Erinnern Sie sich noch an die Frühlings-BAU in München vor knapp zwei Jahren? Irgendwie passte damals alles zusammen: Nach der Corona-Zwangspause meldete sich die BAU 2023 mit einem hervorragenden Ergebnis zurück. Immerhin rund 190 000 Besucher und 2260 Aussteller aus 49 Ländern nutzten die Messe zum Netzwerken und um sich über die neuesten Innovationen zu informieren. Und alle Beteiligten hofften, dass von der schwungvollen BAU neue Impulse ausgehen und vielleicht auch die Politik etwas mehr Engagement für den Wohnungsbau zeigt – manche sprachen sogar von der besten BAU aller Zeiten.
Hat die BAU das Impuls-Potenzial?
Knapp zwei Jahre später macht sich Ernüchterung breit – ganz abgesehen davon, dass die BAU selbst jetzt wieder am ursprünglichen Termin mitten im Winter stattfindet und der ohnehin schon hohe Krankenstand nach der Messe wohl noch weiter steigen wird. Die Politik hat den Wohnungsbau schon lange sich selbst überlassen: Entweder sie hat bei anderen systemrelevanten Branchen weitere Brandherde zu löschen oder man will sich nicht noch einmal die Finger verbrennen wie mit einem Heizungsgesetz, das völlig falsche Impulse gesetzt hat. Aber die Regierung ist ohnehin gescheitert.
Irgendwie haben sich so alle am Bau Beteiligten damit abgefunden, dass wir wohl auch 2025 mit einem rückläufigen Markt rechnen müssen. Auch der Fensterverband VFF geht davon aus, dass die Zahl der verkauften Fenster in Deutschland um weitere 1,3 Prozent zurückgehen wird.
Nun das ABER: Immerhin dürfen wir hoffen, dass der Fensterabsatz im Renovierungssegment ab 2025 wieder leicht um knapp einen Prozent steigen wird. Vielleicht wird sich die Politik nach einem Turbo-Wahlkampf auch wieder daran erinnern, dass beim Bau Impulse gesetzt werden müssen.
Aber ganz abgesehen davon: Alle Bau-Stakeholder müssen aufhören, wie das Kaninchen vor der Schlange in Wartestellung zu verharren. Nehmen wir die Dinge doch selbst in die Hand! Auch dafür ist eine Messe da: So viele Unternehmen schreiben mit ihrem Messeauftritt ihre eigene Erfolgsgeschichte! In München lässt sich erleben, was die Unternehmen können, was sie entwickelt haben und warum es sich lohnt, zu ihnen an den Stand zu kommen.
Boxring als Bühne für Start-ups
Der „Builders Tech Club“ hat sich zum Ziel gesetzt, Innovationen im Bereich der bebauten Umwelt zu beschleunigen und die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und Investoren zu fördern, um die Bauindustrie voranzubringen. Im Rahmen der BAU 2025 übernimmt dieser Club die kuratorische Leitung der Start-up-Area (Halle A3). Zu den Inhalten gehören verschiedene Diskussionsformate, Keynotes und Showcases. Höhepunkt ist die Founders Fight Night am Dienstag, den 14. Januar. Dabei handelt es sich um
Pitch-Duelle zwischen Start-ups, die in einem Boxring stattfinden. Das Publikum stimmt ab, welches Unternehmen als Sieger hervorgeht.
Lebenszyklus und Digitalisierung
Steigende Baupreise und höhere Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz erfordern neue Ansätze. Die Messe wird damit zur Plattform für Innovationen, die das Bauen wirtschaftlicher und nachhaltiger machen. Während Baukosten kurzfristig attraktiv erscheinen, können langfristige Kosten und Umweltauswirkungen oft viel höher sein. Darüber hinaus ist die Betrachtung des Lebenszyklus eines Gebäudes auch im Hinblick auf die EU-Taxonomie, die langfristig nachhaltige Investitionen fördert, von wesentlicher Bedeutung. Gebäude, die nicht energieeffizient gebaut sind, laufen Gefahr, als „Stranded
Assets“ eingestuft zu werden und damit an Wert zu verlieren. Die BAU 2025 bietet die Gelegenheit, neueste Trends und Technologien zu entdecken. Hier können neue Partnerschaften geknüpft und inspirierende Ideen für eine effizientere und umweltfreundlichere Bauwirtschaft präsentiert werden. Die Messe ist ein Muss für alle, die die Zukunft des Bauens mitgestalten wollen.
BAU 2025 Kompakt
Auf über 200 000 m² präsentieren rund 2200 Aussteller ihre neuesten Produkte und Lösungen für den Wirtschafts-, Wohnungs- und Innenausbau.
ift Sonderschau
„Klimasicher Bauen“ im Fokus: ift Rosenheim präsentiert Innovationen auf der BAU 2025.
Auf 300 m² werden 15 Exponate präsentiert, die verdeutlichen, wie „klimaresiliente“ Bauprodukte zum Schutz vor Extremwetter beitragen können. Dazu gehört ein eigens entwickeltes Bewertungssystem, das Bauherren, Investoren und Planern Orientierung bietet, um Greenwashing zu vermeiden. Die Sonderschau umfasst Innovationen wie:
Dank interaktiver PC-Terminals können Besucher Simulationstools wie CO2-Rechner und digitale Dienstleistungen direkt ausprobieren.

Halle B3, Stand 501/502