„Wir wollen Lösungen zeigen, mit denen unsere Kunden nachhaltige Mehrwerte erzielen können“, betont Hegla-Geschäftsführer Bernhard Hötger. „Eines unserer Herzensprojekte im Maschinenbau war, die Taktzeit im VSG-Zuschnitt deutlich zu verbessern“.
Das Ergebnis ist die Laserdiodenheizung. Die neue Lasertechnik fokussiert die Folie genau in der Ritzkontur und erreicht deutlich schneller die Transformationstemperatur als die konventionellen Heizröhren. „Durch die gebündelte Wärmeeinbringung verbessert sich die Produktivität des gesamten Schneidprozesses um 20 Prozent, so dass ein deutlich höherer Scheibendurchsatz erzielt werden kann“, so Hötger weiter.
Der umliegende Scheibenbereich bleibt kalt und erlaubt Folgeschnitte ohne Wartezeit. Vorteilhaft ist dies auch für die Kantenqualität, da eine spätere Delamination systematisch verhindert wird. Erstmals zeigt Hegla auch ein vertikales Restesystem zur Verringerung des Glasverschnitts.
Software der neusten Generation
Mit Cut+ hatte die Hegla-Hanic bereits im letzten Jahr eine vollständig neu programmierte Software für die Organisation eines Schneidtisches (HMI) vorgestellt. Zur glasstec geben die Bochumer den Besucher*innen nun einen Einblick in die neue Generation des ERP-Systems, das von der digitalen Auftragserfassung über das Lager, über die einzelnen Maschinen bis zur Auslieferung auf der Baustelle alle Prozesse integrieren kann.
„Der Standard OPC UA, die Digitalisierung und der zunehmende Grad der Automation waren für uns der Anstoß unser ERP durch die Microsoft-Entwicklungsplattform Dynamics 365 noch offener zu gestalten“, beschreibt der Hegla-Hanic Geschäftsführer Dr. Jan Schäpers. Durch die neue Softwarebasis sei es nun möglich, einerseits zahlreiche Add-Ons etwa für die Finanzbuchhaltung oder das Controlling über die Microsoft-Plattform freizuschalten und andererseits viele Programme mit nur geringem Aufwand einzubinden. Als vollständig neu entwickelte Software ist diese perfekt auf alle aktuellen Systeme angepasst.
So wird aus Standard ein Mehrwert
Vogelschutzglas, antibakterielle Scheiben, heizbares Glas oder mobilfunkdurchlässige ISO-Einheit: Wie einfach aus einem Standardprodukt ein Handelsgut mit Mehrwert werden kann, möchte die Hegla boraident aus Halle/Saale unter Beweis stellen.
„Wir wollen durch verschiedene Muster einen Eindruck geben, wie flexibel Glas durch Abtragen oder Umwandeln der Funktionsschicht oder durch oberflächenschonenden Aufdruck mit dem Laserbird veredelt werden kann“, erklärt der Entwicklungsleiter der Hegla boraident Dr. Thomas Rainer.
Neben der Möglichkeit ohne Vorrüstzeiten oder Dienstleister ein Glas zu funktionalisieren, ist für Thomas Rainer einer der größten Vorteile „die Losgröße 1“: „Über die bedienerfreundliche Oberfläche oder durch Anbindung an das ERP kann jede Scheibe einzeln und ohne Wartezeit mit den verschiedenen Veredelungen bearbeitet werden“.
Automatisierung für den Härteofen
Gehärtetes Glas so gut wie Glas nur sein kann ist das Versprechen der Hegla TaiFin aus Finnland, die durch Konvektionstechnologie und engmaschig steuerbaren Heizzonen mit Qualitäten weit über dem Branchenstandard wirbt.
„Wir haben eine der besten Härteofentechnolgien auf dem Markt und wollen nun auf der Glasstec einen Eindruck geben, was noch alles möglich ist, wenn starke Partner zusammenarbeiten“, so Teemu Kolka, Niederlassungsleiter der Hegla TaiFin.
Durch die Ofenbettoptimierung der Hegla-Hanic wird die optimale Batchbelegung ermittelt, für maximale Automation kann das Glas durch die automatische Batchbildung der Hegla bedienerlos zusammengestellt und als „Debatching“ wieder vereinzelt werden.
Optionale Qualitätsscanner überwachen die Qualität und passen gegebenenfalls in Kombination mit der intelligenten Optimierung der Hegla New Technology die Ofenrezepte an. Durch diese ganzheitliche Betrachtung wird der Gesamtdurchsatz einer solchen Anlage signifikant gesteigert und spart zudem noch enorme Energie.
Perfekte Wartung per App
Dem steigenden Bedarf nach Informationen und definierten Prozessen stellt sich die Shop-Floor-App der Hegla New Technology. Maschinen und Anlagen können herstellerübergreifend im Wartungsbereich der App integriert und beispielsweise Dokumentationen und Ersatzteillisten hinterlegt werden. Ein automatisches Ticketsystem erinnert dann an die erforderlichen Wartungen und speichert deren Ausführung.
Der Betriebsleiter kann Aufgaben einem Mitarbeiter zuordnen, so dass auch die Arbeitsorganisation eine Plattform findet. Zusätzliche Möglichkeiten bietet der Shop-Floor-Assistant unter anderem als Tool zur Auslösung von Prozessen, wie dem Schreiben von Versandpapieren oder zur Bruchmeldung.
Ebenfalls gibt es Funktionen zur ortsunabhängigen Produktnachverfolgung. Per Scan kann ein QR-Code der Glasmarkierung oder des Fertigungsetiketts eingelesen und auf die vorkonfigurierten Daten zugegriffen werden. „Der Shop-Floor-Assistant gibt flexible Möglichkeiten und liefert Informationen, wo immer sie gebraucht werden“, erklärt Dr. Markus Schoisswohl, Geschäftsführer der Hegla New Technology.
„Wir freuen uns auf die glasstec und das Aufeinandertreffen der weltweiten Glasbranche“, betont Bernhard Hötger. „Viele Kunden haben wir in diesen dynamischen Zeiten länger nicht mehr gesehen und nun ergibt sich wieder die Möglichkeit zum spontanen fachlichen und persönlichen Austausch“.
Halle 14, Stand A55