Die Sonnenschutzbehänge des Weser Towers sind in einer Höhe von rund 80 m extremen Belastungen ausgesetzt. Nur eine Kombination von widerstandsfähigem Material und einer wetterabhängigen Steuerung kann die Beschattungselemente davor bewahren, beschädigt zu werden.
In puncto Material wurden insgesamt 1147 Screens aus Edelstahl auf einer Gesamtfläche von 4850 m² eingesetzt. Durch ihr kompaktes und mehrfach gekantetes Profil halten sie Anströmgeschwindigkeiten von bis zu 25 m/s stand, also Windgeschwindigkeiten von zirka 90 km/h. Damit sind sie um zirka 130 Prozent windstabiler als herkömmliche Raffstoren.
Doch auch diese Werte reichen in Meernähe mit teilweise orkanartigen Stürmen oft nicht aus, um die Behänge zu schützen. Deshalb sind sie über eine Steuerungszentrale mit einem Windsensor verbunden. Dieser misst die Windstärke und gibt die Werte an die Zentrale weiter, welche die Screens bei entsprechend hohen Windlasten nach oben fahren lässt. Wichtig dabei ist, dass die einzelnen Fassadenteile individuell angesteuert werden können. Denn sonst sind z.B. Raumnutzer in den unteren Etagen auf der Windschattenseite ohne Sonnenschutz, obwohl ihre Gebäudebereiche nicht von den hohen Windlasten betroffen sind.
Deshalb wurde der Weser Tower horizontal in zwei Zonen unterteilt, wobei für die Geschosse 1 bis 9 niedrigere Windlasten berechnet wurden als für die Etagen 10 bis 21, die den Elementen stärker ausgesetzt sind. Ein Richtungssensor sorgt dafür, dass nur die Fassadenteile angesteuert werden, welche den Windlasten unmittelbar ausgesetzt sind.
Schnee und Eis im Griff
Die Steuerungszentrale ist so programmiert, dass die Parameter Regen und Temperatur gemeinsam in ihre Berechnungen integriert werden. Fällt die Temperatur etwa unter den vorher definierten Soll-Wert (in der Regel 3 bis 4 °C) und ist in einem definierten Zeitraum von ca. drei Stunden Regen gefallen, wird die erweiterte Eisfunktion aktiviert. Die Behänge fahren nach oben in die Sicherheitsposition. So wird verhindert, dass der Sonnenschutz festfriert und bei Bewegung beschädigt wird.
Zudem besteht keine Gefahr mehr, dass sich am Screen gebildetes Eis löst, in die Tiefe stürzt und Menschen gefährdet. Nach einer Verzögerungszeit von hier fünf Stunden wird die Anlage wieder freigegeben, wenn in der Zwischenzeit kein Regen mehr gefallen ist.
Weitere Planungsfaktoren sind die Sichtqualität der Nutzer sowie die Verbesserung des Raumklimas im Sommer. Erreicht wird auch das durch eine intelligente Kombination von Behang und Steuerung.
Die Screens wurden vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und Clauss Markisen entwickelt. Sie verringern den Eintrag solarer Energie auf 5 bis 7 Prozent. Gleichzeitig sind ihre Profile so gestaltet, dass das Tageslicht blendfrei an die Raumdecke gelenkt wird.
Die natürliche Beleuchtung sorgt für eine gute Lichtqualität im Raum und der energetische Aufwand für künstliche Beleuchtung sinkt. An die zentrale Bedieneinheit gekoppelte Sonnensensoren aktivieren zudem die Beschattung, sobald die Schwellwerte für die Lichtintensität überschritten werden.
Da Sichtqualität eine individuelle Angelegenheit ist, haben die Nutzer immer die Möglichkeit, dem zentralen Befehl entgegenzuwirken und den Sonnenschutz lokal zu bedienen.
Gemeinsam mit dem Sonnenschutz werden über die zentrale Steuerungseinheit auch die Oberlichter der Gebäudefenster bedient. Die beiden maßgeblichen Parameter sind hierbei Zeit und Regen. Täglich um 17 Uhr führt ein zentraler Befehl dazu, dass sich alle Öffnungen automatisch schließen. Auch wenn der Zentrale über einen Sensor Regen gemeldet wird, gehen die Oberlichter zu und sind gesperrt, bis kein Niederschlag mehr fällt. —
Haussteurung via App
Mit der Onlinesteuerung Tahoma von Somfy lassen sich in das Funksystem io-homecontrol integrierte Anwendungen für Rollläden, Sonnenschutz, Dachfenster oder die Haustür über PC, Notebook, Tablet-PC und Smartphone bedienen. Das System sei sicher, die Programmierung selbsterklärend und Befehle einfach auszuführen, so die Entwickler. Das System gewährleiste die Anbindung von Sonnenschutz und Bauelementen ans Internet.
Das einzige, was der Nutzer braucht, sind io-homecontrol gesteuerte Produkte, ein Zugang zum Internet und die Tahoma-Box. Sie wird an den bereits vorhandenen Internet-Router angeschlossen.
Basis für Anmeldung und Nutzung von Tahoma ist die Internetseite http://www.somfy-tahoma.de.
Über diese Plattform stehen zwei Modelle zur Auswahl: zum einen die einmalige Zahlung von 299 Euro oder zum anderen eine monatliche Gebühr von 5,90 Euro.
Unter „Tahoma bedienen“ kann der Endkunde nach erfolgreicher Anmeldung seine an die io-Haustechnik angebundenen Produkte ansteuern. Dafür gibt es eine leicht verständliche grafische Oberfläche. Die Grundkonzeption des eigenen Hauses lässt sich am Bildschirm nachbauen. Für jedes Zimmer in jeder Etage können mit wenigen Mausklicks Anwendungen zugeordnet und Bezeichnungen vergeben werden. Bei Bedarf sei auch alles wieder problemlos veränderbar.
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