Gebäude-integrierte Photovoltaik (Building-Integrated Photovoltaics kurz BIPV) wird mit speziellen Fassadengläsern ermöglicht, bei denen PV-Module bzw. Solarzellen in die Scheibe einlaminiert sind. Darüber hinaus kommen PV-Gläser immer häufiger bei Brüstungen und als Absturzsicherung zum Einsatz.
BIPV-Gläser erzeugen permanent Strom, solange es hell ist, selbst bei bewölktem Himmel. Diese Gläser eignen sich dabei sowohl für die transparenten Fassadenbauteile, als auch für die nicht-transparenten Elemente einer Fassade.
Da gerade bei großen und hohen Gebäuden die vertikalen Flächen einen großen Teil der Gebäudehülle ausmachen, sind sie für die Nutzung zur Energieerzeugung prädestiniert. Die lichtundurchlässigen Fassadenbereiche machen bei solchen Bauwerken rund ein Drittel der gesamten Fassadenoberfläche aus.
Gestaltung und Design sind entscheidend
Die stromerzeugenden Gläser müssen hohe gestalterische Anforderungen erfüllen, was sie von dachmontierten PV-Elementen unterscheidet. Wie die Marktentwicklung der letzten Jahre zeigt, können sich BIPV-Gläser nur dann bei Architekten und Bauherren durchsetzen, wenn sie in ihrem Design ästhetisch ansprechsprechend sind, u.a. durch Farbe.
Die in der Fassade eingesetzten Solarmodule lassen sich in heute in Farbe, Größe und Anordnung vielfältig an das jeweilige Bauprojekt anpassen. Wenn sie in transparenten Fassadengläsern zum Einsatz kommen, erfüllen die BIPV-Gläser mit einlaminierten Solarzellen zudem noch eine Verschattungs- und Sonnenschutzfunktion.
Beim Einbau in den lichtundurchlässigen Fassadenelementen sind die BIPV-Module blickdicht und verbergen die Sonnenzellen, obwohl sich die Sonnenstrahlen hindurchgehen lassen.
Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz und weitere Funktionen
Ein weiterer Vorteil beim Einsatz stromerzeugender Gläser ist die positive Bewertung bei der Gebäudezertifizierung, die bei LEED, BREAM, DGNB und anderen Zertifizierungen aufgrund der guten Ökobilanz deutlich zu Buche schlägt.
Neben der Energieerzeugung bieten entsprechend aufgebaute Solargläser für die Gebäudenutzer zudem auch Wärmedämmung und Schallschutz.
Matthias Rehberger