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Erwin Fidelis Reisch über die GLASWELT

Die erstaunliche Geschichte der GW: Vom Solitär zum Solitär

Im Chaos des Nachkriegsdeutschlands erhielt Gentner schon 1946 von der US-Militärverwaltung die Lizenz, wieder Presseprodukte herauszugeben. Verleger Alfons W. Gentner musste nur das ausgebombte Verlagsgebäude im Stuttgarter Westen betrachten, um einige der dringendsten Bedürfnisse der Menschen zu erkennen und dazu passende Fachzeitschriften zu starten.

GLASWELT war eine der ersten Zeitschriften im schnell wachsenden Gentner-Verlagsprogramm rund um die Themen Haustechnik und Gebäudehülle – damals als thematischer „Solitär“ und im Gentner-Portfolio ohne technischen Bezug zur sonstigen Gebäudetechnik. Böse Zungen sprachen davon, dass man eigentlich nur „das Loch in der Wand zu schließen“ habe; Blankglaser und Fensterbauer kämpften darum, wie das Berufsbild auszusehen habe.

Die ersten 25 GLASWELT-Lebensjahre waren denn auch weniger vom technischen Fortschritt der Branche bestimmt, als vom Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes. Dies änderte sich eigentlich erst mit der Ölkrise 1973, die den Fokus erstmals auf das Energiesparen lenkte und enorme Innovationspotenziale rund um Glas und Fensterbau freisetzte – genau das richtige Umfeld für eine ambitionierte Fachzeitschrift, die ihre Leserschaft Monat für Monat über die aktuellen technischen Trends und Marktentwicklungen informiert.

Seit 50 Jahren hält dieses hohe Innovationstempo in der Branche nun schon an, beflügelt von steigenden Energiepreisen, immer strengeren Umweltschutzanforderungen, aber auch zunehmenden Sicherheitsbedürfnissen. Dabei ist das Bauelement Fenster immer mehr zu einem zwingend integralen Bestandteil jeder modernen Gebäudetechnik und Glasarchitektur geworden, mit technischer Anbindung in zahlreiche Nachbarbereiche. Auch unsere GLASWELT ist im Zuge dieser Entwicklung vom einstigen Rand des Verlagsprogrammes mitten ins Zentrum des heutigen Zeitschriftenportfolios gewandert und deckt mit der Gebäudehülle heute einen wesentlichen Gentner-Themenbereich ab.

Spiegelbildlich dazu verlief auch die wirtschaftliche Entwicklung der GLASWELT seit ihrer Gründung 1948. Bis heute ist sie eine ertragsstarke Säule im Gentner-Portfolio – auch wirtschaftlich so etwas wie ein „Solitär“. Dass dies auch in den Zeiten digitaler Transformation der Medien und KI so bleiben wird, dafür arbeitet im Verlag ein starkes, kreatives Team um Daniel Mund und Matthias Rehberger. Seit 2008 werfen sie sich die redaktionellen Bälle erfolgreich zu und prägen damit – wie wenige zuvor in der 75-jährigen GLASWELT-Geschichte – das Gesicht dieses modernen, quicklebendigen und unabhängigen Fachmediums.

Viele Jahre GLASWELT-Verleger gewesen zu sein, betrachte ich im Rückblick als großes Privileg. Ich durfte die rasante Innovation der Branche medial und wirtschaftlich erfolgreich begleiten, und es hat mir die Welt des faszinierenden Werkstoffes Glas erschlossen. Meinem Sohn und Nachfolger wünsche ich, dass er genauso viel Freude mit der GLASWELT haben wird.

Erwin Fidelis Reisch

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