Auch in mittelständischen Unternehmen wie der Eduard Kronenberg GmbH (kurz EK) aus Haan spielt KI eine zunehmend wichtige Rolle. Als führender Lösungsanbieter für die sichere Verbindungstechnik von Abstandhalter- und Sprossenprofilen für die Isolierglasindustrie (www.ek-connect.de) setzt das in der 5. Generation geführte Unternehmen auf innovative Technologien, um Effizienz, Qualität und Kundenservice weiter zu optimieren.
KI als bereichsübergreifende Investition: Ein wesentliches Merkmal der KI-Strategie bei EK ist die Einbindung aller Unternehmensbereiche. „Unsere Teams in Vertrieb und Verwaltung, der Werkzeugtechnik, Produktion, Qualitätswesen und Logistik sind angehalten, gezielt KI-Projekte für ihre jeweiligen Anwendungsbereiche zu identifizieren und umzusetzen”, so Ralf M. Kronenberg (54), Gesellschafter-Geschäftsführer der Eduard Kronenberg GmbH.
Ein Beispiel für den gezielten Einsatz von KI ist die Implementierung der neuesten CAQ-Software. Diese bietet durch den Einsatz von KI erweiterte Möglichkeiten zur Qualitätskontrolle.
„Durch den Einsatz dieser Technologie können wir Fehler in der Produktion früher erkennen und gezielt gegensteuern. Die KI analysiert große Mengen an Prüfdaten in Echtzeit und leitet daraus Optimierungspotenziale ab”, so Ralf M. Kronenberg. Dieser datengestützte Ansatz führt nicht nur zu einer höheren Produktqualität, sondern auch zu einer Reduktion von Ausschuss und Nacharbeit.
Die Aufgabe des Managements besteht darin, solche (Teil-)Projekte zu koordinieren und zu einem ganzheitlichen Konzept zu bündeln.
KI zur optimierten Wartung in der Werkzeug- und Formentechnik
Ein weiteres Teilprojekt betrifft die hauseigene Werkzeug- und Formentechnik. Hier werden Daten aus der Fertigung ausgewertet, um Wartungs- und Serviceintervalle optimal zu definieren. Ziel ist die Entwicklung eines präventiven Wartungssystems, das auf Basis von Echtzeitdaten den bestmöglichen Zeitpunkt für Wartungsmaßnahmen bestimmt.
Dadurch lassen sich ungeplante Stillstände reduzieren, die Lebensdauer der Werkzeuge und Formen verlängern und die Effizienz in der Produktion steigern.
KI als Antwort auf den Fachkräftemangel
Durch den gezielten Einsatz von KI kann die Eduard Kronenberg GmbH auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Automatisierte Prozesse entlasten Fachkräfte und steigern die Produktivität, sodass Ressourcen effizienter genutzt werden können.
Gleichzeitig sorgt KI dafür, dass der Service-Level für Kunden und Partner hoch bleibt, indem sie beispielsweise Prozesse optimiert und schnellere Reaktionszeiten ermöglicht.
KI als Wettbewerbsvorteil: Sichere Daten- und Softwarestrategie
Um den Einsatz von KI nachhaltig zu gestalten, setzt die Eduard Kronenberg GmbH auf eine durchdachte Software- und Datensicherheitsstrategie.
„Datenschutz und IT-Sicherheit haben für uns höchste Priorität. KI bietet enormes Potenzial, aber nur, wenn sie sicher und kontrolliert eingesetzt wird”, unterstreicht Ralf M. Kronenberg.
Mit diesem strategischen Vorgehen macht sich die Eduard Kronenberg GmbH fit für die Zukunft und zeigt, dass auch ein mittelständisches Unternehmen mit innovativer Technologie erfolgreich agieren kann.
Die Einbindung von KI in die Produktions- und Qualitätsprozesse wird so nicht nur ein Effizienztreiber, sondern darüber hinaus auch ein klarer Wettbewerbsvorteil, wie der Geschäftsführer betont.
Für das Familien-Unternehmen hat sich der Einsatz von KI nicht nur bereits bezahlt gemacht, sondern die Investition in solche Anwendungen ist bereits heute schon ein wichtiger Punkt bei der Planung.
Das sagt Ralf M. Kronenberg
GW – Herr Kronenberg, EK setzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz. Welche Rolle spielt KI im Unternehmen und wo wird sie bereits eingesetzt?
Ralf M. Kronenberg – KI spielt eine zunehmend wichtige Rolle in verschiedenen Unternehmensbereichen. Bei uns sind das die Qualitätssicherung, die Werkzeug- und Formentechnik sowie die Produktionsoptimierung. Durch den Einsatz intelligenter Software können wir Fehler frühzeitig erkennen, Wartungsintervalle optimieren und so die Effizienz unserer Prozesse steigern.
GW – Sie haben eine neue CAQ-Software eingeführt, die KI zur Qualitätskontrolle nutzt. Warum?
Kronenberg – Die KI analysiert große Mengen an Prüfdaten in Echtzeit und identifiziert Muster, die auf potenzielle Fehlerquellen hinweisen. Dadurch können wir schneller eingreifen und gezielt Maßnahmen einleiten. Das reduziert Ausschuss und Nacharbeit und führt zu einer höheren Produktqualität und zur Effizienzsteigerung.
GW – Sie sagen, eines ihrer Projekte betrifft die Wartung in der Werkzeug- und Formentechnik. Wie hilft hier der Einsatz von KI?
Kronenberg – Wir werten Produktionsdaten aus, um Wartungsintervalle präziser zu planen. Statt starrer Wartungszyklen setzen wir auf ein präventives System, das anhand von Echtzeitdaten erkennt, wann eine Wartung notwendig ist. Das verlängert die Lebensdauer unserer Werkzeuge und sorgt für einen störungsfreien Betrieb.
GW – Kann in Ihren Augen KI auch eine Antwort auf den Fachkräftemangel sein bzw. wie werden diese durch KI unterstützt?
Kronenberg – Die KI hilft uns, Fachkräfte gezielt zu entlasten und ihre Arbeit effizienter zu gestalten. Durch Automatisierung werden Routineaufgaben übernommen, sodass unsere Mitarbeiter sich auf komplexere Tätigkeiten konzentrieren können. Gleichzeitig verbessert KI die internen Abläufe und steigert unsere Reaktionsgeschwindigkeit im Kunden-Service.—
Das Interview führte Matthias Rehberger

Foto: Eduard Kronenberg
Über Eduard Kronenberg
Die Eduard Kronenberg GmbH (EK) wurde im Jahr 1867 in Solingen gegründet und ist heute in fünfter Generation durch die Inhaberfamilie geführt und beschäftigt in Haan rund 100 Mitarbeiter.
Die Produkte von EK
Stahl- und Kunststoff-Verbinder für Mehrscheiben-Isoliergläser sowie Smarelio - Digitale Lösungen im Scheibenzwischenraum von Isolierglas.

Foto: Eduard Kronenberg