Die rund 60 Teilnehmer – vorwiegend Fensterhersteller – hörten die Botschaft gerne: „Es ist gelungen, den Abwärtstrend beim Holzfenster zu stoppen“, sagte Eduard Appelhans in seiner Begrüßungsrede und bezog sich dabei auf eine verbandsinterne Umfrage. Dennoch sei selbstverständlich Engagement gefragt: „Wer nach vorne kommen will, muss Zukunft gestalten.“ Und an Max Rogemann gewandt: „In der Firma Roggemann haben wir dabei einen zuverlässigen Partner, der beachtliche Mengen in verschiedenen Dimensionen und hoher Qualität vorhält.“
Dies wurde beim Rundgang durch den Betrieb mehr als deutlich. Die Besucher staunten nur so über die Größe des Unternehmens, über die unvorstellbare Lagerhaltung und die Vielzahl an Holzarten: zehn bis zwölf Hauptholzarten in zehn Breiten, fünf Dimensionen und 20 bis 25 verschiedenen Längen – ein Grundbestand von zirka 10.000 m³ allein an Fensterkanteln und dies nicht nur in Bremen, sondern in allen Niederlassungen.
Zuwächse bei Accoya
Das Innovationsforum, moderiert von BPH-Geschäftsführer Heinz Blumenstein, stellte das Thema neue Technologien in den Fokus. Ein Tagesordnungspunkt war dem modifizierten Holz Accoya gewidmet – eine echte Alternative zum eher raren Tropenholz. Produktmanager Jörg Neben erläuterte die außergewöhnlichen Eigenschaften dieses schnell wachsenden Rohstoffs aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern: Dauerhaftigkeit der Klasse 1, hervorragende Maßhaltigkeit, durchgehend messbare Qualität, natürliche Festigkeit und Schönheit, unempfindlich gegenüber UV-Strahlen, umweltfreundlich, zu 100 Prozent wieder verwertbar – und damit optimal geeignet für den Einsatz im Holzfensterbau!“ Inzwischen sei man mit diesem Produkt auf Erfolgskurs. So werde die Anlage in Arnheim von derzeit 30.000 m³ Kapazität auf 70.000 m³ erweitert. Für die Beschichtung modifizierter Hölzer wurden spezielle Prüfverfahren entwickelt, wie Hans-Joachim Preuss von Remmers im Vortrag erläuterte. Damit erziele man außergewöhnlich robuste und pflegeleichte Ergebnisse. (Lesen Sie dazu auch Hart und haltbar aus der GLASWELT 9/2009)
Indonesien Hauptlieferant für legales Meranti
Doch nach wie vor ist auch Meranti ein gefragtes Fensterholz. Roggemann-Prokurist und Holzeinkäufer Carl Jastram ging auf die verschiedenen Qualitäten und Dimensionen ein sowie allgemein auf den Holzhandel heute. Der Holzhandel lege allergrößten Wert auf Legalität bei Holzeinschlag und Handel. Indonesien kämpfe mit großen Anstrengungen erfolgreich gegen den illegalen Holzein-schlag. Die nachhaltige Rundholzversorgung von dort liege heute schon bei über 90 Prozent. Während sich Malaysia derzeit in der Krise befinde, sei Indonesien zum Hauptlieferant geworden. Im neuen Roggemann-Logistikzentrum spiele Qualitätssicherung die oberste Rolle: „Wir haben strengste Eingangs- und Qualitätskontrollen."
Um die Kundenerwartung „Oberfläche wie ein Möbelstück, Langlebigkeit, Sicherheit und Pflegeleichtigkeit" drehte sich der Vortrag von Manfred Künzig aus dem Hause Weinig. Die CNC-Maschinentechnik werde für die Zukunft des Fenster-baus einen wichtigen Beitrag leisten. Gemeinsam mit dem Herstellerkunden erarbeite man bei Weinig dafür die jeweils beste Lösung. Weinig favorisiert dabei die „rahmenweise Fertigung". Wie sich die Werkzeuge mit der Technik gewandelt und Innovationen erst möglich machten, darum ging es im Referat der Firma Leitz, gehalten von Herbert Rabus, langjähriges Mitglied im Exekutivrat des Bundesverbandes ProHolzfenster.
Heinz Blumenstein bedankte sich zum Abschluss bei allen Beteiligten und stellte fest: „Wir haben heute sehr viel Innovatives gehört und können ein ganzes Bün-del an Ideen mitnehmen, die uns gut für die Zukunft rüsten."
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