Gestern haben der Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2014 vorgestellt. Die traurigen Fakten: Einbruchsdiebstähle nehmen um fast 2 Prozent erneut zu - besonders gravierend sind die prozentualen Zuwächse in Baden-Württemberg, dem Saarland und Bayern.
Besonderes Augenmerk lenkten die beiden Politiker dabei auf den erneuten dem Anstieg der Wohnungseinbruchsdiebstähle (+1,8% auf 152.123 Fälle). Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote mit durchschnittlich 15,9% gering. Insgesamt hat die Polizei 24.125 Einbrüche aufgeklärt und dabei 17.051 Tatverdächtige ermittelt. Bei der Wohnungseinbruchskriminalität sind großstädtische Regionen, insb. die Stadtstaaten, aber auch Regionen entlang der Autobahnen besonders betroffen.
Hierzu der IMK-Vorsitzende Lewentz: "Wir wissen, dass wir es fast immer mit überregional agierenden Banden zu tun haben, die wir auch überregional bekämpfen müssen. Erfreulich sei, dass 41,4% der Einbrüche im Versuchsstadium stecken geblieben sind. Offenkundig haben die Menschen unsere Appelle ernst genommen und in den technischen Einbruchsschutz investiert."
Bereits 2013 war die Anzahl um etwa 4 Prozent gestiegen. "Die Zahlen sind alarmierend. Zeigen sie doch, dass die Menschen immer noch die Gefahren von Einbrüchen unterschätzen", so Dr. Helmut Rieche, Vorsitzender der Initiative für aktiven Einbruchschutz "Nicht bei mir!", zu den aktuellen Zahlen.
Die Unterschiede der aktuellen Einbruchzahlen sind in den einzelnen Bundesländern erheblich. Während Wohnungseinbrüche in Thüringen um 17 % abnahmen, wurde in Baden-Württemberg und im Saarland ein Anstieg von jeweils fast 20 % und in Bayern von rund 28 % registriert. Die Stadtstaaten verzeichneten ebenfalls Zuwächse bei Einbrüchen. Zusätzlich schlagen Einbrecher wieder am helllichten Tag zu: 2014 wurde tagsüber 63.282 Mal in Wohnungen eingebrochen. Dies macht weit mehr als ein Drittel aller Wohnungseinbrüche aus. Die aktuelle Einbruchbilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für 2014 belegt einen weiteren Anstieg der Schadensumme durch Einbrüche auf rund 490 Mio. Euro.