Das neue Appartement-Gebäude in Markt Schwaben bei München verlangte nicht nur durch ein dreieckiges Baugrundstück viel Fingerspitzengefühl von den Planern, auch die direkt an das Grundstück grenzende Bahnstrecke München–Freilassing sowie die S-Bahn-Haltestelle in unmittelbarer Nachbarschaft stellten Herausforderungen dar, insbesondere auch an den Schallschutz.
Der Bau mit seinen 137 rund 50 m² großen Wohnungen musste gehobene Schallschutzanforderungen erfüllen, die der Bahnverkehr mit sich bringt. Aus diesem Grund entschieden sich die Planer dafür, sämtliche Wohnungen mit Loggien zu versehen, die mit verschiebbaren Glaselementen ausgestattet sind, um den Schall von den Wohnräumen fernzuhalten.
Bei der Suche nach einem geeigneten System stießen die Planer auf GM Toproll 6/8 von Glas Marte. Es handelt sich hierbei um ein rahmenloses Schiebesystem für Glaselemente, mit dem Balkone, Loggien und Terrassen vor Witterung geschützt werden können.
Das Schiebesystem von Glas Marte wird oben eingehängt und kann in zwei, drei oder vier Bahnen ausgeführt werden. Die Türen sind nach rechts und links verschiebbar, wobei eine Öffnung der Verglasung von bis zu 75 Prozent möglich ist. So kann vermieden werden, dass sich im Sommer die Hitze hinterm Glas staut. Um ungebetene Gäste fernzuhalten, kann die Verglasung durch Steckriegel oder ein Druckzylinderschloss abgesperrt werden.
Der ausschlaggebende Aspekt, warum sich die Planer für GM Toproll 6/8 entschieden, war jedoch, dass mit dem System auch größere Höhenunterschiede ausgeglichen werden können.
Lassen sich mit GM Toproll 6/8 auch Höhenunterschiede ausgleichen?
Die Loggien sind als Betonfertigteile ausgebildet, die vor die Fassade gehängt werden. Berechnungen ergaben, dass sich die auskragenden Fertigteile, auf denen die Verglasung ruht, durch äußere Einflüsse um bis zu 8 cm setzen könnten, was die Planer berücksichtigen mussten.
Mit der Montage der Glasschiebeelemente war die Lehmann Stahlbau GmbH aus Geretsried betraut. Das Geschäftsführer Heinz Lehmann: „Allein für das Aufmaß der Loggien haben wir zwei Wochen benötigt, doch dank den Schiebeelementen von Glas Marte war die Montage verhältnismäßig einfach.“
Bei diesem System werden die Gläser im oberen Laufschuh durch Verklebung und zusätzlich durch eine mechanische Sicherung mit Bolzen gehalten. Die Schiebetüren werden also nicht nur mittels Verklebung oder reiner Klemmung fixiert. Eine exakte Glasposition ist so gesichert, die Gläser verrutschen nicht. Zudem erfolgt eine zentrische Glaslagerung. Die lotrechte Positionierung der Glaselemente beruht auf einem einfachen Prinzip: zwei Rollen auf zwei Laufschienen.
Obwohl das Toproll System darauf ausgelegt ist, auch größere Höhendifferenzen auszugleichen, reichte dies für die Baustelle in Markt Schwaben nicht. Nutzungsbedingt musste mit noch größeren Abweichungen gerechnet werden. Deshalb fertigte Glas Marte eine Sonderlösung bei der die obere Laufschiene in ein vormontiertes U-Profil eingelassen ist und durch unterschiedliche Einstandstiefen anfallende Unebenheiten im Deckenbereich ausgleichen kann.
Durch die Nähe zu viel befahrenen Bahnschienen, sind verstärkte Erschütterungen und Gebäudebewegungen zu erwarten. Deshalb entwickelte Glas Marte die untere Führung ebenfalls neu.