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Soviel CO2 kann außenliegender Sonnenschutz einsparen

Warema präsentiert Product Carbon Footprint von Schlüsselprodukten

Angesichts steigender Temperaturen und zunehmender Hitzeperioden ist der außenliegende Sonnenschutz ein starkes Argument für passive Maßnahmen und ein unabdingbarer Baustein, um dem Klimawandel zu begegnen. Klar ist: Die Herausforderung wird immer größer, um für angenehme Temperaturen im Gebäude zu sorgen und komfortabel für den Nutzer zu halten – vor allem dann, wenn keine Klimaanlagen eingesetzt werden sollen. Denn dieser ist energieintensiv und verursacht weitere CO2-Emissionen. Zudem erhitzt die Abwärme der Anlagen das Mikroklima im Stadtraum und verschärft den Temperaturanstieg damit zusätzlich. Ist eine Klimatisierung im Gebäude erforderlich, trägt der Sonnenschutz zu geringeren Kühllasten bei, und damit zu weniger Energiebedarf und letztlich CO2-Ausstoß.

Automatisierung als „Muss“

„Vor allem die Automatisierung des Sonnenschutzes garantiert ein optimales Ergebnis“ betont Markus Schwab. Der Bauphysiker von Warema berät Architekten und Fachplaner hinsichtlich Energie- und CO2-Einsparpotenziale durch Sonnenschutz-Systeme. „Nutzer steuern den Sonnenschutz oftmals zu spät, nämlich erst, wenn sich der Raum bereits spürbar aufgewärmt hat. Zudem reagiert ein automatisierter Sonnenschutz auch dann, wenn die Nutzer gar nicht anwesend sind“, so Schwab.

Aber auch in nicht klimatisierten Gebäuden bringen Sonnenschutz-Systeme Vorteile hinsichtlich Energiebedarf und Nutzer-Komfort: Im Sommer wird der direkte Sonnenlichteinfall in den Raum verhindert und damit der Energieeintrag deutlich reduziert. Die Raumtemperatur bleibt angenehm kühl. In kalten Winternächten sorgen beispielsweise geschlossene Rollläden (Luftpolster zur Scheibe) ebenfalls für ein Energie- und damit ein CO2-Einsparpotenzial. Das reduziert den Wärmedurchgang und hilft, Wärme im Gebäude zu halten. So kann der Heizenergiebedarf durch einen automatisierten Sonnenschutz um bis zu 30 % reduziert werden.

CO2-Einsparpotenzial analysiert

Sonnenschutz-Produkte können also in ihrer Nutzungsphase CO2-Emissionen einsparen. Es entstehen jedoch auch Treibhausgase: bei der Rohstoffgewinnung, bei Produktion, Logistik und der Nutzung der Produkte sowie bei der Entsorgung. Um die Bilanz zwischen potenzieller Einsparung und Ausstoß zu klären, hat Warema den CO2-Fußabdruck seiner drei gängigsten Sonnenschutz-Lösungen analysiert: den Fenster-System Raffstore, den Vorbau-Rollladen und die Vorbau-Markise. Dabei hat das Unternehmen die gesamte produktbezogene Wertschöpfungskette betrachtet, vom Rohstoff bis zur Entsorgung.

Die Grundlage der Berechnung bildet das international anerkannte Greenhouse Gas Protocol. Analysiert wurden alle drei Scopes, das heißt, sowohl direkte und indirekte Emissionen am Produktionsstandort sowie indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette.

Bei den drei Sonnenschutzlösungen wurde jeweils eine mittlere, handelsübliche Produktgröße und Ausführungsvariante angesetzt. Die Berechnung der potenziellen CO2-Einsparung bezieht sich auf einen Raum in einem Nichtwohngebäude (L × B × H 8,25 m × 5,4 m × 2,8 m) mit einem Fensterflächenanteil von 70 % (16 m2) auf der Westseite. Für die aktive Kühlung wurden 22° Celsius festgelegt. Angenommene Nutzungsdauer des Sonnenschutz-Produkts: 20 Jahre bzw. 10 000 Lastwechsel. Durchgeführt wurden die Berechnungen mit einem Tool der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG).

Klare Argumente für Sonnenschutz

Das Ergebnis: Die CO2-Emissionen der Sonnenschutz-Produkte liegen zwischen 265 und 293 kg CO2-Äquivalenten (CO2e). Die Fenstermarkise zeigt dabei den geringsten, der Rollladen den höchsten Ausstoß. In allen Fällen sorgen die zugekauften Rohstoffe für den Löwenanteil bei den CO2-Emissionen. Allein diese schlagen mit 82,4 bis 90,6 % der Gesamtemissionen zu Buche. Auffällig ist, dass sich der Energie- und Wartungsbedarf einer motorisierten Lösung kaum auf die Emissionen auswirkt.

Dem gegenüber steht das Einsparpotenzial während der Nutzungsphase: Es ist bis zu 28 Mal höher als der CO2-Ausstoß. Eine Fenstermarkise kann bei den oben beschriebenen Nutzungsbedingungen bis zu 7297 kg CO2e einsparen, ein Raffstore bis zu 5834 kg CO2e und ein Rollladen immerhin noch bis zu 3931 kg CO2e. Damit liegt das Potenzial für die CO2-Einsparung selbst beim Rollladen noch 13 Mal höher als der CO2-Ausstoß im gesamten Lebensweg. Mit diesen Zahlen unterstreicht die Analyse die Bedeutung des außenliegenden Sonnenschutzes für das klimaresiliente Bauen im Neubau, als auch bei der Sanierung. Dabei weist jedes Gebäude individuelle Merkmale auf und muss daher stets für sich betrachtet werden.

Konzernweite Klimastrategie

Die Analyse des CO2-Fußabdrucks auf Produktebene ist Teil der konzernweiten Klimastrategie der Warema Group. Er wurde erstmals für das Basisjahr 2021 nach dem Greenhouse Gas Protocol mit 260 000 t CO2e bilanziert. Im Vergleich dazu konnte man bereits im ersten Folgejahr eine Reduktion um ca. 11 % auf 232 000 t CO2e erzielen – und dies ausschließlich durch Reduktionsmaßnahmen, wie Steigerung der Energieeffizienz oder Einsatz erneuerbarer Energien. Kompensationsmaßnahmen werden ausgeschlossen. Seit Anfang 2023 beteiligt man sich zudem an der Klimaschutzorganisation Science Based Targets.

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