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Österreich: Bundesverband Sonnenschutztechnik kritisiert neue Richtline

Mit der OIB-Richtlinie 6 des Österreichischen Instituts für Bautechnik werde die sommerliche Überhitzung vollkommen missachtet
, und tatsächliche Lüftungsmöglichkeiten unberücksichtigt gelassen, so Ing. Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik. Dabei laufe die gegenständliche Fassung der OIB-Richtlinie 6 unter dem Titel “Energieeinsparung und Wärmeschutz“.

Bisher war im Energieausweis ersichtlich, ob dieser Nachweis geführt bzw. erfüllt wurde. In den Erläuterungen zur jüngsten Novelle der OIB-RL6 vom März dieses Jahres steht allerdings nun schwarz auf weiß: „Völlig neu ist das Abgehen der Forderung der passiven Vermeidung sommerlicher Überwärmung“. Begründet werde dies mit dem Argument, dass neue Normen und steigende Temperaturen im Bereich des sommerlichen Wärmeschutzes zu Mehrkosten führen könnten – gemeint seien damit jegliche Art von starren oder beweglichen Sonnenschutzmaßnahmen.

Gerstmann: „Es ist kaum zu fassen, welchen Rückschritt man mit dieser Überarbeitung eingeht. Wir wissen, dass dichte Gebäudehüllen und ein stetig steigender Glasflächenanteil der Fassaden das Überwärmungsrisiko in die Höhe treibt. Auch die Expertenbefragung „Zukunft Bauen“ weist alle Jahre wieder die sommerliche Überwärmung als eine der größten Herausforderungen aus.“

Die neue OIB-Richtlinie 6 löse das Problem sicherlich nicht, indem die tagsüber eingebrachte Wärme in der Nacht weggelüftet werden soll. „Dieses Modell ist reine Theorie und geht an den Bedürfnissen der Bewohner völlig vorbei“, so Gerstmann.



www.bvst.at