Die Hersteller versuchten damals mit verschiedenen Ansätzen die Wärmedämmwerte ihrer Metallfenster zu verbessern. Ziel war eine thermische Trennung innerhalb des Bauelements zu erreichen. So wurden Rahmen mit Polyurethan ausgeschäumt, lange Hartgewebestreifen mit Epoxidharz getestet oder Anwendungen mit Polyamid oder Polyester ausprobiert.
Aber spätestens wenn das Bauteil zum Eloxieren oder Einbrennlackieren ging, verformten sich die Elemente und saßen nicht mehr perfekt. Der Stand der Technik war damals zu fehleranfällig, zu komplex, zu zeitaufwendig und letztendlich zu teuer. Rettung sollten letztendlich kleine Stege aus glasfaserverstärktem Polyamid bringen, um die Metallsysteme im Kern thermisch zu trennen.
Keine leichte Aufgabe
In dieser Situation ging das Systemhaus Wicona (heute Teil Sapa-Gruppe) auf die Firma Ensinger mit der Augabenstellung zu, ein dauerhaftes thermisches Trennprofil für die Alusysteme zu entwickeln. Keine leichte Aufgabe für die Ingenieure, denn die Anforderung lautete: Niedrige Wärmeleitfähigkeit, hohe Stabilität, Schubfestigkeit und Temperaturbeständigkeit miteinander zu verbinden.
Ensinger setzte auf das glasfaserverstärkte Polyamid 66, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient dem von Aluminium entspricht. Damit ließen sich Spannungen bei Temperaturwechseln minimieren und der Alu-Kunststoff-Verbund ließ sich auch unter Hitzebehandlung bis 200 °C beschichten. Bei diesen Dämmstegen gibt es zudem eine multidirektionale Orientierung der Glasfasern, was den Schubkräften optimal entgegenwirkt. In Kooperation mit der BASF wurde zugleich die Verträglichkeit des Kunststoffs mit fast 70 verschiedenen Agenzien und Prozessen überprüft.
Heute ist die thermische Trennung von Metallfenstern, -türen und -fassaden mithilfe von Kunststoff-Isolierstegen Standard.