Gute Aussichten für den Schweizer Fenstermarkt

Die Nachfrage nach Fenstern wächst 2008 wie im Jahr davor moderat um +1,8% auf rund 2,1 Mio. Fensterflügel. Treiber dieser Entwicklung sind im wesentlichen Sanierung, Zu- und Umbau im Objektbereich, also im Mehrgeschossigen Wohnbau (MGWB) sowie im Nicht-Wohnbau (NWB). Der Neubau hingegen stagniert bei +0,8% geg. VJ.

Entgegen der Prognose in anderen Baustoff-Märkten erwarten Kreutzer, Fischer und Partner für Fenster auch 2009 und 2010 eine leicht steigende Nachfrage von durchschnittlich rd. +1,9% pro Jahr. Grund dafür ist die vergleichsweise hohe Anzahl von noch in Bau befindlichen Gebäuden. Durch das "Time Lag" (Anm. d. Red.: Zeitraum, der zwischen der Einleitung einer Maßnahme und ihrer beabsichtigten Wirkung liegt) von einem Jahr kommen die steigenden Neubauzahlen erst dann bei den Fenstern an. Auch das Sanierungsvolumen bleibt grundsätzlich stabil. Dafür sind zwei Faktoren verantwortlich:

1. Steigende Energiepreise: Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich wird nachhaltiges, energiebewusstes Bauen von öffentlicher Seite nicht nur stark gefördert, sondern auch beworben. Die Marke Minergie ist mittlerweile eines der stärksten bauaffinen Labels in der Schweiz. 
2. Nachfrage nach Immobilien steigt: Aufgrund der starken Auswirkungen der Finanzkrise auf den Finanzplatz Schweiz, tätigen nun die Schweizer Banken, Versicherungen und Private verstärkt Investitionen in scheinbar sichere Immobiliengeschäfte im Inland. Dadurch ist nicht nur eine Belebung des Neubau-Geschäftes zu erwarten, sondern auch ein steigendes Volumen in der Sanierung.

Schwache Nachfrage nach Holz
Wie die Wettbewerbsanalyse zeigt, können alle Rahmenmaterialien - bis auf Holz – von der steigenden Nachfrage profitieren. Der Holzfenster-Absatz sinke bereits das dritte Jahr in Folge, 2008 um -1,3% Grund dafür sei die Substitution durch Holz-/Alu, insbesondere in der Renovierung. Holz sei das einzige Rahmenmaterial, das einer regelmäßigen Wartung bedarf. "So etwas kommt heute nicht mehr besonders gut", so die Analysten. Überall, wo nicht aus architektonischen Gründen ein außen sichtbarer Holzrahmen benötigt wird, werde Holz immer häufiger entweder durch Kunststoff oder Holz/Alu ersetzt. Der Marktanteil von Holz liegt 2008 nur noch bei 14,5%.