Eine “zweite Haut“ aus beweglichen Glaslamellen soll in der neuen Firmenzentrale von Acer effektiven Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung bieten, die Tageslichtökonomie optimieren und die Durchlüftung unterstützen. Konzipiert, gebaut und installiert wurden die Sonnenschutzanlagen Colt International.
Der taiwanesische Computerkonzern Acer hat in diesem Frühjahr im Tessin Wurzeln geschlagen: Das komplette EMEA-Geschäft (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) wird nun vom schweizerischen Bioggio aus gemanagt. Das neue etwa 7.500 Quadratmeter große Firmengebäude in der Nähe von Lugano, das von der Tarchini Group geplant und realisiert wurde, ersetzt mehrere bis dato in der Region verteilten Standorte und bietet rund 250 Angestellten nunmehr ein zentrales Headquarter für Marketing, Finanzen und Logistik.
Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit spielten sowohl bei der Auswahl der beim Bau verwendeten Materialien als auch im energetischen Konzept eine wichtige Rolle. Ein wesentlicher Aspekt war in diesem Zusammenhang die Beschaffenheit der Gebäudehülle und ihre Funktionalität für das Klima und damit für die Behaglichkeit im Gebäudeinnern. Bauherr und Firmenleitung entschieden sich für eine multifunktionale Glasfassade mit „intelligenter“ Steuerung, die effektiven Sonnenschutz, Lichtlenkung und Durchlüftung miteinander verbindet.
Bewegliche Glaslamellen sollen dem Stand der Sonne folgen
Das komplette Acer-Firmengebäude wurde ab dem ersten Obergeschoss in Glaslamellen eingehüllt, die in insgesamt 17 waagerechten Reihen schuppenartig übereinander angeordnet vor der eigentlichen Gebäudefassade hängen. Vor den Fenstern sollen sich die Lamellen je nach Sonnenstand und Wetterlage stufenlos von etwa vier bis 90 Grad öffnen lassen, um bei optimalen Sonnenschutz ein gute Sicht von innen nach außen zu ermöglichen. Die Glaslamellen selbst bestehen aus Verbund-Sicherheitsglas mit zweimal acht Millimeter siebbedrucktem teilvorgespanntem Glas plus einer 1,52 Millimeter PVB-Folie. In den Farben schwarz und weiß bedruckt soll das Muster bei genauem Hinsehen an gelochtes Blech erinnern. Mit einem Bedruckungsgrad von 80 Prozent sei eine ausreichende Beschattung möglich, so Colt International.
Die komplette Anlage wird dem Sonnenstand nachgeführt, wobei das Prinzip der so genannten Schattenkantenführung zum Tragen kommen soll. Bei diesem Prinzip werden die Glaslamellen - bei Sonneneinstrahlung - jeweils nur soweit geöffnet, dass die Schattenkante der oberen Lamelle nicht hinter die hintere Kante der darunter liegenden Lamelle „wandert“. Auf diese Weise sei sichergestellt, dass sich keine Sonnenstrahlen zwischen den Lamellen hindurch ins Gebäude verirren. Dennoch soll dabei der Grundsatz beibehalten werden: So viel Öffnung wie möglich, so viel Abschattung (also Schließung der Lamellen) wie nötig.
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