_ Kurz nach der deutschen Grenze, auf halber Strecke nach Zürich findet man auf der Schweizer Seite in Hüntwangen die Jentschmann AG. Schon seit vielen Jahren werden hier sehr erfolgreich Maschinen und Anlagen mit Ultraschall Rollsonotroden zum Ultraschallschneiden, Ultraschallschweißen, Schneidschweißen und Ultraschallkleben von technischen Textilien und Kunststoffen aller Art entwickelt und produziert.
Neben den zahlreichen Standardprodukten werden auch kundenspezifische Spezialmaschinen mit den Kerntechnologien Ultraschallschneiden, Ultraschallschweißen (auch Ultraschallnähen), Schneidschweißen, Ultraschallkleben und Industrienähmaschinen mit verschiedenen Nähprozessen angeboten.
Inhaber Dietmar Heil hatte sich den ganzen Tag freigenommen, um alle Fragen zu beantworten, Materialien wie die Klebebänder zu zeigen und zahlreiche UltraSeam Stoßverbindungen zum Testen herzustellen.
Sehr gute Lösungsansätze
Es sieht sehr einfach und schlüssig aus, wenn Dietmar Heil seine UltraSeam-Anlage bestückt und fast geräuschlos zwei Stoffbahnen mithilfe eines speziellen Hotmelt Klebebandes Stoß an Stoß verklebt werden. Ein UltraSeam-Tuch wird nach der Definition von Jentschman auch aus 120 cm breiten Bahnen hergestellt, im Prinzip genauso wie ein konventionelles Markisentuch. Der besondere Unterschied liegt durch die Art der Verbindung in der Verteilung der Tuchspannung, die nur noch in einer Materialebene stattfindet. Den Auftrag des Klebebandes selbst darf man bei der Betrachtung der Materialdicke von 1/10 mm und den Materialtoleranzen der Markisenstoffe an der Stoßverbindung vernachlässigen. So gesehen schafft ein optimal konfektioniertes UltraSeam-Tuch für sich alleine alle Voraussetzungen, um die bisher bekannten Wickelfalten beim einfachen Aufrollen auf die Tuchwelle restlos zu vermeiden.
Betrachtet man die deutliche Reduzierung im Nahtbereich durch den Wegfall der Nahtdoppelung, so ergeben sich auch neue Platzverhältnisse im Bereich des Markisenkastens. Je nach Ausfall und der damit verbundenen Wickelstärke besteht so z. B. die Möglichkeit, statt wie bisher anstelle einer Ø 78 mm Tuchwelle, eine Ø 92 mm Tuchwelle einzusetzen.
Am Ziel angekommen?
Ein klares Ja? Nein, noch nicht ganz, aber dafür ein deutliches „Ja, aber“. Warum? Es kann keine universell anwendbare Technik für alle auf dem Markt befindlichen Markisen sein und auch nicht vollständig das Überstrecken der Markisenstoffe durch nicht optimal angepasste Antriebsmotoren ausgleichen. Beachtet man diese Punkte nicht, so wird man der Neuentwicklung nicht gerecht und schafft mitunter Kriterien, die sich schnell ins Gegenteil verkehren. Wichtiges Kriterium für ein gut funktionierendes UltraSeam-Tuch ist z. B. die Stabilität der Tuchwelle, auf die UltraSeam unbedingt angewiesen ist, um keine Übersteigerfalten beim Aufwickeln zu produzieren.
Das eine geht nicht ohne das andere
Jentschmann hat die optimale Lösung bereits in das Logo von UltraSeam integriert. Die Unterzeile „The new generation of Awnings“, frei übersetzt mit „Die neue Generation von Markisen“, beschreibt genau den Lösungsansatz, dem optimalen und faltenfreien Markisentuch sehr nahezukommen. Eine neue Generation von Markisen muss her, um endlich die Markise nach den Anforderungen des Markisentuches zu konstruieren und es nicht wie bisher einfach auf das vorhandene Markisengestell aufzuziehen, wo es dann gefälligst zu funktionieren hat. Die Lösung kann also sehr einfach sein: Eine schwimmend gelagerte Tuchwelle in einer Tuchleitschale oder mit einer ausreichenden Anzahl an Stützprofilen, wären ein erster Schritt um vorne anzufangen und das Übel der durchhängenden Welle zu beseitigen. Eine Abschaltung des Antriebsmotors über Kontaktschaltung wäre ein zweiter Schritt. Das einfache Fazit dazu: „Neue Markisen braucht das Land, neue Markisentücher gibt es mit UltraSeam schon“.—