Die systron esX ist eine Highspeed Säum- und Schleifanlage mit Diamant-Umfangswerkzeugen, die wahlweise mit einem oder zwei Bearbeitungsköpfen bestückt werden kann.
Der Ursprung für die Entwicklung dieser Maschine waren diverse Kundenanfragen sowie die Tatsache, dass der Säumprozeß andere Anforderungen an die Maschinengeometrie stellt als die Glasbearbeitung mit CNC-Zentren.
Dazu systron Geschäftsführer Franz Schachner: „Um den Marktanforderungen - und unseren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, mussten wir eine völlig auf den Säumvorgang abgestimmte Anlage entwickeln. Wie wir aus den Rückmeldungen unserer Kunden entnehmen, bewährt sie sich bei den Verarbeitern. Einige Kunden, u. a. die Trösch Gruppe und Glas Gasperlmair haben inzwischen mehrere systron Säumanlagen im Einsatz und sind sehr zufrieden damit.“
Merkmale der Anlage
Die technischen Teile wie Motoren, Sensoren oder Führungsschienen liegen in der Trockenzone. Die Bearbeitungsspindel ist gut isoliert und dadurch sehr wasserbeständig im Nassbereich verbaut. Um eine exakte und konstante Höhen-, Längen- und Dickenmessung zu gewährleisten, werden Servosysteme zum Vermessen eingesetzt. Zudem wurde der Aufbau der X-Achse mit dem Saugerschlitten speziell für eine lange Lebensdauer konzipiert.
Ein patentiertes Wasserkissen sorgt für eine vollumlaufende Werkzeugkühlung und verhindert Vibrationen, die sonst durch den Schleifprozess entstehen könnten. Zudem folgt es der Glasoberfläche ohne sie zu berühren, somit lassen sich auch beschichtete & Low-E Gläser optimal verarbeiten.
Der Aufbau der esX ist sehr kompakt, so dass sie bestehende Säumanlagen i.d.R. einfach ersetzen kann. Auch die optional beigestellte Wasseraufbereitung ist platzsparend integriert, durch ein Podest erhöht und leicht zugänglich aufgebaut.
Säumen und Schleifen
Die esX ist eine „passive“ Kantenfolgemaschine. Aufgrund der schwimmenden Lagerung der Spindel folgt sie der Kante passiv und vollkommen konstant. Das „Eckenstoßen“ zur Vermeidung von scharfen Ecken wird von der Säumanlage vollautomatisch und bei vollem Vorschub, ohne Taktzeitverluste, durchgeführt.
Die esX ist zudem auch eine Schleifanlage und kann per Knopfdruck oder vollautomatisch mit Datensteuerung das Glas in einem Prozess (ohne Werkzeugwechsel) sowohl säumen als auch schleifen. Dafür lässt sich dasselbe Werkzeugpaket für Glasstärken von 4 bis 19 mm verwenden.
Diese Funktion wird besonders von Isolierglas-Herstellern geschätzt, da großformatige Isoliergläser des Öfteren aufgrund der Stabilität eine geschliffene Kante benötigen.
Performance und Formate
Je nach Einsatzgebiet kann die esX mit einem oder zwei Bearbeitungsköpfen bestückt werden. Die Taktzeitdifferenz beträgt in etwa 4 Sekunden:
Säum-Taktzeit inklusive Handling:
Mit einer Glas-Minimalgröße von 350 × 200 mm und den 3 Standard-Maschinengrößen 3525, 5027 und 6033 sind Gläser bis zu 6 m Länge und 3,3 m Höhe bearbeitbar, auch Sonder- und Freiformen.
Die Haupteinsatzgebiete der esX
Die systron Säum- und Schleifanlage wird hauptsächlich vor dem Härteofen oder in Linie mit Isolierglas-Anlagen eingesetzt. Durch den Einsatz eines systron Kipptisches, ist eine vollautomatische Beförderung von der systron-Anlage zum Härteofen einfach umsetzbar. Thomas Haan, Head of Sales bei systron: „Für viele Einsatzgebiete ist eine Einkopfanlage ausreichend. Lediglich bei Verknüpfung mit Isolierglaslinien mit sehr kurzen Zykluszeiten würde ich eine Säumanlage mit zwei Bearbeitungsspindeln empfehlen, denn hier spielt die Taktzeit eine wichtige Rolle.“
Auf die Werkzeuge kommt es an
Martin Harucksteiner hat als Projektleiter von „systronTools“ seine jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von Werkzeugen für die Glasindustrie eingebracht. Das Team konnte in den letzten beiden Jahren ein eigenes systron Werkzeug-Portfolio auf die Beine stellen.
Die Standzeiten der Diamantwerkzeuge für die esX sind sehr hoch. „Wir hatten gerade eine V-Säumscheibe eines Kunden zum 4. Reprofilieren da, die bereits 202.483 Meter gesäumt hat. Die Kundenrückmeldungen sind wirklich ausgezeichnet,“ so der Tools-Profi.
Wohin geht der Trend?
„Der Trend geht ganz klar in Richtung ESG und VSG. Damit ist mehr Kantenbearbeitung notwendig. Auch Automatisierung in der Glasbranche steigt. Unsere Säumanlage lässt sich hierfür mit einem Roboter beladen. Das steigert die Effizienz und die Qualität durch Minimierung des Handlings,“ so Thomas Haan.