Das Vertikallager ist ein automatisches Lagersystem, das die maximale Ausnutzung der Raumhöhe bei minimalem Platzbedarf ermöglicht. Die Systeme erlauben es, bis zu 90 % der Bodenfläche im Vergleich zu herkömmlichen Lagern einzusparen und wie bei den von Mobau eingesetzten Vertikallager Modula Lift bis zu 90.000 kg an Waren in speziellen Trägern zu lagern. Diese als VLM (Vertical Lift Module) bezeichnete Struktur hat die Form eines Turms und besteht aus drei Säulen: eine vorne, eine hinten und eine in der Mitte.
Auf der mittleren Säule bewegt sich der Elevator, um die Träger zu entnehmen und neu zu positionieren, während die vordere und die hintere Säule für den Wiedereinsatz der Träger vorgesehen sind. Das auf dem Konzept “Ware zum Mann” basierende System stellt dem Bediener die Produkte direkt zur Verfügung. Dadurch werden die Kommissionierungsabläufe optimiert und Arbeits- und Zeitaufwand für die Auftragsvorbereitung reduziert.
Betriebsoptimierung „Step by Step“
„Wir haben schon mit der Einführung der neuen Werksproduktionskontrolle in 2019 begonnen, die Fertigungsprozesse neu zu denken und zu investieren. Nach der Jentschmann Smart Factory 4.0 zum Schneiden von Markisenstoffen, Nähen von Markisenbahnen und Nähen von Kedersäumen folgte die Organisation des jetzt zentralisierten Zuschnitts mit einem Stabbearbeitungszentrums SBZ 151 der elumatec AG. Drei wesentliche Punkte standen hier im Fokus, Optimierung der Produktionsflächen, verbesserte Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und nicht zuletzt eine Steigerung der Qualitätsanforderungen“, erklärt Discher. So war es für ihn nur konsequent zum gegebenen Zeitpunkt auch die Lagerhaltung der Kleinteile zu überdenken, und dabei vor allem die Lagerfläche zu optimieren, bzw. zu vergrößern.
Platz ist in der kleinsten Hütte
„Da wir vom Platz her in den Fertigungshallen relativ ausgereizt sind, und nicht so anbauen können, wie wir es wollen, musste ein andere Lösung her, um Platz zu schaffen, und die Kommissionierung weiter zu optimieren“, erzählt der Geschäftsführer. Fündig geworden ist Mobau bei dem Lagersystem Spezialisten Modula, der nach umfassender Planung zwei automatische Vertikallager aufgestellt hat. „Da sich in dem Lagerbereich ein sehr hohen Deckenleimbinder befindet, wurde der Lagerlift teilweise verdeckt eingebaut. Die Gebäudehöhe konnte bis auf ca. 20 cm ausgenutzt werden, und die Rückseite des Vertikallagers steht uns komplett für Schwerlastregale zur Verfügung, da der Wartungszugang für beide Anlagen auf einer Seite angeordnet ist“, fügt Discher erfreut hinzu.
Ordnung ist das halbe Leben
Mit dem neu gewonnen Platz in Form von Schubladenstellfläche können je nach Bedarf Teile von Baugruppen, Konsolen oder Steuerungsteile wesentlich schneller und fehlerfreier wie zuvor kommisioniert werden. „Ein positiver Aspekt ist die Tatsache, dass schwere Konsolenteile, Montageplatten etc. wesentlich einfacher, und für den Mitarbeiter gesundheitsverträglicher bewegt werden können“, so Discher.
Das kommt nicht nur bei den Mitarbeitern sehr gut an, sondern verbessert gleichzeitig den Qualitätslevel, da Baugruppen oder Einzelteile mit Hilfe eines Positionslasers markiert werden. „Für uns sind die neuen Vertikallager ein weiterer Schritt die Qualität unserer Produkte noch weiter zu steigern, Lieferzeiten zu verkürzen, und bessere Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter zu schaffen“, freut sich Discher.