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Klebetechnik im Fassadenbau

So werden bei seele die Fassaden geklebt

Von einfachen Versiegelungsarbeiten bis zu strukturellen Verklebungen ohne jegliche mechanische Verbindungen – fast alle Bauvorhaben, die der Fassadenbauspezialist seele in den letzten Jahren realisiert hat, beinhalten Verklebunge. Dies führte bereits in der Vergangenheit zu einem ausgereiften Klebprozess sowie zu entsprechenden QS-Maßnahmen.

Diese professionelle Vorgehensweise des Fassadenbauers wurde nun durch das DIN 2304 Zertifikat bestätigt. Diese Norm ist branchenunabhängig und dient als Richtlinie zu Verklebungen. Die Norm beschreibt die Prozesskette des Klebens beginnend bei der Angebotsabgabe bis zur Wartung oder gegebenenfalls Reparatur von verklebten Bauteilen.

Da die Qualität verklebter Bauteile kaum zerstörungsfrei überprüft werden kann, muss auf jeden einzelnen Prozessschritt größte Sorgfalt gelegt werden. Die DIN 2304 mit den verschiedenen Prozessen ist insofern aussagekräftig, da sie den Stand der Technik vorgibt.

Die Zertifizierung nach DIN 2304-1 ist ein wichtiger Baustein, das umfangreiche Testing auf unserem eigenen Testgelände bleibt jedoch weiterhin die wichtigste Kontrolle für unsere Fassadenkonstruktionen“, erläutert Siegfried Gossner, Gesellschafter und Mitgründer der seele ­Gruppe. „Uns zeichnet vor allem die ständige Weiterentwicklung von Grenzbereichen in der Technik aus. Als Mitglied beim Verein DIN (Deutsches Institut für Normungen e.V.) engagieren wir uns bei Normungsarbeit, das heißt bei der Überführung von technischen Neuerungen in den Stand der ­Technik“, sagt Gossner weiter.

Aufgrund der vielfachen Verklebungsaufgaben hat seele in den letzten Jahren einiges in die spezielle Ausbildung der Mitarbeiter investiert, die in diesem Segment eingesetzt werden. Von der DVS-EWF-Ausbildung zum Klebpraktiker über die Klebfachkraft bis zum Klebfachingenieur sind die Mitarbeiter entsprechend ausgebildet.

Für Klebungen von Fassadenelementen hat seele für seine Produktion eine Silikoniermaschine entwickelt.

Foto: seele / René Müller

Für Klebungen von Fassadenelementen hat seele für seine Produktion eine Silikoniermaschine entwickelt.

Darum wird am Bau geklebt

Zeitgemäße Architekturentwürfe verlangen häufig glatte Oberflächen mit maximaler Transparenz und minimaler Konstruktion. Weder Deckleisten noch mechanische Verbindungen sollen die Optik stören, so der Wunsch der Planer. Aus diesem Grund wird gerade bei Ganzglaskonstruktionen vermehrt auf strukturelle Verklebungen gesetzt.

„Kleben ist die Verbindungstechnik des 21. Jahrhunderts. Nicht nur, dass dadurch Verbindungen unterschiedlicher Materialien, wie Glas mit Aluminium und andere Materialien möglich sind, sondern die Verklebungen übernehmen auch lastabtragende Funktionen. Die Klebetechniken sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Lasten und für Elastizität bei Wärmeausdehnungen und Windlasten“, so Horst Erhard, European Adhesive Engineer (EAE) bei seele.

Besondere Projekte mit Verklebungen

Bei nahezu allen Projekten setzt seele heute Verklebungen ein, wobei sich Design und Funktion gleichermaßen ergänzen. Ein Minimum an Konstruktion und ein Maximum an Klebe-Know-how zeigt beispielsweise der Apple Retail Store in Mailand. Die Eingangsfassade des Bauwerks besteht aus nur vier Fassadenscheiben, die lediglich durch Silikonverklebungen verbunden sind. Die Verklebung der Elemente erfolgte dabei direkt auf der Baustelle.

Da die Klebebedingungen auf der Baustelle um einiges schwerer zu kontrollieren sind, mussten dort entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um eine hohe Klebequalität sicherzustellen.

Ein weiteres Beispiel ist das 42 m lange Glasdach am Place Ville Marie in Montreal, bestehend aus nur 18 Isoliergläsern. Die 15 m langen und 2,5 m breiten Isoliergläser, mit einem Eigengewicht von bis zu 5,6 t, werden von 8-lagigen Verbundglasträgern gestützt, die ebenfalls 15 m lang sind. Aufgrund des Entwurfs sind die Konsolen der Träger in der Wand versteckt, so dass das Dach zu schweben scheint, um so ein Höchstmaß an Transparenz zu schaffen. Auch hier wurde auf SG-Verklebung gesetzt, um das Dach gegen abhebende Lasten aufgrund der Windbelastung zu sichern.

Siegfried Gossner: „Bereits seit vielen Jahren verfolgen wir als Fassadenbauer das Thema Verklebungen in der Architektur. Wir haben unser Know-how sukzessive erweitert und Personal mit entsprechender Expertise aufgebaut. Die Verklebungen müssen insbesondere in Hinblick auf den Sicherheitsaspekt höchsten Qualitätsstandards gerecht werden.“

Blick in die Produktion: Silikonarbeiten beim Fassadenbauspezialisten seele in Gersthofen.

Foto: seele / René Müller

Blick in die Produktion: Silikonarbeiten beim Fassadenbauspezialisten seele in Gersthofen.

Über seele

Die seele Unternehmensgruppe mit Stammsitz im bayerischen Gersthofen ist ein weltweit aktiver Fassadenbauer, der komplexe Gebäudehüllen aus Glas, Stahl, Aluminium, Membranen und anderen Hightech-Materialien realisiert.

Gegründet wurde das Unternehmen 1984 durch Glaser­meister Gerhard Seele und Stahlbau-Konstrukteur Siegfried Gossner. In der Unternehmens­gruppe sind weltweit ca. 1000 Mitarbeiter beschäftigt und ­erwirtschaften ca. 250 Mio. Euro pro Jahr.