Lattuada präsentierte seine neuesten Kantenbearbeitungsanlagen, die sich durch eine Vielzahl technischer Funktionen auszeichnen. Alle Maschinen sind mit verschiedenen Automatisierungen ausgestattet, um die Präzision und Geschwindigkeit der Prozesse zu verbessern.
Eine dieser Funktionen ist das A-WR-System, ein vollautomatisches Einstellmanagement für die Spindeln. Zu Beginn der Schicht kann der Bediener die Teach-in-Taste betätigen, woraufhin die Maschine alle Spindeln automatisch absenkt und die Diamantscheiben oder harzgebundene Polierscheiben auf eine voreingestellte Höhe mit einer Genauigkeit von 0,01 mm einstellt. Dadurch brauche es keine Testgläser mehr, zudem berechnet die Maschine automatisch den Verschleiß des Einlaufbands, für hochpräzise Schleifergebnisse.
Ein weiteres Feature ist das i-AL-Paket, das die automatische Verwaltung aller Verarbeitungsparameter übernimmt. Der Bediener stellt nur die Glasdicke ein, während alle weiteren Einstellungen automatisch erfolgen. Diese Funktion ermöglicht es, die Prozessabläufe an unterschiedliche Qualitätsanforderungen anzupassen.
Zudem stellte Lattuada die erste Facettenschleifanlage der Welt mit dem A-WR-System vor, für die vollautomatischen Steuerung der Diamantscheiben.
Knittel Glasbearbeitungs GmbH
Zusammen mit der Knittel Glasbearbeitungs GmbH als Partner präsentierte Lattuada eine vollautomatische TLR 12 C PC Schleifmaschine, die in Kombination mit einem Kuka-Roboter auf der 7. Achse und einer Waschmaschine (OT 2000/300/4S) betrieben wird. Die Anlage erreicht eine Produktivität bis zu 130 m/h bei einer Geschwindigkeit von 3 m/min, bei Formaten von 1600 × 600 × 8 mm bzw. 1000 × 2000 × 8 mm.
Eine neu entwickelte Kontrolle der Glaskantenposition sorgt für die korrekte Ausrichtung der Scheiben beim Laden, auch wenn diese nicht exakt an der Standard-Null-Linie ausgerichtet sind.
Dabei wird vor dem Bearbeitungsstart die Position der Kante überprüft, um eine sichere und reibungslose Beladung des Glases zu ermöglichen.
Knittel als bewährter Roboter-Partner
Weiter kommt neueste Vakuumtechnologie zum Einsatz, die rund 85 % Energie einspart. Hierbei bewegt der Roboter das Glas nicht stationär, sondern läuft auf einer Schiene mit einer Höchstgeschwindigkeit bis zu 2,35 m/s. Die Anlage kann von nur einem Bediener gesteuert werden: er lädt das Glas nur auf das Gestell, während die Maschine automatisch alle vier Seiten bearbeitet und die fertigen Scheiben auf ein anderes Gestell oder in eine Waschmaschine entlädt. Ein Pager-System informiert den Bediener über den Maschinenstatus
Dazu erläuterte Sergej Weiz von der Waldemar Knittel Glasbearbeitungs GmbH (aus der StatLab Gruppe). „Unser zentrales Anliegen ist es, dass der Anlagenbediener im Grunde genommen nur noch den Vorgang startet, alles andere übernimmt die von uns programmierte Fertigungseinheit. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Einzelscheibe handelt, die auf dem Gestell steht, oder um einen Großserien Auftrag mit 400 gleichen Scheiben, entweder die Zuordnung erfolgt aus der Datenbank oder per Etikett. Der Bediener drückt auf den Knopf – fertig“, so der Ingenieur, der u. a. Spezialist für die SPS Programmierung ist sowie für die Projektplanung. Weiter im Fokus von Knittel: die energieoptimierte Vakuumerzeugung. Lattuada präsentiert dazu ein Tool, mit dem sich der Energieeinsatz genau verfolgen lässt – für den einzelnen Sauger sowie für die ganze Maschine.
Lattuada zeigte auch eine breite Palette an vertikalen Waschmaschinen (mit 2, 4 oder 6 Bürsten). Dabei gibt es Maschinen mit offenem Oberteil, die Glas mit einer maximalen Höhe von 1600 oder 2000 mm waschen können. Die Glasdickeneinstellung erfolgt entweder motorisch (3 bis 40 mm) oder mechanisch (3 bis 15 mm, optional 19 mm).
Zusätzlich sind Waschmaschinen mit geschlossenem Oberteil im Angebot, die Gläser bis zu einer Höhe von 3300 mm und einer Dicke bis zu 80 mm waschen können. Die Tragfähigkeit reicht bis 2000 kg für die Bearbeitung schwerer Gläser.
www.adeliolattuada.com | www.knittel-glaeser.de
Foto: Adelio Lattuada Srl
