_ „Freitags haben wir immer Hochbetrieb, denn die Fahrer kommen von ihren Touren zurück, bringen ihre leeren Gestelle mit und wollen neue Ware für die nächste Woche laden“, erklärt Thomas Bungert, der neben dem Auftragsmanagement auch den Versand von Solarlux leitet. „Unser neues Versandkonzept ist eine runde Sache, die sich seit einigen Monaten gut bewährt.“
Solarlux, Entwickler und Hersteller von großformatigen Verglasungslösungen, arbeitet mit einem eigenen Fuhrpark und baut derzeit ein neues Logistikkonzept aus. Das Ziel: Ein reibungsloserer Versand und besserer Service für die Handwerkskunden.
Christian Hedemann, Teamleiter Versand, hat den Prozess intensiv begleitet: „Wir haben bereits 2011 ein neues Be- und Entladesystem für Lkw mit Mitnahmestaplern getestet“, berichtet er von den Anfängen des neuen Versandkonzeptes.
Auch schwere Bauelemente sind schnell ausgeladen
Fakt ist: Durch die steigende Anzahl der Aufträge einerseits und die zunehmende Größe der verbauten Elemente andererseits, ist nicht nur das Beladen der Lkw, sondern auch das Entladen auf der Baustelle ein echter Knochenjob.
Und das ist nicht nur bei uns so, sondern auch bei anderen Bauelemente- und Fensternanbietern, die ihre Produkte mit eigenem Fuhrpark zum Kunden oder auf die Baustelle liefern. Komplett verglast wiegt ein Flügel bis zu 200 kg – dieses Gewicht zu heben, ist für niemanden leicht, von den langfristigen gesundheitlichen Gefährdungen durch Bandscheibenvorfälle und allgemeine Rücken- und Gelenkprobleme einmal abgesehen. Deswegen stellt Solarlux den hauseigenen Fuhrpark von einem Brückensystem auf Sattelauflieger mit Mitnahmestapler um.
„Alle Flügel werden dabei auf ein L-Gestell gepackt, mit einem Stapler in den Lkw gefahren und auf der Baustelle mithilfe des Mitnahmestaplers genau so beim Kunden abgeladen – ohne dass jemand schwere Bauelemente 1,20 m tief über die Ladekante heben muss“, so Christian Hedemann. Das hilft den Kunden.
Davon profitiert der Handwerker
Da der Lkw-Fahrer nun selbstständig entladen kann, braucht der Handwerksbetrieb für die Anlieferung keine Arbeitskräfte mehr bereitzustellen, wodurch sich auch die zeitliche Abstimmung der Lieferung vereinfacht.
Darüber hinaus stehen die L-Gestelle dem Kunden für den Weitertransport der Ware zur Verfügung – sie werden erst später wieder mitgenommen. Dieses Leergutsystem erleichtert nicht nur den Transport innerhalb der Baustelle.
Bei einer Lieferung in sein Werk entfällt für den Handwerkskunden auch die händische Weiterverladung. Auf Wunsch liefert Solarlux auch direkt auf die Baustelle: Für den Kunden erübrigt sich in diesem Fall der Transport und er spart Lagerfläche in seinem Werk.
Genauer Liefertermin inklusive
Die Baustellenlieferung bedeutet erhöhte Anforderungen an die Logistik: Der Platz ist dort knapp bemessen, eine lange Lagerzeit auch aus Sicher-heitsgründen nicht erwünscht. Daher liefert Solarlux innerhalb eines engen Zeitrahmens möglichst punktgenau.
Mit der Auftragsbestätigung wird die Lieferwoche festgelegt; eine Woche vor der Auslieferung meldet sich der Disponent und spricht den Liefertag ab. Falls gewünscht, wird sogar die Uhrzeit eingegrenzt.
Wenn Solarlux mit eigenen Monteuren arbeitet, wird auch die Montagedauer klar beziffert. Aufgrund der hohen Vorfertigung in der Produktion des Unternehmens fällt diese vergleichsweise kurz aus. Entscheidend für einen hohen Vorfertigungsgrad ist ein exaktes Aufmaß.
Zusatzservice bei Aufmaß und Montage
Um beispielsweise für Wintergärten einen hohen Vorfertigungsgrad umsetzen zu können, nehmen auf Kundenwunsch firmeninterne Spezialisten die komplette Situation vor Ort am Baukörper bis ins Detail auf.
Der Aufmaßtechniker entscheidet dann anhand der baulichen Situation und in Absprache mit dem Montageleiter, wie hoch der Vorfertigungsgrad sein kann.
Weiter wird dann festgelegt, welche Fensterelemente doppelt gekoppelt oder welche Löcher bereits in der Produktion von Solarlux gebohrt werden können. „Alles was vorkonfektioniert werden kann, wird auch gemacht. Denn jedes Loch, das händisch auf der Baustelle gebohrt werden muss, dauert dreimal so lange wie in der Produktion“, erklärt Alfred Sölle, Montageleiter in Bissendorf.
Auf Wusch kommt das Glas direkt auf die Baustelle
Darüber hinaus trägt der sogenannte „Glas-Abruf“ zu einer schnellen Baustellenabwicklung bei: Die Bissendorfer pflegen ein Netz von Scheibenherstellern, welche das benötigte Glas direkt und termingerecht auf die Baustelle des Fenster- oder Wintergartenbauers liefern.
Im Rahmen der Auftragsabwicklung stehen dann die benötigten (ISO-)Scheiben bei einem Glasanbieter in der Nähe auf Abruf bereit, um die entsprechenden Gläser termingerecht ausliefern zu können.
Dazu Alfred Sölle: „Indem wir die Scheiben direkt auf die Baustelle oder zum Verarbeiter liefern lassen, minimiert sich das Transportrisiko, es kommt zu weniger Glasbruch. Durch die direkte Glaslieferung auf die Baustelle profitiert dann auch der Montage- und Beladungsablauf auf der Baustelle. Es kommt insgesamt zu weniger Verzögerungen. Und dass eine Lieferantentreue auch bessere Preise mit sich bringe, verstehe sich von selbst.—
Vorteile für den Handwerker
- Genau terminierte Lieferung auf die Baustelle
- Weniger Schäden, da minimiertes Abladerisiko
- Beschleunigter Ablauf auf der Baustelle
- Weniger Belastung für Monteure und Mitarbeiter