Ob auskragende starre Lamellensysteme aus Stahl oder Aluminium, die über den Fensteranlagen montiert werden oder direkt vor der Fassade angeordnete Systeme, um direkte Sonneneinstrahlung und die damit verbundene Wärmeentwicklung im Rauminneren zu verhindern, eines haben alle Systeme gemeinsam: optimaler Sonnenschutz bei jeder Windbelastung und keine Wartungskosten, da keine beweglichen Teile.
Einfache Bauweise und Montage
Die Lamellen der starren Systeme bestehen in der Regel aus Aluminium, die entsprechenden Halter in der Regel aus Aluminium oder witterungsbeständigen Kunststoffen. Statisch berechnet und mit den entsprechenden Zertifikaten versehen können die Modulkomponenten schnell, einfach und sicher an der Fassade befestigt werden. Durch entsprechend behandelte Bauteile spielt auch die Korrosionsbeständigkeit keine Rolle, so dass hier die entsprechende Langlebigkeit und Wartungsfreiheit des Sonnenschutzes gewährleistet ist.
Die vielen möglichen Varianten der Formgebung schaffen für die Architekten ein breites Spielfeld bei der Gestaltung der Fassade. Ob gerade, gebogen oder schräg zugeschnitten, die einzelnen Lamellen in ihrer starren Anordnung können durch den richtigen Winkel diffuses Licht in die dahinterliegenden Räumen schaffen.
Gerade bei Großraumbüros mit einer großen Raumtiefe ein sehr wichtiger Aspekt, um Licht in die Raumtiefe zu schaffen und damit moderate und arbeitsplatzgerechte Tageslichtverhältnisse zu gestalten.
Eine weitere Alternative sind Lamellen auch aus Glas. Sie stellen durch das hohe Eigengewicht, der geschlossenen Glasoberfläche und den damit höheren resultierenden Windlasten natürlich auch höhere Ansprüche an die Befestigung. Je nach Glasart, Dekor, Bedruckung oder einlaminierter Folie kann der Architekt entsprechend der gewünschten Anforderungen seitens des Bauherrn im Gebäude klar definierte licht- und strahlungstechnische Kenngrößen definieren.
Auch Werbebotschaften können integriert werden. Damit bietet der (teil-) transparente Werkstoff für den Planer und Architekten viele weitere optische und funktionstechnische Gestaltungsmöglichkeiten wie die klassischen Lamellen.
Starr aber doch beweglich
Lamellensysteme wie das WendoFlex kommen vorwiegend da zum Einsatz, wo den Baubarkeiten von anderen Systemen Grenzen gesetzt sind. Die starr angeordneten beidseitig gebördelten, 80 mm breiten Lamellen können über einen Elektromotor gewendet werden, und bieten so einen zusätzlichen Verschattungskomfort.
Photovoltaik als Ergänzung
Lamellen können auch mit Photovoltaikzellen ausgestattet werden, und so neben der Stromgewinnung aufgrund der Farbgebung auch einen wichtigen Designeffekt zur Fassadengestaltung übernehmen. Die Montage kann in verschiedenen Winkeln erfolgen, und so auch der Sonneneinstrahlung je nach geographischer Lage und Himmelsrichtung des Gebäudes gerecht werden.
Für kleinere, zu beschattende Fassadenflächen werden meist kleinere Lamellen in Bautiefen von 100 oder 150 mm gewählt, spezielle Lamellenhalter sorgen dabei für die Fixierung, die bei einer Modulbauweise in der Regel in vier festen Anstellwinkeln (15°, 30°, 45° und 0°) ausgeführt wird. Großlamellen werden in Dimension, Montageart und Ausrichtung in der Regel individuell an die jeweiligen Objektanforderungen im optimalen Anstellwinkel angepasst. Die Photovoltaikmodule können auf Aluminiumlamellen wie auch auf Glaslamellen aufgebracht werden.
Starr oder klassische Systeme?
Die Frage kann mit einem klaren ”kommt drauf an” beantwortet werden, je nach dem welche Prioritäten man bevorzugt. Einen Nachteil haben die starren Systeme, denn über das ganze Jahr gesehen bieten sie im Winter nicht die Möglichkeit, die solaren Eintrage steuern zu können. Es gilt bei Planung und Beratung also genau abzuwägen, welche Leistungsparameter für die Gebäudenutzer wichtig sind.