit der Umstellung konnten sich die Transportkosten signifikant senken lassen.—

GLASWELT – Herr Helbing, was waren Ihre Ziele bei der Umstellung?

Bernhard Helbing – Unser wichtigstes Ziel bei der Umstellung auf die Lewin Logstik-Software war eine verlässliche Planung unserer gesamten Auslieferungs- und Abholungsprozesse, einschließlich unserer Serviceprozesse. Letztendlich ging es um die optimierte Zusammenführung von drei Logistikprozessen. Heute ist eine genaue zeitliche Abstimmung mit unseren Kunden möglich. Darüber hinaus wollten wir eine vollkommene Transparenz unserer Lieferkette erhalten. Dazu gehört eine zeit- und entfernungsgenaue Fahrzeugverfolgung sowie die Dokumentation der einzelnen Lieferprozesse.

GLASWELT – Gibt es noch weitere Verbesserungen?

Helbing – ja. Mithilfe der Software und dem Einsatz von Handscannern erhalten wir eine genaue Vollständigkeitsprüfung bei der Beladung und bei der Auslieferung. Da jedes Gestell gescannt wird und so registriert ist, werden keine Fenster mehr an einem falschen Bestimmungsort abgeladen. Das spart Geld und erleichtert dem Fahrer die Arbeit.

GLASWELT – Profitiert auch die Buchhaltung?

Helbing – Sicher, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wir haben heute eine papierlose Auslieferung, sprich die ganze Zettelwirtschaft mit Lieferschein und Co. fällt weg. Der Erhalt der Waren wird mit der digitalen Unterschrift des Kunden dokumentiert. Das erfolgt online und in Echtzeit. Dann wird der Lieferschein digital erstellt, wodurch auch die Rechnungsstellung digitalisiert wird und sich damit vereinfacht.

GLASWELT – Und wie profitieren Ihre Kunden von der Umstellung?

Helbing – Wir sind schneller beim Kunden. Denn die Fahrzeiten lassen sich durch Vorgabe des GPS deutlich optimieren. Weiter werden die Nachlaufzeiten bei Beanstandungen minimiert, da über die digitale Informationsübertragung in Echtzeit eine Nachfertigung schneller ausgelöst werden kann. Gleichzeitig wird so auch eine genaue Terminierung von Gewährleistungsansprüchen möglich.

GLASWELT – Wie sieht es mit den Leergestellen aus, bildet die Software auch diese mit ab?

Helbing – Der Standort und Abladestatus der (Leer-)Gestelle ist uns jederzeit bekannt und ermöglicht uns bei jeder Liefertour auch die Rückholung unserer Packmittel mit einzuplanen. Damit verlieren wir weniger Leergestelle als früher. Auch die Service- und Montageaufträge lassen sich jetzt in die Versandplanung mit einbinden und über eine Software auf dem Tablet der Monteure steuern.

GLASWELT – Was schätzen Sie am meisten an dem neuen Logistik-System?

Helbing – Das Wichtigste ist, wir haben zufriedenere Kunden. Diese zahlen gerne den vereinbarten Preis, da sie, wie vereinbart, gut und termingerecht bedient werden und uns weiterempfehlen.

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