War es früher ein einfacher Kasten ohne besondere Anforderungen, so sind mit den stetig steigenden Anforderungen durch die EnEV technische Meisterwerke aus den Rollladenkästen geworden, die heute auch Raffstoren und ZIPs aufnehmen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Bei der Entwicklung des Prix Öko-Kasten aus einer Kombination von Bio-Hartfaserplatten mit Holzfaserdämmung stand der möglichst weitgehende Verzicht auf herkömmliche Dämmstoffe im Vordergrund, da diese Materialien am Ende ihres Lebenszyklus oftmals problematischer und aufwendiger Entsorgungsmaßnahmen bedürfen. Mit der bewährten Sandwich-Konstruktion der Rollladenkästen mit den innen und außen liegenden Bio-Hartfaserplatten verfügte man bereits über die ideale Ausgangsbasis für dieses Vorhaben. Die üblicherweise verwendete Dämmung aus EPS oder Polyurethan musste nur konsequent durch einen Dämmkern aus hochmodernen Holzfaserplatten ersetzt werden. Daher besteht der Rollladenkastenkorpus des PRIX Öko-Kastens überwiegend aus den auf Holz basierenden nachwachsenden Rohstoffen. Damit sollen bei dem Öko-Kasten exzellente baubiologische und bauphysikalische Eigenschaften mit einer hohen Wärmedämmung erreicht werden. Auch im Bereich Schallschutz soll man punkten können. Zudem soll durch die verwendeten diffusionsoffenen Materialien darüber hinaus für ein gesundes Wohlfühlklima im Wohnraum gesorgt werden. Ideal soll aufgrund der auf Holz basierenden Materialien auch der Einsatz in Holzfertighäusern sein. Die hohe Variabilität der Rollladenkästen garantiere damit eine Vielzahl von möglichen Einbausituationen.
Viele Materialien sind möglich
Das Angebot bei der Ausführung von Rollladenkästen ist vielfältig und fast nicht überschaubar. Feststeht, dass die Rollladenkästen der Überwachung unterliegen und damit ein Ü-Zeichen tragen müssen, da diese Bauteile nicht anders geregelt sind. Dann gilt es in erster Linie die Anforderungen der EnEV zu beachten, die sich in der DIN 4108 Beiblatt 2 niederschlagen, die aktuell in der Überarbeitung ist. Produkt- und Materialauswahl ist so dem Fachplaner und/oder dem ausführenden Unternehmen überlassen, denn die entsprechenden erforderlichen Werte bringen die Produkte mit ihren Datenblättern mit. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass Rollladenkästen Marke Eigenbau aus dem Rennen sind, was aber nicht der Praxis entspricht. Für die ausführenden Unternehmen gilt es also die ausgewählten Produkte sorgfältig zu überprüfen, um die entsprechenden Anforderungen durch die DIN 4108 Beiblatt 2 auch erfüllen zu können.
Die Gretchenfrage
Andere Bundesländer, andere Sitten könnte man sagen, wenn die Sprache auf die Außen- oder Innenrevision kommt und man es sich einfach macht. Ist die Verteilung der beiden Lösungen in früheren Zeiten geografischen Linien gefolgt, so kann man heute nicht mehr von einer klaren Trennung reden. Macht die außen liegende Lösung dabei denn mehr Sinn als die innen liegende Lösung? Die Meinungen bei den Fachbetrieben dürfen hier als durchaus geteilt beschrieben werden. Der dichteren inneren Hülle steht die zum Teil stark eingeschränkte Zugänglichkeit von Rollladenpanzer, Motor und Welle entgegen, wenn es um die außen liegende Lösung geht.
Spätestens wenn dann noch die Sprache auf die Festverglasung im vierten Stockwerk kommt und ein Motortausch ansteht, haben auch die größten Befürworter ein Argumentationsproblem und kommen bei ihren Arbeiten in entsprechenden Fällen selbst in Not. Betrachtet man die innen liegende Revision, haben wir sicher einen wesentlich besseren Zugang zum Rollladenkasten, sind aber auf der anderen Seite sehr schnell beim Thema Undichtigkeit und der Diskussion, wer die beschädigten (tapezierten oder verputzen) Revisionsöffnungen wieder in Ordnung bringt. So gesehen gibt es keine optimale Lösung, sondern eher den Aspekt, die Wahl der Revisionsöffnung nach den baulichen Gegebenheiten zu richten.